Montag, 22. Dezember 2008

TSG für Zwangsleihe

Schäfer-Gümbel ist im Wahlkampf und alles was er braucht ist erstmal Aufmerksamkeit. Deswegen kommt er jetzt wohl auch mit seinem erstmal etwas seltsamen vorkommenden Vorschlag Reiche zum Geld leihen zu zwingen.

Gerade mal 2% sollen Menschen mit einem Vermögen über 750000 Euro leihen, das dürfte ja eigentlich für jeden möglich sein und keine Einschränkung im Leben der Besserverdiener bedeuten. Fair ist es auch, da aktuell der Staat für die Wirtschaft aufkommen muss, können diejenigen die in der Vergangenheit auf Kosten der Wirtschaft profitiert haben jetzt ja auch was tun. Doch möchte Schäfer-Gümbel das Geld mit 2,5% Zinsen zurück zahlen, was für den Staat wohl auf Dauer doch recht teuer würde. Darum fände ich es sinnvoller wenn das Geld einfach zinslos geliehen wird oder ganz schlicht gar nicht zurück gezahlt wird.

8 Kommentare:

Jan Filter hat gesagt…

Nein, für die Reichen, die ihr Vermögen in der Matratze oder einem Bankkonto deponiert haben, ist es bestimmt kein Problem dem Staat mal eben ein paar Tausend Euro für so wichtige Sachen wie die Förderung von Improvisations-Jazz-Musik (2 Millionen Euro im Jahr!) zu überlassen.

Für Leute, die halbwegs mit Geld umgehen können und ihr Geld vernünftig anlegen, dürfte das dagegen nicht so einfach sein aber das muss beinharte Sozialisten natürlich nicht interessieren und übersteigt vermutlich auch deren Vorstellungskraft. Wer Geld hat muss ja geknechtet werden, nicht wahr?

Dabei ist das eigentlich perverse an solchen obrigkeitsstaatlichen Gewaltfantasien ja nichtmal die im Vorschlag genannte Höhe sondern vielmehr das dahinter stehende Menschenbild. Die Menschen und alles was sie besitzen gehören für manche Ewiggestrige eben immer noch dem Staat. Solidargemeinschaft mit Gewalt, wunderbar. Hätte ich Geld, ich würde aus diesem Land schneller verschwinden als "TSG" sich für Frau Ypsilanti entschuldigen kann.

Hoffentlich glaubst du nicht im Ernst, das es den Wahlkämpfer Schäfer-Gümbel auch nur Ansatzweise darauf angekommen wäre, nur von denen zu nehmen, die jetzt von unserem dollen quasi-sozialistischen Staat Geld in den Allerwertesten gesteckt kriegen sollen, bloß weil sie sich "Unternehmer" nennen.

Bemerkenswert auch, dass dem Mann als Antwort auf Probleme einmal mehr nur Schuldenmachen einfällt. Mit solchen Leuten an der Spitze steht dem sich längst abzeichnenden Staatsbankrott wirklich bald nichts mehr im Wege.

Da du es offenbar sogar komplett klauen wollen würdest bin ich froh, dass du nichts zu sagen hast und hoffe, dass das so bleibt. Diebstahl ist verboten und sollte es bleiben. Mit moralischem Regierungshandeln hätte das jedenfalls nichts mehr zu tun.

Mezkalin hat gesagt…

Irgend woher muss halt das Geld für einige nötigen Investitionen kommen und dann ist es nur fair es von denen zu nehmen die es verkraften können, als von denen die eh auf jeden Cent achten müssen. Vermutlich übersteigt es aber die liberale Vorstellungskraft das es hier nicht um knechten geht sondern um die Überlegung wo nötiges Kapital her kommt.

Einen Staat aufrecht zu erhalten ist nicht umsonst, deswegen gehört dem Staat nicht das Vermögen der Bürger. Aber die Politik ist eine Dienstleistung die das gesellschaftliche zusammenleben sichert und diese Dienstleistung muss finanziert werden. Wir können uns ja nicht einfach weigern und trotzdem verlangen das hier weiter vernünftige Zustände herrschen. Das hat auch nichts mit Gewalt zu tun da wir in freien Wahlen entscheiden können wie die Finanzierung aussehen soll.

Unternehmer können genau so gut Besserverdiener sein und fallen somit unter TSGs Vorschlag, wenn sie es nicht sind und das Geld von ihnen genommen wird fällt es indirekt auf die Unternehmen zurück und macht somit keinen Sinn.

Sind alle Steuern in deinen Augen auch ein Diebstahl?

Jan Filter hat gesagt…

Das Geld für Investitionen muss verdient werden, so simpel ist das nunmal! Unfähige Unternehmer noch belohnen, indem man für die den Robin Hood spielt, sowas fällt auch echt nur Sozialisten ein.

Wäre mir ja eigentlich egal aber da es hinterher, wenn dass zur Folge hat dass immer mehr Unternehmer nach dem Staat schreien (schon von wegen der Gerechtigkeit, wir erleben dass ja derzeit allerorten, allen voran rund um Opel!) sofort und unzulässigerweise "dem Kapitalismus" eben dies angelastet wird, kommt man ja nicht umhin, diesen Schwachsinn Schwachsinn zu nennen.

Es ist ein schlimmer und teurer Irrglauben, der Staat könnte an der Konjunktur irgendwas relevantes verändern. Einzelnen Menschen Geld wegzunehmen kann logischerweise nur Dinge zum Schlechteren wenden, denn du bekommst umverteilungstypische Reibungsverluste plus die Verluste durch behördeneigene Dummheiten, die unweigerlich auftreten, wenn Menschen anderer Leute Geld verteilen sollen (siehe jeden einzelnen jährlichen Bericht des Steuerzahlerbundes).

Also: Nein, das Geld für die "nötigen Investitionen", was immer du damit meinst, muss nicht irgendwoher kommen, schon gar nicht mit Gewalt von Leuten, die damit gar nichts zu tun haben. Unternehmenspleiten müssen erlaubt sein, sonst trennt sich die Spreu vom Weizen nie.

Politik ist keine Dienstleistung. Dienstleistungen nimmt man freiwillig in Anspruch. Politik ist, wie auch sämtliche Steuern, ein notwendiges Übel. Aus diesem Grund sollten wir alle alles daran setzen, dass wir weder von Politik noch von Steuern mehr behelligt werden, als unbedingt erforderlich.

Was Politik unter gar keinen Umständen jemals wieder werden darf ist etwas, dass das gesellschaftliche Zusammenleben "sichert" (euphemistisch für kontrolliert?!). Zusammenleben können wir von alleine, der Staat hat eine Hand voll wichtiger Aufgaben, schlägt nur leider ständig über die Stränge. "Zu reiche" Menschen endlich wieder arm zu machen gehört zu diesen Übertretungen.

Was meinst du damit, dass staatliches handeln nichts mit Gewalt zu tun hätte? Hast du mal versucht einfach so keine Steuern zu zahlen? Mach das mal, dann lernst du staatliche Gewalt schnell kennen.

"Sind alle Steuern in deinen Augen auch ein Diebstahl?"

Letztlich muss man das wohl so nennen, ja - aber solange ein Steuersystem nicht zu einem völlig sinnlosen und unfairen Willkürsystem verkommt nimmt mans als nötiges Übel ja noch in Kauf.

Statt mit Vorschlägen, wie man einzelne Menschen enteignen könnte, sollte sich die SPD lieber damit befassen, wie wir in Deutschland endlich wieder zu einem solchen System zurückfinden können. Sonst sind nämlich irgendwann keine von diesen reichen Leuten mehr da, die man schröpfen könnte.

Die hauen by the way gewiss nicht wegen zu niedrigen Steuern ab.

Mezkalin hat gesagt…

Ja am besten wir lassen die Unternehmen Pleite gehen damit die gesamte Wirtschaft den Bach runter geht, Millionen von Menschen Arbeitslos werden, die Bevölkerung nicht mehr mit nötigen Gütern versorgt wird und Deutschland sich in politische und wirtschaftliche Abhängigkeit von anderen Ländern begibt.

Es beeinflusst die Konjunktur also überhaupt nicht wie viel Geld den Menschen zur Verfügung stehen (Konsumgutscheine), wie teuer Produkte sind (Steuersenkungen) oder ob der Staat selber überfällige Investitionen in Auftrag gibt?

Die Leute haben etwas damit zu tun weil sie darunter leiden werden wenn es der Wirtschaft schlecht geht. Und es ist ein Unterschied ob ein Unternehmen Pleite geht oder gleich hunderte, darunter auch noch Großunternehmen, die zusammen die Wirtschaft weiter in die Krise stürzen.

Wenn du Politik nicht in Anspruch nehmen willst kannst du ja auswandern oder ein Land ohne Politik gründen.

"Zu reiche Menschen endlich wieder arm zu machen gehört zu diesen Übertretungen.“ Damit beweist du ein weiteres mal das du einfach nicht Verstanden hast was diese Steuern bewirken sollen, es geht nicht darum Menschen arm zu machen, es geht darum nötiges Geld einzubringen.

Du kannst ja eine Partei wählen die alle Steuern abschaffen will, das ist deine Freiheit und somit keine Gewalt.

Dafür ist die SPD die falsche Partei, die vertreten halt andere Interessen.

Jan Filter hat gesagt…

Das künstliche Päppeln schlechter Unternehmen ist es doch erst, was eine dermaßen schwache Wirtschaft produziert, die dann erstrecht nicht mehr überlebensfähig ist und Gefahr läuft, Arbeitslosigkeit zu produzieren.

Was diese Angst vor dem angeblich bösen Ausland soll, wirst du wohl selber wissen, ich halte von solcher Hetze wenig.

"Konsumgutscheine" sind so ziemlich die beknackteste Idee, die ich jemals gehört habe. Das würde vielleicht dann irgendwelche Effekte bringen, wenn es nicht ausgerechnet die Bürger selber wären, die ihren Konsum bezahlen müssten aber das Steueraufkommen einer ganzen Generation (und zwar ausgerechnet meiner!) für so einen Scheiss zu verbraten, bloß weil halt wichtige Wahlen anstehen, sollte allenfalls zu Volksaufständen führen. Leider sind ziemlich viele in diesem Land ziemlich blöde - muss man wohl mit Leben. Dabei kann jeder die Effekte solcher Maßnahmen in der Vergangenheit doch sehen, bzw. eben nicht, weil es nunmal keine gab. Ich gehe auch nicht davon aus, dass irgendwer in der Regierung ernsthaft dran glaubt denn ich halte unsere Politiker dann doch nicht für so saudumm. Vielleicht ist das aber auch bloß optimistisches vorweihnachtliches Wunschdenken.

Konsumgutscheine stellen den Menschen kein Geld zur Verfügung, weil jeder Euro nur ein einziges Mal ausgegeben werden kann. Entweder sackt die Regierung Geld ein und gibt es aus oder Papi Staat überlässt uns diese ehrenwerte Aufgabe aber die Menge bleibt trotzdem dieselbe. Geld wird auch nicht mehr, wenn man Schulden aufnimmt.

Wie gesagt, man kann empirisch nachweisen, dass solche Programme noch nie irgendwas anderes als hohe Schulden gebracht haben. Für Staatsfetischisten ist das sicher schwer verkraftbar aber Konjunktur ist staatlicherseits nicht steuerbar, jedenfalls nicht im Positiven Sinn (kaputtmachen kann man dagegen allerhand aber auch das sehen wir ja tagtäglich im Moment).

Es wäre gar nicht das Schlechteste, wenn einige dieser versnobten Großunternehmen pleite gehen. Es ist ziemlich abartig, wie die immer wieder die Politik erpressen und damit auch noch Erfolg haben. So etwas verzerrt den Wettbewerb und schafft monopolistische Strukturen, von denen am Ende niemand etwas hat. Auch die Arbeitnehmer übrigens nicht denn dass politischer Einfluss einiger weniger Großindustrieller sich leider nicht automatisch in hohen Löhnen von Industriearbeitern äußert, muss ich dir hoffentlich nicht extra erklären. Großunternehmen an sich sind nichts Gutes. Es sind nunmal vor allem die kleinen, die mit ein paar hundert Mitarbeitern maximal für unser aller Wohlstand sorgen.

Auswandern wäre undemokratisch, ich versuche lieber meine Mitmenschen zu überzeugen, was aber auch relativ gut gelingt (30 Prozent FDP sind ja nicht so schlecht). Eigenes Land gründen würde wohl die Bundeswehr auf den Plan rufen, ansonsten keine schlechte Idee aber ich sehe kaum Möglichkeiten, so etwas ohne Gewalt durchzuziehen und damit scheidet es als politische Maßnahme nunmal aus.

Ich setze einen ganzen LKW Bier drauf, dass es Schäfer-Gümbel um die Stimulanz des sehr verbreiteten antikapitalistischen Reflex ging, nachdem man sehr wohl Stimmung damit machen kann, reiche Leute arm zu machen. Dahinter stehen dieselben Ideen, die Steuermodelle austüfteln, mit deren Hilfe vom Vermögen der Menschen irgendwann nichts mehr bleibt, wenn sie es nicht so brutal profitgierig wie möglich anlegen.

Geld ist keines "nötig", wenn doch, dann muss sich die Unternehmerschaft endlich mal etwas einfallen lassen. Es ist unerträglich, wie die Politik immer wieder auf solche Sirenengesänge hereinfällt. Das ist nichts, um das sich Politik zu kümmern hätte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die SPD näher bei mir, als bei den hirnrissigen Äußerungen des Wahlkämpfers Schäfer-Gümbel ist. Dazu kenne ich, denke ich, genügend Basis-SPDler, die weit weniger dummes Zeug reden und nicht jeden irrelevanten Quark nachplappern, ohne selbst nachzudenken. Und so soll das auch sein.

Mezkalin hat gesagt…

Ach so, natürlich, wenn wir die Unternehmen einfach alle Pleite gehen lassen dann entstehen massenhaft Arbeitsplätze. Ist ja eine einfach Gleichung, weniger Arbeitsplätze = weniger Arbeitslose.

Das Ausland ist nicht böse wenn es versucht Unternehmen für den eigenen Vorteil in ihr Land zu locken, das ist völlig normal. Nur wenn alle Länder ihre heimischen Unternehmen unterstützen und Deutschland das nicht tut, wie sollen die in Deutschland ansässigen Firmen noch auf dem globalen Markt überleben?

Ich bin auch kein großer Fan von Konsumgutscheinen, aber du kannst doch nicht ernsthaft behaupten das sie keinen Einfluss auf die Konjunktur haben würden Die Konsumgutscheine zwingen die Menschen praktisch ihre vorher bezahlten Steuergelder jetzt in die Wirtschaft zu investieren und das hätte halt Auswirkungen. Wenn du es in der Vergangenheit beweisen kannst, dann nenne mir doch mal bitte den geschichtlichen Zeitraum in dem das letzte mal Konsumgutscheine ausgegeben wurden ;)

Es müssen übrigens nicht gleich alle dumm sein die eine andere Meinung haben als du!

Und du glaubst wenn ein Großunternehmen Pleite geht dann entstehen dauerhaft viele kleine Unternehmen? Oder wie soll ich deiner Argumentation folgen das es nicht schlimm wäre? Ich hab sicher auch meine Probleme damit wie sich diese Großunternehmen in die Politik einmischen, aber du vergisst scheinbar auch vollkommen das die Fortschritt auf den du dich immer berufst erst durch Großunternehmen zustande kommt.

In Christiania haben sie es weitestgehend geschafft einen eigenen Staat ohne Gewalt zu gründen.

Dann setzt mal deinen LKW, wir werden es eh nie erfahren was Schäfer-Gümbel bezwecken will, wir könne ja nicht in seinen Kopf sehen. Aber bei jeder Steuererhöhung für Reiche gleich Neid zu unterstellen ist fatal, da dann jede noch so sinnvolle Steuer abgelehnt wird und irgendwann nur noch Geld von der Mittelschicht genommen wird.

Wenn ich nicht ganz falsch liege ist Schäfer-Gümbel SPD-Spitzenkandidat eines ganzen Bundeslandes, mag sein das dieser spezielle Vorschlag nicht bei allen gut ankommt, aber in diese Position hat ihn wohl erstmal die hessische Basis gebracht.

Jan Filter hat gesagt…

Die einzige Möglichkeit, politisch für Arbeitsplätze zu sorgen, wäre es, den Menschen zur Abwechslung mal Unternehmensgründungen einfacher, statt immer nur schwerer zu machen. Das wären Konjunkturprogramme, die etwas bringen.

Das würde im Übrigen auch diese scheinbar existierende Angst vor Ausländern, die unsere Unternehmen abwerben wollen, mindern helfen.

Du scheinst aber wirklich nur die Großen im Kopf zu haben. Wer Arbeitsplätze schafft, das sind aber nicht Opel oder Siemens, sondern zigtausende Kleine. Denen solche Geschenke zu machen, wie sie für einige der Riesen angedacht sind, ist überhaupt nicht finanzierbar aber sich nur auf ein paar Bonzen zu konzentrieren ist unsozial, ökonomisch fahrlässig und trotzdem teuer genug, um sich drüber zu ärgern. Das einzige, was für solche Maßnahmen spricht ist, dass in Wahljahren so etwas auf normale Menschen (die von Wirtschaft leider so gar keine Ahnung haben) natürlich beeindruckend wirkt: Schau, die Merkel rettet die Wirtschaft! Ob der Schein mit der Realität zu tun hat, danach fragt dann eh niemand mehr. Aktionismus halt. Man tut so, als täte man was.

Wie dem auch sei: Deutsche Firmen müssen sich auf den Weltmärkten behaupten. Ohne Staatsknete. Weicht man von diesem Grundsatz ab, dann hat man irgendwann nur noch Unternehmen, die am Staatstropf hängen. Einige Parteibonzen träumen da vermutlich von, beschert es ihnen doch mehr Macht über Firmen. Sozialismus durch die Hintertür, quasi. Nur für die Menschen, egal ob als Kunde oder Arbeitnehmer oder gar angehender Unternehmer, hat das natürlich letztlich nur negative Folgen.

"Ich bin auch kein großer Fan von Konsumgutscheinen, aber du kannst doch nicht ernsthaft behaupten das sie keinen Einfluss auf die Konjunktur haben würden"

Tu ich aber, sie haben keinen. Wenn
die SPD will, dass ich mehr konsumiere, dann hätte sie die Mehrwertsteuer nicht um 3 Prozent angehoben. Ob der Staat oder ich selbst das Geld ausgebe, ist für die Konjunktur letzten Endes fast egal. Als Liberaler bin ich mir zwar sicher, dass es effizienter wäre, wenn ich es selber ausgeben würde - aber doch nicht, wenn es als einmaliges, noch dazu an Auflagen geknüpftes Almosen kommt. Das ist eine Verhöhnung der Steuerzahler und sonst gar nichts. Der Konjunktur ringt sowas nichtmal ein müdes Lächerln ab.

Geistreiches dazu kannste zum Beispiel diesem Video entnehmen: http://www.youtube.com/watch?v=VoxDyC7y7PM

"Es müssen übrigens nicht gleich alle dumm sein die eine andere Meinung haben als du!"

Hoffen wir, dass du Recht hast.

"Und du glaubst wenn ein Großunternehmen Pleite geht dann entstehen dauerhaft viele kleine Unternehmen?"

Natürlich. Außer die Nachfrage bricht aus anderen Gründen ein aber dann bringt die Rettung dieses großen Unternehmens auch nichts (Holzmann!). Aber solange die Nachfrage besteht und das Know-How, respektive qualifierte Mitarbeiter verfügbar sind, sind im Grunde alle Voraussetzungen da. Natürlich braucht es noch ein bisschen Startkapital und eine möglichst überschaubare Bürokratie, Rahmenbedingungen eben - aber ersteres erhältst du automatisch, wenn sich der Markt sich durch den Weggang eines großen Unternehmens wieder etwas mehr öffnet und letzteres hätten wir ratzfatz wenn genug Menschen denken würden wie ich...

"aber du vergisst scheinbar auch vollkommen das die Fortschritt auf den du dich immer berufst erst durch Großunternehmen zustande kommt."

Das ist schlicht falsch. Fortschritte lassen Unternehmen zwar groß werden und bestimmt tut jedes große Unternehmen gut daran, stets um weiteren Fortschritt bemüht zu sein aber wenn du dir die Entstehungsgeschichten nahezu aller heute großen Unternehmen ansiehst, dann wirst du erkennen, dass viele mit einer entscheidenden, völlig neuen Idee und sonst gar nichts angefangen haben. Unternehmen brauchen Fortschritte aber der Fortschritt braucht nicht unbedingt große Unternehmen.

"In Christiania haben sie es weitestgehend geschafft einen eigenen Staat ohne Gewalt zu gründen."

Ja, das ist aber in Dänemark und noch dazu mitten in einer Großstadt. Solche Biotope gibts bei uns ja auch, nimm nur mal die Flora in Hamburg. Ich hab da vor kurzem ein Video von einer Familie gesehen, die nicht ans Städtische Kanalsystem wollte, was dann gewaltsam durchgesetzt wurde. Nichtmal so ein bisschen Autonomie wird hier geduldet, wenn man nicht einen Haufen gewaltbereiter Mitstreiter hat.

Ne, in Gümbels Kopf können wir in der Tat nicht blicken aber es ist doch offensichtlich, dass er am linksextremen Rand fischt und dort gelten "Millionäre" generell als eine Art Untermenschen.

Was ich will ist ein Steuersystem, dass auf Anhieb jeder versteht und bei dem aber auch jeder einen fairen Satz zahlt. Unter dem Strich ist es doch heute so, dass wer richtig Kohle hat eine Million Wege hat, sich einen großen Teil seiner Steuer zu sparen. Das ist ein Punkt, an dem man ansetzen muss, statt einfach immer irgendwas neues oben drauf zu satteln und abzuwarten, was der "Konz" dazu sagt. Ich behaupte: Eine Flat-Tax, die für alle (prozentual) gleich hoch wäre, wäre, die aber dann eben auch endlich mal reiche Leute zahlen müssten, wäre fairer und sozialer, als dass was wir derzeit haben. Meinetwegen kann man das auch noch abgestuft machen, dass wer eben wenig verdient entweder gar nichts oder nur ganz wenig zahlt oder so aber es ist nicht die Höhe von Sätzen, sondern die Summe von Sonderregeln, die die Sache unfair macht.

Ich sperre mich gegen jede weitere Verkomplizierung des Steuersystems - und zwar aus Prinzip. Das führt einfach zu nichts (außer Bürokratie).

"Wenn ich nicht ganz falsch liege ist Schäfer-Gümbel SPD-Spitzenkandidat eines ganzen Bundeslandes, mag sein das dieser spezielle Vorschlag nicht bei allen gut ankommt, aber in diese Position hat ihn wohl erstmal die hessische Basis gebracht."

Du irrst, wenn du glaubst, dass jeder Wahlkampfslogan von der Basis erzeugt und jede Idee erstmal auf Parteitagen debattiert wird. Ein Kandidat ist da sehr autonom und kann im Grunde von sich geben, was er will. Die Rechnung kommt dann gegebenenfalls hinterher aber diesen Vorschlag wird er niemals irgendwo groß angemeldet haben, erst Recht nicht auf einem Parteitag. Dazu ist im Wahlkampf auch gar keine Zeit mehr.

Mezkalin hat gesagt…

Und wenn der Staat den Unternehmen hilft sich zu erweitern, bringt das keine Arbeitsplätze?

Sowohl kleine als auch große Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, alles andere zu behaupten wäre Unsinn. Deswegen muss in der Krise natürlich auch beiden geholfen werden.

In alle Ländern wird den Unternehmen geholfen und in Deutschland sollen sie alleine mit der Konkurrenz auf dem Weltmarkt fertig werden? Das kann doch nicht funktionieren.

Wir konsumieren also mehr und es wirkt sich nicht auf die Konjunktur aus, ich glaub da macht es keinen Sinn noch weiter drüber zu reden.

Auf Dauer würde sich aber wohl wieder eine Hand voll Unternehmen von den kleinen Unternehmen absetzen und die vordere Stellung am Markt übernehmen. Dann sind wir wieder an genau der gleichen Stelle wie jetzt, nur das die Großunternehmen dann andere Namen haben.

Nein, Fortschritte brauchen große Unternehmen um sich zu verbreiten, wenn ein kleines Unternehmen das Handy entwickelt hätte und jährlich 1000 Stück auf den Markt bringen würde, dann würde es Jahrzehnte noch dauern bis jeder ein Handy hat.

Vielleicht liegt es auch nicht an Dänemark, sondern daran das die Menschen in Christiania sich besser durchsetzen konnten.

Ich glaube nicht das Gümbels Linksextreme für sich gewinne will, das wird er auch gar nicht schaffen da die wenigen Linksextremen die überhaupt wählen gehen, nie einer Partei die Rechter als die Grünen sind ihr Kreuz geben würden.

Die Idee von dem Steuersystem hört sich gut an, nur haben wir wohl unterschiedliche Ansichten wie die Stufen aussehen würden. Allerdings hilft es nicht weiter wenn wir nun so ein Steuersystem hätten und in der Krise Geld benötigt wird, es ist kein Ersatz für Schäfer-Gümbels Vorschlag.

Sicher wird dieser konkrete Vorschlag nicht von der Basis beschlossen worden sein, aber die Basis hat ihn als Kandidaten erwählt, mit dem Wissen für welche Politik und für welchen Wahlkampf er steht.

 
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