Die Erhöhung von Hartz IV war ein Anschub für die Tabak- und Spirituosenindustrie.Nein, das ist kein Witz und wurde auch nicht von einen betrunkenen Millionär abends in einer Kneipe gesagt, der nichts für Arme Menschen übrig, sondern vom Bundesvorsitzenden der jungen Union und Bundestagsabgeordneten für die CDU Philipp Mißfelder. Das ganze hat der Kerl aber auch nicht irgendwo unter Freuden gesagt in der Hoffnung das es nie jemand erfährt, nein er hat es auf einer Parteiveranstaltung von sich gegeben. Doch nicht nur die CDU hat solche Ansichten, Henner Schmidt (FDP) wollte Obdachlosen für jede tote Ratte einen Euro zahlen und so die Berliner Rattenplage in den griff bekommen.
Es ist unglaublich wie unmenschlich und asozial sich schwarz-gelbe Politiker immer wieder gegenüber Menschen verhalten, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hat. Noch unglaublicher ist jedoch das ohne die Stimmen dieser Leute besonders die CDU einige Prozente weniger hätte, so ist es erwiesen das besonders schlecht gebildete Menschen gern mal bei der Union ihr Kreuz machen. Also bitte liebe Bürger, überlegen Sie sich genau ob sie weiterhin Menschen wählen möchten, die Geringverdiener als Menschen zweiter Klasse betrachten.
34 Kommentare:
Wenn ich mir jene Bekannten ansehe, die von HartzIV leben, bin ich nicht so sicher, ob Missfelders Ausfall nicht irgendwo auf empirischen Daten basiert. Natürlich hat es aber der Gesellschaft völlig egal zu sein, wofür jemand sein Geld ausgibt und insofern ist es absolut in Ordnung, sich von HartIV Alkohol und Zigaretten zu kaufen.
Was du über diese Ratten-Sache schreibst, ist sachlich falsch. Henner Schmidt ist meines Wissens selber Ratten jagen gegangen und wollte 1. niemanden zwingen und 2. jedem Geld anbieten, der Ratten fängt. Da vor allem Menschen mit wenig Geld an so etwas interessiert sein könnten, hat er HartzIV-Empfänger als Beispiel genannt, was man besser sein lässt, wenn man die Presse kennt. Diese Dummheit kann man ihm vorwerfen. Um daraus Vorwürfe zu stricken, wie du es tust, muss man schon ausgesprochen vorurteilsbehaftet sein.
Freunde von mir haben als Kinder regelmäßig Ratten gefangen und erlegt - um ihr Taschengeld aufzubessern. Was ist dabei?
Mißfelder verallgemeinert und unterstellt allen Hartz IV Empfängern nicht mit ihren Geld umgehen zu können. Selbst wenn es auf empirischen Daten beruhen sollte, so gäbe es trotzdem eine große Minderheit unter den Hartz IV Empfängern die nicht Alkohol- und Tabaksüchtig sind.
Ich habe auch nicht geschrieben das er die Leute zwingen wollte, nur war das Angebot klar an Obdachlose gerichtet und ich finde es sehr bedenklich anzunehmen nur weil die Menschen wenig Geld haben würden sie Drecksarbeit machen und sich mit den Ratten auch gleich der Gefahr von Krankheiten aussetzen.
Meine Güte, als wenn jeder, der Alkohol trinkt, gleich Alkoholiker wäre. Und wär ich arbeitslos, ich denke, ich würde das Geld, dass ich nicht für andere Dinge benötige, auch für Alkohol ausgeben - was soll ich denn sonst großartig damit anstellen? Sind ja nun nicht grade Millionen! Ich finde da überhaupt nichts dabei. Schlimmer ist, dass Mißfelder offenbar damit eine Debatte auslösen wollte, die in eine ganz eigenartige Richtung zielt: Nämlich, dass arme Menschen irgendwann nicht mehr frei entscheiden dürfen, wofür sie ihre von der Gesellschaft gewährte Hilfe ausgibt, sondern alles in Form von Gutscheinen bekommt. Ziel ist es, diesen Menschen auch noch vorzuschreiben, was sie mit ihrem Geld anstellen sollen - und dass finde ich den eigentlichen Skandal. Wobei das so ungefähr das selbe ist, wie deine Entrüstung darüber, Mißfelder würde armen Leuten die Fähigkeit absprechen, mit Geld umgehen zu können. Nur sage ich: Schnaps kaufen ist genauso okay wie alles andere, es geht die Gesellschaft einfach nichts an.
Zum anderen: Was ist daran bedenklich anzunehmen, dass Menschen denen es wirtschaftlich schlecht geht, leichter für bestimmte Arbeiten zu begeistern sind als andere?
Von Obdachlosen war dabei trotzdem nie die Rede.
Das Argument mit den Krankheiten ist mit Verlaub ziemlich albern. Es dürfte sonnenklar sein, dass jene Behörde, die diese Rattenvernichtungseinsätze oder wie auch immer die Berliner das bezeichnet hätten, die freiwilligen Helfer mit der selben Schutzausrüstung ausgestattet hätte, wie ihre eigenen Mitarbeitern. Denn natürlich muss irgendwer diese Rattenplage ja trotzdem bekämpfen. Und letztlich auch von Menschen, die ohne diesen Job halt auch keinen hätten.
Wenn du arbeitslos wärst hättest du nichts besseres zu tun als die zu besaufen?
Es gibt sicher viele Möglichkeiten das Geld auszugeben und man sollte den HartzIV Empfänger selber überlassen wofür sie es ausgeben, doch ist Mißfelders Aussage nicht nur deswegen bedenklich. Das Menschenbild was er von Arbeitslosen hat wird auch deutlich, und das ist ebenfalls sehr bedenklich.
Du redest von den armen Menschen wie von Maschinen, weil sie nicht so viel Geld haben darf man sie ruhig ausnutzen und ausbeuten?
Wenn es so klar ist, warum hat Herr Schmidt dann nicht gesagt das die Ausrüstung zur Verfügung gestellt wird?
"Wenn du arbeitslos wärst hättest du nichts besseres zu tun als die zu besaufen?"
Nö. Du etwa?
Inwiefern ist es Ausbeutung/Ausnutzung, Menschen einen Job anzubieten?
"Wenn es so klar ist, warum hat Herr Schmidt dann nicht gesagt das die Ausrüstung zur Verfügung gestellt wird?"
Vielleicht grade weil es so klar ist? Aber hätte er es gesagt, hätte die Presse es sowieso nicht gebracht, dass dürfte auch klar sein.
Wenn es sich um schlechte Arbeit mit mieser Bezahlung handelt ist es Ausbeutung! Es wird schamlos ausgenutzt das die Menschen das Geld gut gebrauchen können und auch schlechte Jobs annehmen.
Wieso? Ist die Presse jetzt auch FDP feindlich geworden und berichtet falsch?
Ich behaupte mal, dass jeder der arbeitet das vor allem tut, weil er das Geld gut gebrauchen kann. Was ein mieser Job ist ist individuell schonmal ziemlich unterschiedlich. Es gibt viele Menschen, die hauptberuflich Ungeziefer beseitigen. Meinst du Kammerjäger teilen deine Einschätzung? Ein klein bisschen mehr Respekt vor bestimmten Jobs solltest du schon an den Tag legen, die müssen nämlich so oder so von irgendwem erledigt werden. Dass man in Deutschland aber besser nicht "Ratten" und "HartzIV-Empfänger" in einen Satz packt, dürfte dieser Herr Schmidt wohl jetzt auch gelernt haben.
Sachen wegzulassen ist nicht unbedingt eine Fehlberichterstattung. Presse funktioniert einfach so. Fakten, die etwas weniger aufregend erscheinen lassen, werden doch regelmäßig weggelassen.
Die Kammerjäger suchen sich ihren Job selber aus, das hat nichts damit zu tun das ein Politiker einen (von der Mehrheit) ungeliebten Job für schlechte Bezahlung an arme Menschen andrehen möchte. Wenn der HartzIV Empfänger Ratten jagen möchte, kann er sich als Kammerjäger bewerben, wenn die Städte Kammerjäger dafür einstellen (anstatt Menschen auszubeuten) entstehen auch mehr Arbeitsplätze.
Würde die Presse Fakten weglassen, würden sie schnell viel Kritik von den betroffenen Politikern bekommen. Fakten werden sicher nicht in der Überschrift oder dem Aufmacher geschrieben, aber die Zeitungsartikel sind lang genug um auch Einzelheiten zu benennen.
Ich seh irgendwie nicht warum es in dem einen Fall Ausbeutung sein soll und im anderen nicht. So schlecht war die Bezahlung, wenn ich das richtig weiß, auch nicht. Im Endeffekt hätte Schmidt sich jedenfalls selber ausgebeutet. Muss man auch erstmal hinkriegen.
Die Presse lässt ständig Fakten weg und es ist schlicht nicht wahr, dass Zeitungsartikel grundsätzlich lang genug sind. Vielleicht hast du ein bisschen zu selten Artikel für die Presse geschrieben, um das selber mal erfahren zu haben aber es kommt eher selten vor, dass die komplett und ungekürzt übernommen werden. Definitiv ist es aber so, dass regelmäßig Fakten munter weggelassen oder durcheinander gewürfelt werden, andere Akteure mit aus dem Zusammenhang gerissenen Schnipseln konfrontiert und so zu lustigen Fehlleistungen getrieben werden. Das passiert jeden Tag, ist ganz normales Pressegeschäft und das Weglassen von Fakten um eine Meldung möglichst sensationell aussehen zu lassen, ist dagegen ja geradezu harmlos.
Wenn die Bezahlung so gut war, wieso kann man dann nicht Kammerjäger beauftragen statt Arbeitslose?
Natürlich wird nicht jedes kleine Detail von der Presse aufgegriffen, aber so wichtige Fakten wie die Ausrüstung zum fangen der Ratten, wären in jedem Artikel erschienen.
Es sollten nicht Arbeitslose beauftragt werden. Die Idee war, Freiwillige zu finden, so wie man dass in außergewöhnlichen Notlagen (zu der man eine Rattenplage wohl zählen muss) eben tut.
Aus dem selben Grund dürfte die Idee, Kammerjänger zu beauftragen, von denen es sicher auch in Berlin nicht unbegrenzt viele geben wird, das Problem auch nicht vollständig lösen können. Vielleicht auch doch und der Vorschlag war einfach überflüssig aber in jedem Fall war es eben keine Aufforderung, die sich an Arbeitslose oder gar Obdachlose gerichtet hätte, der gute Herr Schmidt hat es nur hinbekommen, dass so beschissen zu formulieren, dass es für die Presse ein gefundenes Fressen geworden ist. Einem Profi wäre das wohl nicht passiert, einem Feierabendpolitiker aber eben schon. Ich hatte damals große Lust, ihm dafür eins in die Fresse zu hauen aber sowas passiert nunmal leider.
Wir hatten mal eine JuLi-Kampagne "Pornos ab 16" am Laufen, die von der Presse irgendwann soweit umgedeutet wurde, dass wir wollten, dass harte Pornos auch im Fernsehen kommen sollten, was aber überhaupt nichts mehr mit unserem Antrag zu tun hatte. Damals ist es der Presse dann auch gelungen, Rösler dazu zu bringen, sich von den JuLis (deren Mitglied er da noch war) zu distanzieren, weil sie ihm eben verdrehte Fakten vorgelegt haben und er selbstverständlich nicht die komplette Beschlusslage und jeden blöden Antrag irgendwelcher kleinen Kreisverbände auswendig konnte. Die Sache hat sich rasend schnell bis Spiegel Online hochgeschaukelt und der einzige Grund dafür war schiere Sensationslus. Denn um unser Ansinnen, endlich mal eine vernünftige Definition zu finden, was Pornografie ist und auch zu klären, ob es wirklich so schlüssig ist, 16jährigen Sex zu erlauben, ihnen aber das Zusehen dabei zu verbieten, um all dass ging es natürlich längst nicht mehr, weil die Schlagzeile, dass Jungpolitiker sich "mal wieder" nur um sinnlosen Scheiss kümmern statt um echte Themen viel zu verlockend war.
Du siehst: Die Presse lebt maßgeblich vom Weglassen wichtiger Fakten. Kann man scheisse finden, ändert aber nichts.
Das Angebot hat klar auf Arbeitslose abgezielt, freiwillig wäre ohne Bezahlung gewesen.
Ich verstehe immer noch nicht ganz warum das keine Kammerjäger machen können, wenn es davon zu wenig gibt haben wir scheinbar eine Marktlücke in Berlin.
Nur weil du einmal schlechte Erfahrung mit der Presse gemacht hat, bedeutet das nicht das die gesamte Presse so handelt.
Wie kommst du darauf, dass freiwillig ohne Bezahlung ablaufen muss? Das ergibt ja nun gar keinen Sinn.
Das Wesen einer Plage ist es, dass sie temporärer Natur ist. Das heisst: Stell viel mehr Kammerjäger ein, als normalerweise gebraucht werden und du kannst sie nach ein paar Monaten, wenn der Job erledigt ist, wieder auf die Stra0e setzen. Na wunderbar! Ist dass deine Auffassung von verantwortungsvoller Politik? Wäre es da nicht sinnvoller, normale Menschen zu motivieren, im Interesse des Gemeinwohls zu handeln und sich damit obendrein noch ein bisschen was zu verdienen? Ich behaupte: Das ist für alle Beteiligten eine vernünftige Lösung. Daran ändert nicht, dass sie beschissen verkauft worden ist.
Ich könnte dir weitere solcher Beispiele aufzählen und wenn du wenigstens ab und zu mal etwas kritischer Zeitung lesen würdest, würde dir sowas vielleicht auch selber auffallen. Presse arbeitet so, es ist ihr Job. Langweiliges Zeug verkauft sich nämlich nicht.
Was hast du denn sonst bitte für eine Definition von freiwillig? Wenn jemand arbeitet um Geld zu verdienen, ist das Geld ein Druckmittel und somit ist es nicht mehr freiwillig.
Das ist es wie die Marktwirtschaft die du forderst funktioniert, Menschen werden eingestellt wenn Arbeit da ist und wenn die Arbeit ausbleibt werden die schlechtesten von ihnen wieder entlassen. Klar ist das nicht besonders sozial, aber es entstehen ja auch wieder wo anderes Arbeitsplätze und solange genug Arbeit mit vernünftiger Bezahlung da ist geht das wohl schon in Ordnung.
Ich lese die Zeitung sehr kritisch, aber ich kritisiere wo es angebracht ist und unterstelle nicht irgendwelche halbherzigen Behauptungen wie du.
Freiwillig = ohne Zwang. Warum sollte Geld, dass man jemandem anbietet, ein Druckmittel sein? Das gilt doch wohl nur, falls dieser Mensch ausgesprochen gierig ist.
Was jemand tut, um Geld zu verdienen ist grundsätzlich der Staatsgewalt egal. Leider ist es in Deutschland so, dass an bestimmte Tätigkeiten unnötig hohe Hürden geknüpft sind, sie man nicht so einfach überwinden kann. Davon abgesehen hat man aber jede Menge Alternativen (und es sind allen voran Liberale, die für noch mehr Alternativen kämpfen) zu Jobs, die man vielleicht nicht machen möchte, weil Menschen nunmal verschieden sind und verschiedene Interessen haben.
Für Berlin stellte sich doch folgendes Problem: Eine Rattenplage, die bereits gegeben war und die irgendwie bekämpft werden sollte. Wenn dein Vorschlag lautet, dass auf städtische Kosten erstmal ein paar Hundert Kammerjäger einige Monate ausgebildet werden sollten, dann ist das meiner Meinung nach zwar eine mögliche, jedoch nicht grade die praktikabelste Lösung des Problems. Denn was bringt es, Menschen, die eine reine Rattenplage bekämpfen wollen, die Beseitigung von Schaben, Mäusen, Maulwürfen und was weiss ich was für Viecher es in Berlin noch so gibt, beizubringen, wenn die Plage sich dann nur noch weiter verschlimmert in der verplemperten Zeit? Ich garantiere dir: Für so einen Vorschlag wärst du in den Medien ganz schnell gegrillt worden, darüber lachen sich doch die Leute, die die Ratten im Keller haben nur kaputt.
Und vollwertige Kammerjänge erst auszubilden, obwohl man weiss, dass sie anschließend diese Funktion nicht mehr machen können werden (und ein ruinöser Wettbewerb mit anderen einsetzen würde!) hat mit Marktwirtschaft auch nichts zu tun. Eine Rattenplage kann man mit Rattenfänger bekämpfen, das zu lernen geht vergleichsweise leicht (wie gesagt: Bei uns machen sowas Kinder). Wo liegt das Problem?
Scheinbar liest du Zeitungen nicht kritisch genug, solche Dinge kommen nämlich andauernd vor. Sie sind nicht immer leicht zu durchschauen aber es ist schlicht so, dass Zeitungen und andere Medien letztlich auch die Aufgabe haben, Interessantes von bloßem Beiwerk zu trennen. Und diese Unterscheidung wird leider nicht immer glücklich getroffen, um es mal positiv auszudrücken. Manchmal wird damit auch ganz aktiv eine Kampagne gefahren. Achte mal drauf.
Kein Geld = Kein schönes Leben, Viel Geld = schönes Leben, Arbeiten = Viel Geld. Fazit: Geld ist ein indirektes Druckmittel was zum arbeiten bewegt.
Ich sage nicht das neue Menschen dafür ausgebildet werden sollen, sondern das Berlin sich gefälligst professionelle Kammerjäger suchen soll und nicht Arbeitslose ausnutzen soll, wenn es zu wenig Kammerjäger gibt werden sich de Firmen was einfallen lassen um die Nachfrage mit genug Angebot zu versorgen.
Wenn Geld ein "indirektes Druckmittel" ist, dann ist auch jedes Ding in der Welt, dass mehr als ein Mensch haben will ein indirektes Druckmittel und deine Definition damit vollkommen unbrauchbar. Ich versteh auch nicht, worauf die hinaus willst, sollen die Leute lieber umsonst arbeiten? Viel Spaß beim Arbeitskräfte finden.
Du willst, dass Firmen lieber Leute anstellen sollen, auch wenn klar ist, dass diese Jobs ganz schnell wieder weg sein werden, findest es aber nicht gut, wenn die Stadtverwaltung exakt das Gleiche tut? So richtig logisch finde ich das nicht.
Es ist auch jedes knappe Gut als Druckmittel gerbrauchbar. Ich will auf überhaupt nichts hinaus, ich will nur klarstellen das die Menschen nicht freiwillig arbeiten gehen.
Die Unternehmen werden verpflichtet sein ein vernünftiges Gehalt zu zahlen und für ordentliche Arbeitsbedingungen zu sorgen, beides Sachen die nach dem Vorschlag von der FDP nicht gegeben sind.
Das ist doch absoluter Käse! Wer HartzIV kriegt, kann davon leben. Das geht, hab ich selbst schon getan. Sicher muss man dann auf Manches verzichten und wer mehr will, der ist in der Tat "gezwungen", arbeiten zu gehen. Diese Form von "Druck" ist aber etwas absolut Positives, etwas dass einen voran bringt. Gäbe es diesen Druck nicht, würde sich kein Mensch in der Schule anstrengen, sich eine Lehre suchen oder gar studieren gehen. Wahrscheinlich hätte der Mensch noch nichtmal das Feuer, geschweigedenn das Rad oder gar das Auto erfunden, wenn er sich davon kein besseres Leben erhofft hätte. Trotzdem ist das alles freiwillig passiert, denn wenn Sachzwänge Freiwilligkeit ausschließen würden, dann existieren ja so gut wie gar keine Freiräume im Leben. Das ist argumentativ gesehen also eine total unsinnige Annahme.
"Die Unternehmen werden verpflichtet sein ein vernünftiges Gehalt zu zahlen und für ordentliche Arbeitsbedingungen zu sorgen, beides Sachen die nach dem Vorschlag von der FDP nicht gegeben sind."
...und morgen schaffen wir die freiwillige Feuerwehr ab. Das ist ja pure Ausbeutung und Arbeitsplatzvernichtung!
Ich hab auch nie gesagt das der Zwang arbeiten zu gehen was schlechtes ist, wenn es keinen Zwang mehr gäbe würde ja kaum jemand noch einer regelmäßigen Arbeit nachgehen und wir würden im Chaos versinken. Trotzdem sollte klar sein das die Menschen nicht freiwillig arbeiten gehen, sondern aus der Notwendigkeit.
Die meisten Menschen bei der freiwilligen Feuerwehr arbeiten ja freiwillig dort, sie haben eigentlich keinen Anreiz das sich ihr Leben verbessert dadurch, ich weiß gar nicht ob sie überhaupt Geld dafür bekommen, sie sind aus Spaß bei der freiwilligen Feuerwehr, also ist es keine Ausbeutung. Arbeitsplätze vernichtet es trotzdem, auf der anderen Seite spart der Staat dafür natürlich eine Menge Geld. Muss halt jeder selber wissen ob er so einer Tätigkeit nachgeht oder nicht.
Es ist aber kein Zwang! Zwang ist, wenn dir einer ne Knarre an den Kopf hält und nicht wenn er dir Geld unter bestimmten Bedingungen anbietet.
Und es ist nicht notwendig, sich ein Auto oder nen Flug nach Malle leisten zu können. Nur weil die Alternativen unbequem sein mögen, ist Arbeit kein Zwang.
Das Prinzip der Freiwilligen Feuerwehr ist ähnlich wie mit dieser Rattenplage: Das Problem ist, dass Unfälle geschehen oder Häuser brennen. Die Lösung ist, Freiwillige zu finden, die sich Tag und Nacht bereithalten, regelmäßig trainieren und entsprechend für diese Aufgabe ausgerüstet sind.
Menschen tun so etwas nicht nur, weil sie Lust dazu haben, sondern in erster Linie, damit Menschen in ihren Autowracks nicht verbluten und Häuser nicht abbrennen.
Wenn Sturmflut ist und der Deich zu brechen droht, hilft auch jeder freiwillig und ohne Bezahlung dabei mit, das Ding abzudichten. Schwere Krisen bewältigt man durch bedingungslosen Zusammenhalt am besten. Das das den Menschen in Berlin komisch vorkommt ändert nichts daran.
Wenn ich ein schönes Leben nur gegen Arbeit bekomme, dann ist das auch eine Art Zwang.
Gäbe es keine freiwillige Feuerwehr, dann gäbe es eine wesentlich größere Berufsfeuerwehr. Das bringt Arbeitsplätze kostet den Staat aber etwas mehr. Hat halt beides seine Vor- und Nachteile.
Ja.. und wer aufhört zu atmen, der erstickt. Auch eine Art Zwang. Unheimlich sinnvoll, so eine Einteilung.
Die Alternative zu Freiwilligen Feuerwehren wäre keine Feuerwehren. Es wäre nicht der Staat, der sie finanzieren müsste, sondern die Ortschaften selbst und es ist ziemlich offensichtlich, dass Orte mit weniger als 1000 Einwohnern nie im Leben rund um die Uhr eine Truppe von mindestens 5 Leuten hauptamtlich würden finanzieren können. Es gäbe dort dann ganz einfach keine Feuerwehr.
Wir haben die deutsche Sprache halt nicht erfunden, da ist genau festgelegt was ein Zwang ist und ob die Einteilung dann sinnvoll ist oder nicht ist auch egal.
Ja, oder die Bundesregierung wäre intelligent genug um entsprechende Gesetze zu verabschieden, damit die Berufsfeuerwehr von allen Bürgern gleich finanziert wird und sich auch kleine Gemeinden sicher fühlen können.
Feuerwehr ist erstmal Ländersache, die Bundesregierung hat da gar nichts zu melden, wäre ja auch reichlich überflüssig. Über die Schaffung von Berufsfeuerwehren entscheiden die Gemeinden selber aber derzeit ist es so geregelt, dass wenn sich nicht genügend Freiwillige finden, vor Ort Leute zwangsverpflichtet werden. Natürlich ohne Bezahlung. So sieht die Realität aus und darum ist es eben schon so, dass man den Dienst, den freiwillige Feuerwehrleute an der Allgemeinheit tun gar nicht hoch genug bewerten kann.
Mal angenommen es gäbe keine freiwillige Feuerwehr, dann wäre es auch nicht mehr sinnvoll es auf Gemeindeebenen, so was lässt sich ja leicht ändern.
Es ist doch immer sinnvoll, Feuerwehr auf Gemeindeebene zu organisieren. Wie denn sonst? Eine Bundes- oder wasauchimmer-Behörde müsste sich ja immer erstmal den Ort angucken und den Bedarf ermitteln. Die Menschen, die da leben wissen dass von alleine. Wäre ganz schön ineffizient. Und auch die Bebauungsplanung in die Zukunft kennen doch nur die Menschen vor Ort.
Die Behörde müsste sich ja nicht jeden Ort besuchen, die Gemeinden könnten Anträge stellen und anhand der Einwohnerzahlen und Bebauungspläne (die der Behörde natürlich vorliegen) Entscheiden die ob der Antrag abgelehnt, angenommen oder zur Überarbeitung zurück geschickt wird.
Es ist schon sinnvoll, als Behörde möglichst dicht an der Praxis zu sein. Bürokratischen Schwachsinn gibt es auch schon bei der jetztigen dezentral organisierten Feuerwehr genug. Rein technokratische Entscheidungen allein anhand von Zahlen und Kenndaten sind nicht unbedingt immer das Wahre, wenn es um Menschenleben geht.
Aber wie dem auch sei: flächendeckende Umwandlung aller Feuerwehren in Berufsfeuerwehren hätte zwangsläufig weniger Wehren, weniger Helfer und weniger Fahrzeuge zur Folge. Ein Aufrechthalten der derzeitigen Abdeckung wäre hauptamtlich schlicht nicht finanzierbar, weder für einzelne Gemeinden noch durch Landesbehörden. Außerdem sind es gerade freiwillige Dienste an der Allgemeinheit, die eine Gesellschaft zusammenhalten.
Es geht doch nur darum ob es möglich wäre die Feuerwehr zu einem staatlichen Unternehmen zu machen und auch wenn damit etwas mehr Bürokratie nötig wäre ist trotzdem möglich.
Sicher ist das teuer, auf der anderen Seite spart ein Staat auch Geld wenn er dafür nicht mehr so viele Arbeitslose hat.
Es ist möglich, aber eben nicht im derzeitigen Umfang. Auf dem platten Land müssten Feuerwehren zusammengelegt und aufgelöst werden. Das kann nicht im Sinne eines bestmöglichen Brandschutzes sein und darin sehe ich durchaus eine parallele zu anderen ehrenamtlichen Maßnahmen wie zum Beispiel Naturkatastophen unbürokratisch und ohne eigens angestellte Vollzeitkräfte zu bekämpfen.
Der Staat würde nur sparen, wenn die Gehälter der Feuerwehr auf ALG-Niveau herabgesetzt würden. Das kann jawohl keine Lösung sein.
Wieso sollten Feuerwehren aufgelöst werden, der Staat kann doch in jedem Ort eine finanzieren. Und natürlich wird das teurer, aber bringt Arbeitsplätze.
Nimm doch einfach mal ein Kaff mit 500-800 Einwohnern. Dort brauchst du Minimum 9 Mann - im Dreischicht-Betrieb, also 27 Vollzeitkräfte. Und dass nicht nur viereinhalb, sondern 7 Tage, das bedeutet, dass im Grunde nochmal eine komplette Truppe dazu kommen müsste. Dann sind wir also bei locker 36 Mann, zumindest solange niemand Krank wird oder Urlaub haben will - und das gilt natürlich nur, wenn es in dem Ort nur ein einziges Fahrzeug gibt, was auch nicht so sein muss. Nehmen wir dann für jeden 1500 Euro Bruttolohn an (was allerdings ein Hungerlohn ist, wenn man bedenkt, dass die ihr Leben aufs Spiel setzen aber was ist schon gerecht) und schon kostet die Feuerwehr für so einen kleinen Ort jeden Monat über 50.000 Euro allein an Lohn. Das wären 60-100 Euro pro Monat und Einwohner nur für den aktiven Brandschutz.
Meine Stadt verfügt insgesamt über 13 Feuerwehren. Davon 5 in Orten mit weniger als 800 Einwohnern. Ergibt minimal 650.000 Euro jeden Monat aber natürlich ist da überhaupt nicht berücksichtigt, dass z.B. viele dieser 13 Feuerwehren zusätzlich noch eine Bootsbesatzung benötigen. Mein eigener Ort (807 Einwohner) verfügt über 2 Boote und 2 Fahrzeuge, bräuchte also 24 Stunden x 7 Tage volle 4 Besatzungen, also 144 Mann, um eine annähernd ähnliche Einsatzbereitschaft hinzubekommen wie sie die Freiwillige Feuerwehr hinbekommt. Den Steuerzahler würde alleine der aktive Brandschutz in meinem Ort 216.000 Euro an Personal kosten - zusätzlich zum ohnehin vorhanden Rattenschwanz an Verwaltung, Instandhaltung, Fahrzeugbeschaffung, Gerätehausbau, Ausbildung, Notrufzentrale. Ja sicher, dass kann man bestimmt irgendwie aufbringen - aber es steht in keinem vernünftigen Verhältnis. Es ist weder nötig noch erstrebenswert, aus allem einen professionellen Job zu machen.
Wenn es ein so kleines Dorf ist wird es im näheren Umkreis weitere so kleine Dörfer geben, so das die Feuerwehrstelle in der Mitte aufgebaut werden kann und sich dann um 4 oder 5 Dörfer kümmert. Klar ist das immer noch teuer, aber hat halt auch seine Vorteile: Weniger Arbeitslose und wahrscheinlich besser ausgebildete Feuerwehrmänner zum Beispiel.
Wie gesagt liegt die Vernunft halt im Auge des Betrachters, du kannst mir noch so viele tolle Rechnungen vorführen, das es auch Vorteile gibt, und somit meine Aussage, wird damit nicht widerlegt.
Kommentar veröffentlichen