Samstag, 27. Dezember 2008

Es ist doch komisch...

Heute kam in den Pro7 Nachrichten mal wieder ein Bericht über ein Hai-Angriff in Australien. Mittlerweile kommen solche Berichte ja alle paar Monate vor und jedes mal fragen ich mich: Warum wird über diese, zwar tragischen aber doch seltenen Vorfälle berichtet während es niemanden interessiert wie viele Haie jährlich durch Menschen sterben?!

15 Kommentare:

Jan Filter hat gesagt…

Winterloch, würde ich saqen. Ansonsten ist es ja nunmal, unabhängig von der Frage, ob man Haie unbedingt töten muss, definitiv schlimmer, wenn ein Mensch durch einen Haiangriff stirbt, als wenn ein Hai warum auch immer von Menschen erlegt wird.

Mezkalin hat gesagt…

Haie werden ja nicht nur durch die Jagd getötet, auch durch Umweltverschmutzung sterben sie.

Hast du dir ausgesucht ob du als Mensch oder als Tier geboren wurdest?

Übrigens gibt es trotz dem angeblichen Winterloch aktuell noch einige andere interessante Themen.

kno hat gesagt…

Ernährst du dich Fleisch- und Fischlos? Wenn nein warum ist es dann deiner Meinung moralischer ein Schwein oder eine Rind zu essen als ein Hai-Fisch ...

Und was die Umweltverschmutzung betrifft dies ist sicherlich auch die Todesursache einiger Menschen ...

Jan Filter hat gesagt…

Was ist das für eine eigenartige Frage, ob ich mir "ausgesucht" hätte, ein Mensch zu sein? Wenn ja, was würde dass dann bedeuten und wenn nein, was änderte das?

Umweltverschmutzung jeder Art nimmt allerdings in den Medien nun wirklich mehr Platz ein, als von Haien gefressene Menschen und in der Tat hat die weit schlimmere Auswirkungen, als Haileben zu kosten. Deine Medienkritik an der stelle kann ich so nicht nachvollziehen.

Mezkalin hat gesagt…

@kno: Ich bin Vegetarier, esse also kein Fleisch und keinen Fisch.

Sicher sterben auch Menschen an der Umweltverschmutzung, aber weder über die Tiere noch über die Menschen wird in den Medien berichtet.

@Jan: Du hast es dir nicht ausgesucht und wenn du jetzt als Hai geboren wärst hättest du halt Pech gehabt und wärst ein minderwertiges Lebewesen, nach deiner eigenen Argumentation. Sicher haben Tiere aufgrund ihres nicht so gut ausgereiften Nervensystems und Intelligenz nicht die gleichen Rechte wie wir Menschen verdient, aber gewissen Grundrechte sollte ein Tier doch auch haben und wenn es nicht das Recht auf Leben ist, bleibt ja wohl kein anderes mehr.

Umweltverschmutzung nimmt zwar Platz in den Medien ein, über die dadurch sterbenden Lebewesen wird allerdings selten berichtet. Ob das sein muss ist zwar auch fraglich, aber wenn über Opfer von Haien berichtet wird, warum dann nicht auch über diese Opfer?

Jan Filter hat gesagt…

Ich weiß nicht, welcher Religion du angehörst aber ich finde die Frage, als was man auf die Welt kommt, irgendwie eigenartig.

Aber wie kommst du auf Begrifflichkeiten wie "minderwertige Lebewesen"? Es ist natürlich klar, dass man als Mensch Menschen für wichtiger hält als Tiere. So ein Hai wird das genau andersherum sehen und ich nehm dem das selbstverständlich auch nicht übel. Meine Katze hält sich auch für ziemlich wichtig und bringt in der Überzeugung massenweise Viecher um die Ecke. So sind Tiere eben. Aber das hat mit minderwertig nichts zu tun.

Von Grundrechten für Tiere halte ich allerdings gar nichts. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass die dann gegen Grundrechte des Menschen abgewogen werden müssten und das im Zweifel gegen Menschen ausgehen kann. Das ist ein ziemlich heißes Eisen und in Deutschland zum Beispiel wurde bereits nachweisbar die Religionsfreiheit mit Hinweis auf grundgesetzlich(!!!) verankerte "Tierrechte" eingeschränkt.

"Umweltverschmutzung nimmt zwar Platz in den Medien ein, über die dadurch sterbenden Lebewesen wird allerdings selten berichtet."

Machst du Witze? Oder nutzt du vielleicht nur die falschen Medien? Ich erlebe das exakte Gegenteil.

Gleichwohl finde ich es nach wie vor vollkommen in Ordnung, über von Haien getötete Menschen zu berichten. Und sofern du Tieren Rechte einräumen willst, sollten die tunlichst Menschen auch in Ruhe lassen, finde ich. Ansonsten wäre das wohl ein ziemlich einseitiges Abkommen, nichtwahr?

Mezkalin hat gesagt…

Ich bin Atheist und finde es als solcher auch nicht merkwürdig sich Gedanken über die Zeit vor dem Leben zu machen. Kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen was daran eigenartig sein soll?

Und wenn ein Deutscher Deutsche für wichtiger als Franzosen hält und umgedreht, ist das dann für dich auch normal? Ist doch das gleiche Prinzip man verurteilt Lebewesen für etwas für das sie nichts können.

„So sind Tiere eben.“ Super und weil Tiere so sind können wir mit unserer besser ausgereiften Intelligenz nicht darüber nachdenken was wir tun? Wir müssen doch nicht den Tieren alles nachmachen.

Grundrechte für Tiere und für Menschen sind zwei verschiedene paar Schuhe. Man muss schauen für welches Lebewesen welche Rechte nötig sind um ihm ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Wenn es zu einer Religion gehört Tiere zu quälen dann bin ich aber der Meinung das diese Religion mal stark darüber nachdenken sollte ob das noch mit der heutigen Zeit vereinbar ist, wir leben doch nicht mehr im Mittelalter wo so was normal war.

Wo hast du denn letzte mal von einem sterbenden Tier durch den Umweltschutz gehört? Das wird wenn überhaupt in Nebensätzen mal erwähnt.

Die Medien können von mir aus über diese Menschen berichten, nur das Verhältnis passt mir nicht.

Jan Filter hat gesagt…

Hm also atheistisch finde ich deine Vorstellungen nicht grade aber musst du ja wissen.

Ich sehe einige relevante Unterschiede zwischen Franzosen und Tieren. Aber irgendwie passt das zusammen, wenn man Menschen anderer Herkunft mehr oder weniger mit Tieren gleichsetzt und mit der Begründung dann Tiere krampfhaft zu einer bestimmten Sorte Menschen machen will. Ich lass bei der Frage dann doch lieber die Kirche im Dorf.

Wir zwingen mittlerweile einige Religionen dazu, bestimmte uralte Bestandteile wegzulassen (in der Praxis wird das dann wahrscheinlich illegal und heimlich gemacht). Kann man richtig finden, hat aber nichts mit "die sollten mal nachdenken" zu tun. Und faktisch ist es ja nunmal so, dass der Tierschutz nur deswegen im Grundgesetz steht, weil die Union ihre Probleme mit dem Islam hat - genügt mir völlig, um diesen Schritt falsch zu finden. Es versteht sich natürlich von selbst, dass man Tiere nicht quälen darf und es ist auch völlig okay, Gesetze dagegen zu erlassen. Aber müssen das Grundrechte sein? Sollten wir nicht erstmal zusehen, dass Grundrechte für Menschen wieder eine Rolle spielen, jedenfalls bei uns?

Bei jedem Tankerunglück geht es doch vor allem um Tiere. Als Airbus sein Hamburger Werk bauen wollte, ging es um Tiere. Jede neue Schule muss so geplant werden, dass es Tiere nicht stört, jede Autobahn sowieso. Bei uns wurde sogar der Küstenschutz gegen Umweltschutz abgewogen, es gibt also Menschen, die Menschenleben aufs Spiel setzen würden, um andere Lebewesen zu schützen. Wenn das kein Merkmal für ein bestehendes phänomenal großes Umweltbewusstsein ist, was dann?

Mezkalin hat gesagt…

Wenn du unbedingt eine Religion brauchst um dir Gedanken über Sachen zu machen die außerhalb des Begründbaren liegen, dann tust du mir wirklich Leid!

Ich setze nicht Franzosen mit Tieren gleich, ich übertrage nur die Argumente gegen Rassismus auf die Argumente gegen Speziesismus.

Wenn Tierschutz unter dem Deckmantel der Fremdenfeindlichkeit praktiziert wird ist das sicher falsch, trotzdem darf man deswegen Tierschutz nicht grundsätzliche ausschließen. Und warum können nicht Gleichzeitig Grundrechte für Menschen und Grundrechte für Tiere gestärkt werden? Ist die Politik deiner Meinung wirklich so unflexibel das sie sich immer nur um ein Problem kümmern kann?

Bei Tankerunglücken höre ich eher etwas davon wie viel Schadstoffe ins Wasser laufen und nicht direkt über die Tiere. Vom Airbus Hamburg hab ich bisher in den Nachrichten gar nichts gehört. Genau so von Autobahnen und Schulen. Und Umweltschutz ist etwas anderes als Tierschutz!

Jan Filter hat gesagt…

Fragen außerhalb des Begründbaren ist für mich eigentlich die Definition für Religion.

Du setzt also die Unterscheidung Mensch/Tier mit Rassismus gleich? Auch sehr interessant aber dem kann ich nicht wirklich nicht mehr folgen.

Ich habe ein praktisches Problem beschrieben, eine ganz praktische Auswirkung von übertriebenem und falsch verstandenem Tierschutz. Völlig wertfrei, weil sich mein Mitleid mit Moslems, die nun nicht schächten dürfen irgendwie in Grenzen hält. Grundsätzlich fragwürdig finde ich diese Abwägung aber trotzdem und du machst es dir wiederum auch etwas zu leicht, indem du sagst so wär es ja auch nicht gedacht - dass sind nunmal die Folgen davon, das ist Realität und das kann man in dem Zusammenhang jawohl mal hinterfragen, oder etwa nicht?

Natürlich würde die Politik das schon hinbekommen, Tierschutz und Grundrechte unter einen Hut zu bringen. Dazu darf man aber Tierrechte nicht ins Grundgesetz schreiben, denn dann steht der Tierschutz auf gleicher Ebene wie eben Religionsfreiheit und es kommt zu genau dem Dilemma, dass ich beschrieben (und mir nicht ausgedacht) habe.

Mezkalin hat gesagt…

Dann müssten ja viele Philosophen total religiös sein.

Ich setze es nicht gleich, ich vergleiche Ansätze davon.

Wenn es zu einer Religion gehört Menschen zu Opfern, wäre das für die Gläubigen in Deutschland trotzdem verboten. Die Religionsfreiheit darf nicht über allen stehen.

Ich sehe auch keinen großen Unterschied zwischen moslemischen Schächten und den gängigen Schlachtarten, da bei beiden Methoden das Tier betäubt und dann ermordet wird. Probleme gibt es eher beim jüdischen Schächten wo die Tiere nicht betäubt werden dürfen.

Wenn Tierschutz im Grundgesetz steht kann man beide Seiten abwägen, die der Religiösen und die der Tierschützer. Solange nur die Religionsfreiheit im Grundgesetz steht kann es keine objektive Diskussion geben weil sich die eine Seite immer auf die Religionsfreiheit berufen wird ohne sich auf andere Argumente einzulassen.

Jan Filter hat gesagt…

So verschieden ist Philosphie von Religion bei bestimmten Themen ja auch gar nicht. Religiös ist, wer an bestimmte Sachen glaubt, die sich nicht beweisen lassen, ist doch eigentlich eine gängige Definition.

Ich finde es insgesamt etwas seltsam, Menschen und Tiere in der Weise zu vergleichen wie du das tust. Das trifft es einfach nicht und führt zu eben diesen Missverständnissen, die niemand wollen kann.

Gegen Menschenopfer spricht so ziemlich alles aber der Vergleich ist ja nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Wir essen schließlich auch keine Menschen, trotzdem wirst du wohl kaum behaupten wollen, dass Fleisch essen verboten werden sollte. Das sind dann irgendwo wirklich zwei sehr verschiedene Paar Schuhe.

"Wenn Tierschutz im Grundgesetz steht kann man beide Seiten abwägen"

Nicht "man", sondern Richter. Und die haben eben bereits zulasten der Grundrechte entschieden, was ich fürchterlich finde. Wir können da gar nichts abwägen, da greift allein die unvorhersehbare Logik der Juristen, der wir solche Fragen denn ganz bewusst überlassen. Ich habe das immer für einen Fehler gehalten.

"Objektive Diskussion" und Religionsfreiheit, wie soll das funktionieren? Religion ist noch nie etwas Objektives gewesen.

Ich denke, der Ansatz ist der falsche. Gewisse Dinge gehören auch ganz einfach nicht in ein Grundgesetz.

Mezkalin hat gesagt…

Es bleibt ja auch ein Unterschied ob man über etwas nachdenkt oder etwas glaubt, und irgendeine Meinung über das was vor bzw. nach dem Leben ist, war oder sein wird, wirst du ja wohl auch haben. Auch wenn es nur die Einstellung ist da einfach gar nichts ist und nichts sein wird.

Wieso? Tiere und Menschen sind Lebewesen mit Intelligenz und Nervensystemen, warum sollte man sie also nicht vergleichen?

Nein, bei Menschenopfern würde keiner mehr auf die Idee kommen mit Religionsfreiheit zu argumentieren und das sollte bei Tieropfern eigentlich das gleiche sein, schließlich bleibt es schlicht weg Mord.

Ich fände es natürlich schön wenn Menschen aufhören würden Fleisch zu essen, aber man kann sie nicht zwingen, selbst wenn es Verbotsgesetze gäbe würden sich wohl viele darüber hinweg setzen.

Ja es ist ja auch fürchterlich wenn Richter entscheiden was Recht und was Unrecht ist^^

Wieso sollte man nicht objektiv darüber reden wie sinnvoll und notwendig bestimmte Bestandteile einer Religion sind? Wenn jede Religion kritiklos weitergeführt wird, wird es irgendwann gar keine Religion mehr geben. Glauben muss sich der Zeit anpassen um den Menschen eine Hilfestellung zu sein und nicht zu einer Ansammlung von Regeln zu werden.

Jan Filter hat gesagt…

Ein Computer verfügt auch über eine gewisse Intelligenz, mancher könnte vielleicht auf die Idee kommen, dass man ihm daher auch irgendwelche Rechte einräumen könnte. Ich bin der Meinung, dass Menschenrechte nicht umsonst so heißen und wir genug damit zu tun haben, die erstmal relevant werden zu lassen. Quälen muss man Tiere natürlich trotzdem nicht aber das kann man sicher verbieten, ohne nun grundlegende Rechte festzuschreiben. Tiere einfach zu so einer Art Franzosen zu erklären, die halt bloß ein bisschen anders aussehen, geht mir da ein bisschen arg ins phantastische.

Daher kann ich deinen Totalitarismus bei Tieropfern auch nicht nachvollziehen. Mal davon abgesehen, dass ja nun auch in Deutschland zu Weihnachten Millionen von Gänsen sozusagen aus religiösem Anlass getötet und aufgegessen worden sind.

Tiere zu töten ist selbstverständlich kein Mord. Wenn du mir das nicht glaubst, dann versuch doch mal den Metzger deines Vertrauens in den Knast zu bringen, denn Mord ist natürlich eine strafbare Handlung.

Es wäre selbstredend ziemlich fürchterlich, wenn Fleischessen allen Ernstes verboten würde. Wieso du es "natürlich schön" fändest, wenn dir fremde Leute aufhören würden, Fleisch zu essen, wirst du ja selber wissen. Mir ist eigentlich ziemlich egal was andere tun und lassen, sofern mich das nicht betrifft.

"Glauben muss sich der Zeit anpassen"

Alleine dass Glaube irgendwas muss spricht jeder Religionsfreiheit jede Existenzberechtigung ab. Entweder, man darf glauben, was man will, oder man muss seinen Glauben irgendwelchen Vorgaben anpassen. Beides geht nicht.

Gleichwohl kann man natürlich bestimmte religiöse Praktiken verbieten. Tierquälerei gehört dazu und ich bin sicher, dass man so etwas im Dialog mit bestimmten Minderheiten hinbekommen könnte, wenn man denn wollte. Auch über öffentlichen Druck wäre da sicher einiges zu machen. Jeden Murks erstmal ins Grundgesetz zu schreiben ist der Falsche Weg.

Mezkalin hat gesagt…

Computer denken im Gegensatz zu Tieren nicht eigenständig, außerdem hat ein Computer kein Nervensystem und kann deshalb keine Schmerzen empfinden. Und wie ich bereits sagte „Ich setze nicht Franzosen mit Tieren gleich, ich übertrage nur die Argumente gegen Rassismus auf die Argumente gegen Speziesismus. „

Nur weil es vor dem Gesetz nicht als Mord gilt, heißt das nicht das es für mich nicht als eine Art Mord gelten kann.

Wenn Menschen Fleisch essen betrifft es Tiere die sich nicht wehren können und deswegen ist es mir nicht egal!

Die Religion kann von mir aus tun was sie will, aber wenn sie auf Dauer überleben will MUSS sie sich der Zeit anpassen. Kein Mensch hat Nutzen von einem Glauben der nicht auf das moderne Leben übertragbar ist. Die Menschen werden das erkennen und sich abwenden. Soll aber von mir sich doch eine nach der anderen Religion selber zugrunde richten.

Tierrechte sind kein „Murks“ sondern Schutz von würdevollem Leben von Lebewesen die zufällig nicht zur menschlichen Art gehören.

 
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