Montag, 23. Februar 2009

Rot-Grün-Rote Arbeitereinheitsfront

1934 schrieb Bertolt Brecht das Einheitsfrontlied, dabei appellierte er an Kommunisten und Sozialdemokraten mit vereinigten Kräften gegen den Nationalsozialismus vorzugehen:



Jeder weiß das dies nicht passierte und die Nazis an die Macht kamen, das Lied wurde verboten und scheint heute nur noch geschichtlich interessant zu sein.

Dabei ist das Thema gerade heute wieder aktuell, die Sozialdemokraten gibt es immer noch, aus Kommunisten wurden demokratische Sozialisten und mit den Grünen entstand eine neue linke Partei. Die politischen Gegenspieler sind keine Nazis mehr, sondern Konservative und Liberale. Um gleich im voraus Missverständnissen vorzubeugen ich möchte schwarz-gelbe Politiker nicht mit Nazis gleichsetzen, dies wäre nur in Einzelfällen und bei dem rechten Flügel der Union gerechtfertigt. Doch 75 Jahre nach entstehen des Liedes stehen wir erneut vor dem Problem das ein linkes Bündnis die Möglichkeit hätte die Politik in Deutschland zu gestalten, nur verhindert immer wieder entflammender Streit zwischen den einzelnen Richtungen das es zu einem derartigen Bündnis kommt.

Wie schon 1934 wäre die Übereinstimmung bei der Einheitsfront größer als bei politischen Konkurrenz: Laut Wahl-O-Mat 2005 kommt eine Rot-Grün-Rote Koalition auf eine Übereinstimmung von 46%, die entstandene Große Koalition dagegen nur auf 26%, die von den Sozialdemokraten angestrebte Ampel für die nächste Wahl auf 23% (schwarz-gelb liegt übrigens bei 43%). Klar ist der Wahl-O-Mat recht oberflächlich, trotzdem zeigen solche Ergebnisse wie die politische Grundrichtungen der Parteien sind. Wie schon 1934 besteht eine Gefahr wenn die linken Parteien sich weiter bekämpfen, heute ist zum Glück nicht mehr der Faschismus, sondern „nur“ wirtschaftliche Inkompetenz, soziale Ungerechtigkeit und umweltpolitische Ignoranz.

Die Linke würde sicher grundsätzlich für Verhandlungen bereit stehen und die Grünen sind ja so wieso für jede Verhandlung offen, das Problem liegt eindeutig mal wieder bei den Sozialdemokraten. Deren linker Flügel würde das wahrscheinlich schnell ändern, wenn sie die innerparteiliche Macht hätten, doch diese liegt leider bei dem rechten Flügel der SPD. Da stellt sich natürlich auch die Frage ob Steinmeier und Münterfering nach Brechts Definition überhaupt noch die politischen Werte und Ziele der Arbeiter verfolgen? Oder warum sie sich sonst von anderen Arbeiterparteien so stark distanzieren statt bei konstruktiven Diskussionen nach einem gemeinsamen Kurs zu suchen. Da die Führung 2005 auch zu dem rechten SPD Flügel gehörte ist jedoch wohl klar das die SPD inhaltlich immer noch eine linke Partei ist. Der hauptsächliche Grund für die Abneigung ist eher die Angst noch mehr Stimmen zu verlieren, denn Die Linke hat unter SPD Wählern einen sehr schlechten Ruf. Wenn also heute das Einheitsfrontlied erklingt, sollte es erst in zweiter Reihe die Politiker ansprechen und zuerst die SPD Wähler, die mehr auf das Image einer Partei statt auf den Inhalt setzen.

28 Kommentare:

Jan Filter hat gesagt…

Direkt nach dem Krieg hat die Einheitsfront ja dann doch gesiegt.

Bevor die das nächste Mal eine Mauer baut, bin ich allerdings weg oder betreibe wenigstens Sezession. Mir reicht schon was Schäuble und seine Gesinnungsgenossen anrichten, da brauch ich nicht noch einen Club von Stasifans und Verbotsfetischisten von links. Der Sozialismus kommt auf uns zu und er fährt 130. Um Arbeiter geht es längst nicht mehr, zumal es den Arbeiter von 1934 sowieso längst nicht mehr gibt (ich weiss dass, weil ich jahrelang selber einer war). Die Grünen waren auch nie eine Arbeiterpartei, sondern sind schlicht die Partei der Besserverdienenden geworden (nachgewiesenermaßen) und die umbenannte SED ist immer noch weitgehend eine Protestpartei, die wie die Protestparteien von rechts davon profitiert, dass eine Große Koalition regiert und die SPD damit für viele Menschen unwählbar geworden ist.

Deinen Pessimismus teile ich leider trotzdem nicht. Steinmeier und Müntefering können ganz schnell weg sein und dann kriegt der Kommunismus in Deutschland womöglich doch noch seine nächste Chance, Freiheit, Wirtschaft und zahllose Menschenleben nachhaltig zu ruinieren.

Mezkalin hat gesagt…

Ach das ist doch Populismus, ist es völliger Unsinn das Die Linke wieder eine Mauer aufbauen möchten oder sie die Stasi zurück haben wollen. Sozialismus oder Kommunismus wird es nicht geben solange SPD und Grüne mitwirken, eine gemeinsame Politik ist trotzdem möglich, wie Berlin zeigt. Protestparteien sind doch irgendwo alle Parteien, schließlich wählt man sie aus Protest gegen die Restlichen. Die Grünen sind auch keine Partei der Besserverdiener, sie haben ein sehr soziales Profil und werden von Menschen aus allen Gesellschaftsklassen gewählt

Das Bild der Arbeiter hat sich in den vergangenen 75 Jahren sicher deutlich geändert, aber es geht mir ja auch mehr darum das sich die linken Parteien zusammenschließen da ihre Übereinstimmung größer ist als alle anderen denkbaren Koalitionen und die Mehrheit des Volkes häufig dies linken Inhalte wählt.

Jan Filter hat gesagt…

Ich halte dass nicht für völligen Unsinn. Sozialismus ohne Unfreiheit hats nie gegeben und wird es auch nie geben.

Im derzeit gültigen Grundsatzprogramm der SPD ist die Einführung des Sozialismus als Ziel definiert. Mir genügt dass, um misstrauisch zu sein.

Es ist auch nicht so, dass es nur Protestwähler gibt. Manche möchten wirklich die Politik, die bestimmte Parteien anbieten. Dass sind natürlich weniger die klassischen NPD- oder SED-Wähler aber es ist ja zum Beispiel bekannt, dass FDP-Wähler überdurchschnittlich oft wählen gehen, d.h. die Wahlbeteiligung unter ihnen ist halt größer. So verhalten sich aber Protestwähler nicht.

Die Grünen sind statistisch erwiesen die Partei der Besserverdienenden. Dass sie auch von ärmeren Menschen gewählt werden schließt dass nicht aus. Auch die FDP gewinnt zum Beispiel unter Arbeitern in den letzten Jahren von Wahl zu Wahl Wähler dazu, dass hängt aber wahrscheinlich mit dem Untergang der Volksparteien zusammen, den wir derzeit überall beobachten.

Eine linke Volksfront in der derzeitigen wirtschaftlich schweren Lage würde Deutschland wahrscheinlich den Rest geben. Aber dass ist, wenn ich das richtig verstanden habe, ja ohnehin das Ziel vieler Linker. Soll mir egal sein, wenns hart auf hart kommt rufe ich hier echt nen Freistaat aus, während der Rest in Knechtschaft versinkt und Leute mit Hirn auswandern (nur bis die Mauer endlich steht, eh klar).

Mezkalin hat gesagt…

Was nützt mir die Freiheit wenn ich am verhungern bin? Da stellt sich doch ernsthaft die Frage ob Sozialismus oder Kapitalismus das kleiner Übel ist.

Und warum herrscht in Berlin wo SPD und Linke regieren dann kein Sozialismus?

Wer eine Partei wählt will immer deren Politik, es ist Unsinn zu behaupten die einen wählen aus Protest und die anderen aus Überzeugung, schließlich wählen am Ende alle die Partei mit der sie am meisten Übereinstimmung sehen. Wer nicht wählen geht ist auch kein Wähler, also gehen 100'% aller FDP, SPD oder sonst was Wähler wählen, sonst wären sie ja kein Wähler. Die SED gibt es übrigens nicht mehr, das sollte auch die mittlerweile bekannt sein.

Wo hast du diese Statistik her? Meines Wissens nach wählen die Besserverdiener hauptsächlich die FDP, die einzige Gruppe bei der die Grünen wirklich überproportional gewählt werden sind die gut gebildeten Menschen.

Was das Ziel der Linken ist, solltest du doch lieber den Linken überlassen und was Deutschland den Rest gibt ist wahrscheinlich noch mehr Kapitalismus wie FDP und Teile der CDU fordern.

Jan Filter hat gesagt…

In Deutschland hungert kein Mensch. Das unterscheidet Deutschland von diversen Staaten, in denen es sozialistisch zugeht.

"Und warum herrscht in Berlin wo SPD und Linke regieren dann kein Sozialismus?"

Frag Herrn Wowereit. Vermutlich, weil Berlin schon so pleite ist, Sozialismus die Lage auch nicht mehr weiter verschlimmern könnte.

Die SED gibt es noch, sie hat sich bloß umbenannt aber jeder weiss ja was gemeint ist. Und während sich im Osten wohl tatsächlich viele Knalltüten die DDR wieder herbeiwünschen dürften, sind es im Western allem Anschein nach vor allem enttäuschte SPD-Wähler, die ihr ihre Stimme geben. Dass ist Protest.

Irgendwann nach der letzten Wahl wurde der Durchschnittsverdienst von Wählern veröffentlicht und dabei kam raus, dass Wähler der Grünen am meisten verdienen. Und wer gut gebildet ist, verdient ja für gewöhnlich auch nicht schlecht, oder?

Ich werde ganz sicher alles daran setzen, den Linken und ihre menschenverachtenden Ziele keine Chance zu geben. Kapitalismus hat noch nie ein Volk ins Unglück gestürzt, immer waren es zu mächtige Führer, die mit der Macht nicht umgehen konnten oder wollten und ohne die kommt kein Sozialismus aus (außer einem freiwilligen, den du ja aber grundweg abzulehnen scheinst).

Mezkalin hat gesagt…

Das ist schlicht weg eine Lüge, es gibt und gab nie einen sozialistischen Staat wo die Menschen hungern müssen und natürlich muss das in Deutschland auch niemand hungern da hier auch kein richtiger Kapitalismus herrscht, weil die FDP ja nicht die alleinige Macht hat.

Aber natürlich, wenn Berlin keine Schulden hätte würde Wowereit den Sozialismus einführen? Das glaubst du selber nicht.

Wenn Die Linke nur die SED wäre, dann müssten ja alle ehemaligen WASG-ler die Partei verlassen, außerdem sagt selbst Gysie das sie aus der DDR gelernt haben und Abgeordnete die wirklich DDR-Missstände wie Stasi wünschen werden aus der Partei geworfen. Wer ernsthaft meint Die Linke und die SED seien das gleiche muss entweder lügen oder total dumm sein.

Ist es nicht gerade komisch das es im Osten so Viele gibt die Herrscher aus der DDR wieder wählen? Die im Osten müssten doch am besten wissen ob die sozialistische Diktatur oder demokratische soziale Marktwirtschaft besser ist. Wenn sich dann teilweise 30% sich für die sozialistische Variante entscheiden, dann wird es doch wohl auch einige gute Seiten an diesem System gegeben haben. Aber warum sollten sich die anderen Politiker damit auseinandersetzen wenn man doch so schön alles als Protest-Partei hinstellen kann?

Die enttäuschten SPD Wähler sind enttäuscht weil die SPD nicht mehr ihre Meinung vertritt und gehen zu Die Linke weil diese Partei jetzt eher ihre Meinung vertritt, das hat nichts mit Protest zu tun das ist ein legitimer demokratischer Prozess. Hast du nicht selber nach der Wahl in Hessen erzählt, das die FDP zwar sicher viele enttäuschte CDU Wählerstimmen bekommen hat, aber sich diese ja auch aus bestimmten Gründen für die FDP entschieden haben? Wo ist jetzt der Unterschied zwischen diesen Wählern und denen die von der SPD zu Die Linke laufen?

Das Einkommen ist sicher nicht unabhängig von der Bildung, von daher kann es gut sein das die Grünen-Wähler gut verdienen, auch wenn es das erste mal ist das ich von so einer Statistik höre. Trotzdem sind die Grünen eine Partei die sich für Geringverdiener einsetzt, in Gewerkschaften engagiert und Interessen der Arbeitnehmer vertritt.

„Kapitalismus hat noch nie ein Volk ins Unglück gestürzt“ Ja natürlich, es gab ja auch noch nie den totalen Kapitalismus, wer nichts macht kann auch nichts falsch machen.

Ich lehne jeden Sozialismus ab, egal ob mit einem Führer oder auf freiwilliger Basis. Aber wenn du schon so fein feststellst das Sozialismus immer daneben ging weil es sich auf eine Person konzentriert hat, dann müsste die Die Linke doch sogar entgegen kommen, schließlich wollen die einen demokratischen (also freiwilligen) Sozialismus.

Jan Filter hat gesagt…

Hungert man nicht in Nordkorea alle naslang? Gab es nicht in jedem Ostblock-Staat eine fürchterliche Mangelwirtschaft?

Die FDP als Vertreterin des Neoliberalismus, der den Staat als Akteur ausdrücklich mit einbezieht, verfolgt zum Leidwesen vieler Menschen natürlich nicht das Ziel, einen lupenreinen Kapitalismus einzuführen. In der gesamten Menschheitsgeschichte ist es allerdings so, dass wirtschaftliche und politische Freiheit in Kombination immer zu mehr Wohlstand geführt haben, während Einschränkungen von Freiheit immer das Gegenteil bewirkt haben. Die Wahrscheinlichkeit, beim x-ten Versuch der Einführung eines Sozialismus in einer Katastrophe zu enden ist ziemlich hoch. Die Chance, dass ein reiner Kapitalismus irgendwen zum Verhungern bringen würde, liegt meines Erachtens bei Null, auch wenn sich die Frage stellt, ob das wirklich der richtige Maßstab wäre (ich denke nicht).

"Aber natürlich, wenn Berlin keine Schulden hätte würde Wowereit den Sozialismus einführen? Das glaubst du selber nicht."

Nein, dass habe ich nicht gemeint. Ich halte Berlin bereits für ziemlich sozialistisch, weil in der Stadt fast nichts ohne Geld von außen funktioniert. Ähnlich wie zum Beispiel in Bremen.

"Wenn Die Linke nur die SED wäre, dann müssten ja alle ehemaligen WASG-ler die Partei verlassen"

Tun sie doch derzeit scharenweise.

Was Gysi - oder auch "IM Gregor" - so alles über die DDR sagt, ist wohl wenig glaubwürdig.

"Wer ernsthaft meint Die Linke und die SED seien das gleiche muss entweder lügen oder total dumm sein."

Vielleicht ist auch der ziemlich naiv, der Die Linke für eine ganz normale Partei mit hehren Zielen hält. Das Dumme ist, dass es viel zu spät ist, dazuzulernen, wenn der Beweis erstmal erbracht ist und die Kommunisten regieren.

Klar hatte die DDR ihre guten Seiten: Vollbeschäftigung auf Staatskosten zum Beispiel. Mehr fällt mir da zwar auch nicht ein aber Arbeitslosigkeit ist ja nunmal das entscheidende Problem im Osten, weil nach der Wende viel falsch gemacht wurde. Das wiederum kann man wohl entschuldigen, weil es für die meisten Deutschen sicherlich die erste Wiedervereinigung gewesen ist und der größte Fehler, der gemacht worden ist, eindeutig von der DDR-Regierung ausging, die zugelassen hat, dass ihre Wirtschaft dermaßen wettbewerbsunfähig geworden ist, dass sie nach der Wende quasi vollständig zusammengebrochen ist.

Die SED-Methode, Menschen einfach im Zweifel auch fürs Rumsitzen zu bezahlen, mag daher für viele Menschen dort der Schlüssel zur Zukunft sein. Ich halte dass für einen fatalen Irrweg, der die Lage verschlimmern wird. Ich habe allerdings gesagt, dass die SED im Osten wohl keine Protestpartei sein wird, sondern viele das gefährliche Wirtschaftskonzept grandios finden. Nützen wird es ihnen trotzdem nichts.

Hessen ist speziell. Dort wollten auch viele Unionsanhänger diesen albernen Koch loswerden, aber trotzdem keinen grundlegenden Politikwechsel haben. Da war dann natürlich die FDP eine willkommene Alternative und dass war natürlich dann auch Protest. Die Linke hat allerdings so gut wie keine Stammwählerschaft (im Westen) und dass ist der fundamentale Unterschied zur FDP, die im Grunde überall versucht das Sammelbecken für freiheitsliebende Menschen zu sein, was ihr eine gewisse Stammwählerschaft sichert.

Google liefert dir schon an 5. Stelle einen entsprechenden Artikel von Spiegel-Online, wenn du nach "partei der besserverdienenden" suchst.n Darin heisst es:

"emnach lag im Jahr 2002 das mittlere Einkommen bei den Grünen zwischen monatlich 1750 Euro und 2000 Euro, bei den Freidemokraten lediglich zwischen 1500 und 1750 Euro."

Die FDP setzt sich übrigens auch sehr für Geringverdiener ein mit ihrem Bürgergeld, dass den Ansatz verfolgt, dass wer arbeitet mehr haben muss als wer nicht arbeitet. Es ist völlig normal, dass Parteien nicht nur ihre eigene Klientel bedienen, sondern gesellschaftliche Konzepte anbieten.

Wieso glaubst du, demokratischer Sozialismus wäre das Selbe wie freiwilliger Sozialismus? Ich gehe schwer davon aus, dass Steuerhinterzieher in einem demokratischen Sozialismus genauso schnell hinter Gitter wandern würden. Wer nicht nach den Regeln spielt, wird aus dem Verkehr gezogen, dass ist auch in einer Demokratie so und hat mir Freiwilligkeit wirklich nichts zu tun.

Mezkalin hat gesagt…

Nun ich weiß nicht was in Nordkorea vorgeht und ob die Menschen dort hungern, dafür kommt einfach zu wenig nach außen, was ich aber weiß ist das in Nordkorea kein Sozialismus herrscht!

In den Ostblockstaaten gab es in der Tat eine Mangelwirtschaft, hatte aber ersten nichts mit dem Sozialismus zu tun sondern mit den wirtschaftlichen Abschottung von dem Rest der Welt und zweitens ist daran niemand verhungert.

Nun die Debatte um unseren ach so tollen Wohlstand hatten wir ja schon, wenn du es als Verdienst des Neoliberalismus ansiehst, ist es für mich nur noch ein Grund mehr warum ich den Sozialismus als das kleinere Übel betrachte, da werden immerhin keine dritte Welt Länder ausgebeutet.

Ist mir neu das WASG-ler austreten, meines Wissen gewinnen Die Linke sogar Mitglieder.

Gysie ist wenig glaubwürdig? Da könnt ich mich genau so gut hinstellen und behaupten Westerwelle wäre unglaubwürdig und die FDP wolle in wirklich den Faschismus zurück. Ach Unsinn? Ist aber genau deine Logik über Die Linke.

Mal angenommen die DDR Führung trägt wirklich die Hauptschuld an dem im Jahre 2009 schlechteren Lebensbedingungen im Osten, wie erklärst du dir es dann das gerade dort so viele Menschen Die Linke wählen? Alles Protestwähler oder was?

Natürlich hat Die Linke keine Stammwählerschaft, dafür ist die Partei ja auch viel zu jung, selbst die Leute die seit Gründung der Partei sie immer gewählt, hatten wahrscheinlich so ca. 2 mal die Chance dazu.

Das Bürgergeld ist doch wohl eher ein Konzept für neidische Besserverdiener die auch mal was abhaben wollen, wer als Geringverdiener denkt das würde ihm zu gute kommen ist schlicht weg über den Tisch gezogen worden. Die FDP würde doch die armen Menschen verrecken lassen wenn das nicht gegen die Menschenrechte verstößt und Wählerstimmen kosten würden. Die in der FDP vorherrschende Meinung ist halt das die Armen Menschen doch selber schuld sind an ihrer Situation und jetzt auch selber damit klar kommen sollen. Okay wenn sie als billige Arbeitskräfte herhalten, kann man sie nochmal ausnutzen, aber danach sollen sie doch bitte sterben gehen.

Mag sein das die Grünen von Besserverdienern gewählt werden, aber die setzen sich wenigstens trotzdem für Rechte der Unterschicht ein.

Dann bräuchten wir Anarchie, denn dann gbt es auch keine freiwillige soziale Marktwirtschaft, sondern nur ein die von der Mehrheit der Bevölkerung freiwillig ist.

Jan Filter hat gesagt…

Nordkorea muss regelmäßig durch andere Länder komplett versorgt werden, weil es sonst dort hunderttausende von Toten geben würde. Dort herrscht Sozialismus: Eine kleine Gruppe von alten Männern bestimmt was sein darf und was nicht. Der Staat ist alles, das Individuum nichts. Ohne den Staat läuft dort gar nichts - und dass ist exakt die Zielrichtung jedes sozialistischen Experiments, einschließlich dem, was die SED immer wieder erzählt.

Die Abschottung des Ostblocks hatte ja Methode. Grund für diese Abschottung war die herrschende Armut, die die Menschen in den Westen getrieben hat, bis die Mauer kam. Das wäre auch heute nicht anders: Entweder scheitern sozialistische Experimente jämmerlich, weil Menschen, die für ihre Leistung belohnt werden wollen abhauen, oder der Staat hindert sie am Republikflüchten.

Gäbe es die DDR heute noch, wäre ich nicht überrascht, wenn es auch dort Hungersnöte geben würde. Im Herunterwirtschaften sind Sozialisten einfach die unangefochtenen Weltmeister.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass ausgerechnet sozialistische Diktaturen vor Ausbeutung anderer Staaten zurückschrecken würden? Warum sollten sie denn nur die eigene Bevölkerung knechten und andere verschonen? Die Realität jedenfalls lässt da eher andere Schlüsse zu.

Kann es sein, dass du irgendwie die falschen Nachrichtenquellen nutzt? Einige Sachen scheinen voll an dir vorbei zu gehen. Zum Beispiel der Schwund bei Die Linke:

http://www.focus.de/politik/deutschland/hessen-weitere-parteiaustritte-bei-den-linken_aid_361556.html

Faktisch ist es so, dass außer Grünen und FDP derzeit keine Partei effektiv Mitglieder gewinnt.

Gregor Gysi war Stasi-Mitarbeiter und Kollaborateur des DDR-Regimes. Was an vergleichbaren Dingen kannst du denn gegen Westerwelle hervorbringen?

"Alles Protestwähler oder was?"

Das sind Menschen, die die DDR wiederhaben wollen, weil es ihnen damals besser ging. Dass der Staat daran pleite gegangen ist, wissen sie entweder überhaupt nicht oder sie ignorieren es, keine Ahnung - ich kann mich schlecht in diese Leute hineindenken. Jedenfalls sind sie offenbar aufgrund ihrer Situation ziemlich verzweifelt, was ich allerdings wiederum sehr gut verstehen kann.

Stammwählerschaft ist eher keine Frage des Gründungsdatums. Du könntest heute die FDP dichtmachen und eine neue liberale Partei gründen, die Wähler wären zum großen Teil sofort mit dabei. Im Westen Deutschlands gibt es aber eben (noch) eher wenige Menschen, die sich offen zum Kommunismus bekennen mögen.

"Das Bürgergeld ist doch wohl eher ein Konzept für neidische Besserverdiener die auch mal was abhaben wollen, wer als Geringverdiener denkt das würde ihm zu gute kommen ist schlicht weg über den Tisch gezogen worden."

Bitte informiere dich über das Konzept, bevor du es verurteilst. Rein sachlich hat was du geschrieben hast nichts damit zu tun. Das liberale Bürgergeld soll ausschließlich Geringverdienern zugute kommen und sie vor Armut trotz Arbeit bewahren.

Es verstößt mit Sicherheit nicht gegen die Menschenrechte, armen Menschen nicht von Staats wegen zu helfen. HartzIV ist nämlich bisher noch kein Teil der UN-Charta.

Deine Kenntnis von FDP-Interna ist bemerkenswert. Keine Ahnung, worauf die solche Behauptungen stützt aber vermutlich kennst du sehr viel mehr FDP-Mitglieder als ich und weisst genau wovon du redest.

Mezkalin hat gesagt…

Das ist Unsinn, Sozialismus bedeutet weder das eine kleine Gruppe von Menschen die Macht haben, noch das der Staat alles ist. Sozialismus orientiert sich an drei Werten: Erstens Gleichheit, ist nicht gegeben wenn eine kleine Gruppe alles bestimmt. Zweitens Solidarität, ist auch nicht gegeben wenn so viel Geld für das Militär statt für das Volk ausgegeben wird. Drittens Gerechtigkeit, in wie weit das vorhanden ist kann ich nicht beurteilen, das müssen die Bürger entscheiden. Fazit: Nordkorea ist definitiv KEIN Sozialismus.

Stimme ich dir absolut zu, die Menschen würden flüchten weil sie zu dumm sind um den Sinn des Sozialismus zu erkennen, würden die Menschen die gleiche Meinung von der sozialen Marktwirtschaft haben und massenhaft fliehen, dann ginge es uns hier auch nicht besser. Folglich ist also nicht der Sozialismus an der Abschottung und der daraus folgenden wirtschaftlichen Misere, sonder der Versuch den Menschen ein System auf zu zwängen was sie nicht haben wollen.

Ich habe nie gesagt das die diktatorischen Führer nicht auch andere Staaten ausbeuten würden wenn sie die Möglichkeit hätten, ich sage nur das es kein Ergebnis der Marktwirtschaft ist das wir in dem jetzigen Wohlstand leben, sondern Ergebnis der Ausbeutung, das hat mit Wirtschaftssystemen gar nichts zu tun.

Oh nein, 13 Mitglieder sind ausgetreten, ich glaub wenn aus SPD und CDU nur 13 Mitglieder austreten sind die so was von froh darüber. Außerdem kommen ja auch neue Menschen in die Partei, davon berichtet die links-feindliche Presse natürlich nichts. So weit mir bekannt ist gibt es keine einzige Partei die mehr Mitglieder gewinnt als verliert, aber da hast du wohl anderen Quellen.

Das Gysi für die Stasi gearbeitet hat ist nicht bewiesen und solange sich das nicht ändert gilt er als unschuldig. Merkel gehörte auch zu Teilen der DDR Politik, über sie spricht aber keiner. Außerdem gab es schon viele Politiker mit seltsamen Vergangenheiten die trotzdem teilweise gute Politik gemacht haben. Das sagt nicht über ihre Glaubwürdigkeit aus, ein Gysi kann mich genau so gut anlügen wie ein Westerwelle.

Ich glaube es täte dir mal ganz gut wenn du wenigstens versuchst dich in diese Leute rein zu denken, vielleicht erkennst du dann das es große Missstände in der sozialen Marktwirtschaft gibt und das es im Sozialismus auch viele gute Seiten gab.

Nach der Wahl 1998 wurde die Hoffnung vieler Menschen auf eine soziale Politik geschlossen, das Ergebnis kam wenige Jahre später in einer neuen Partei die diese Politik verspricht, das sind nach deiner Logik alles Stammwähler. Die Linke bekennt sich außerdem nicht zum Kommunismus, sondern lediglich zum demokratischen Sozialismus, der aber eher als Ziel am Ende eines langen Weges steht, statt als sofortige Maßname. Eigentlich also nichts anderes als die SPD, halt nur alles etwas linker.

Wenn es nur den Geringverdienern zugute kommt, ist es kein Bürgergeld, es ist die Grundidee vom Bürgergeld das es alle Bürger erhalten und wer will darf sich noch was dazu verdienen.

HartzIV lässt ja auch keine Menschen verhungern.

Ich rede von meinen bisherigen Erfahrungen mit FDP Mitgliedern und die Verhalten sich teilweise gegenüber Armen wie Rechts-Konservative gegenüber Türken!

Jan Filter hat gesagt…

Sozialismus will doch in erster Linie nur eines: Die Menschen zu ihrem Glück zwingen oder wenigstens zu dem, was irgendwelche alten Männer in Anzügen dafür halten. Zwang und Gewalt ist Grundlage jeder sozialistischen Idee, von denen der Anarchisten mal abgesehen. Ohne Zwang lässt sich nichtmal ein Mindestlohn, lässt sich nichtmal ein Tariflohn durchsetzen, folglich auch auf gar keinen Fall Grundwerte wie Solidarität, Gerechtigkeit oder Gleichheit, sofern diese nicht ohnehin in der Bevölkerung vorhanden sind - aber würden Sozialisten der Gesellschaft diese Grundwerte zugestehen, verlören sie ja augenblicklich ihre Daseinsberechtigung, weshalb kein Sozialist jemals behaupten würde, die Menschen wären freiwillig gerecht oder solidarisch.

Zwang und Gewalt sind daher immer die Grundlage und das ist auch in Nordkorea so, wo die Führung selbstverständlich auch den Anspruch erhebt, nur das Beste für ihre Bevölkerung zu wollen.

Meinst du, die Menschen, die am 17. Juni 57 ihr Leben gelassen haben, weil sie gegen die Wirtschaftspolitik der DDR demonstriert haben, waren doof? Oder jene, die sich an der Mauer lieber erschießen ließen, statt in Unfreiheit zu leben? Du glaubst wirklich, die waren alle nur zu blöde, sich anzupassen?

Und der Grund, aus dem die Menschen aus Deutschland noch nicht flüchten ist der, dass es den meisten hier ziemlich gut geht. Viele flüchten ja trotzdem, weil ihnen die Steuern und Abgaben jetzt schon zu hoch sind. Wer für seine Leistung belohnt werden will, der fühlt sich in diesem Land teilweise dann doch verarscht. Ich bin aber sicher, dass etliche sogenannte Spitzenpolitiker diesen Effekt noch stark vergrößern könnten, wenn man sie ließe.

Es ist ziemlicher Humbug, dass unser Wohlstand auf Ausbeutung basieren würde. Nehmen wir das Öl und schauen wir nach Dubai. Irre Reich das Land, obwohl es dort ursprünglich nur Sand und Öl gab. Dank des Öls und der Möglichkeit, es zu verkaufen, geht es den Menschen dort heute ziemlich gut, obwohl sie fast alle arbeitslos sind. Dort herrscht also auch so eine Art Sozialismus, der aber nur möglich war, weil die Bodenschätze ausgebeutet worden sind.

In anderen Ländern läuft das nicht so gut. Dort wird die Bevölkerung in der Tat ausgenutzt - aber dass hängt eigentlich fast immer mit den dortigen Regierungen zusammen. Es ist ziemlich schwierig, dagegen etwas zu unternehmen. Man kann schlecht wegen jedem Terrorregime der Erde einen Krieg anfangen. Man sieht ja, wie beliebt sich der Westen mit den Kriegen im Irak oder Afghanistan gemacht haben - aber damit wurden, wenn auch nicht unbedingt hauptsächlich, genau solche Regime versucht zu beseitigen. Dass das nicht so ganz einfach ist, meldet die Tagesschau jeden Tag, es ist fürchterlich, was dort passiert, auch wenn die Lage im Irak so langsam besser zu werden scheint. Aber wieviele solcher Kriege sollen denn geführt werden, damit durchgeknallte Diktatoren aufhören, ihre Menschen auszubeuten?

13 Mitglieder auf einen Schlag zu verlieren, also ich glaube ich würde meinen Ortsvorsitz räumen, wenn mir das passieren würde. Dort entspräche dass nämlich so ungefähr der Hälfte aller Mitglieder und überträfe sogar die Zahl der aktiven. So ohne finde ich das nicht.

Die FDP ist in den ersten 6 Wochen des Jahres übrigens um 1500 Mitglieder reicher geworden.

Dass man auch dann ein schlechter Mensch sein kann, wenn man nicht Erfüllungsgehilfe des DDR-Regimes gewesen ist, bestreite ich nicht. Ich finde Stasileute einfach nur widerlich und die Teile, die Gysi zugegeben hat genügen mir voll und ganz: Der Mann darf nichts zu sagen haben.

Es gibt genau eine gute Seite am Sozialismus. Und dass ist die, dass man dort auch dann vollversorgt wird, wenn man nichts tut. Das kommt faulen Menschen wie mir sehr entgegen. Leider führt es auch irgendwann zum Staatsbankrott, was das Modell dummerweise vollständig unbrauchbar macht aber dass dieses eine fürs Individuum nicht unbedingt schlechte Seite sein muss, bestreite ich gar nicht. Nur macht es das Vorhaben deswegen ja nicht realistischer.

Die Linke hat die Europäische Kommunistische Partei mit gegründet und stellt sogar ihren Vorsitzenden, herrgottnochmal. Viel deutlicher kann man sich kaum bekennen.

Was das Ziel des "demokratischen Sozialismus" betrifft steht doch dieses Ziel genauso im Hamburger Programm drin, ich sehe da überhaupt keinen Unterschied. Außer, dass Die Linke halt kein Programm hat, in dem sowas stehen könnte.

"Wenn es nur den Geringverdienern zugute kommt, ist es kein Bürgergeld, es ist die Grundidee vom Bürgergeld das es alle Bürger erhalten und wer will darf sich noch was dazu verdienen."

Was soll dass jetzt werden, willst du mir erklären, was FDP-Beschlusslage ist und was nicht? Wenn dem so ist, dann lies es doch bitte wenigstens nach, sonst ist es wirklich etwas albern.

Bei http://de.wikipedia.org/wiki/Bürgergeld steht:

"Der deutsche Ökonom Joachim Mitschke stellte in seinem Buch Steuer- und Transferordnung aus einem Guß das Bürgergeld als Zusammenfassung aller direkten Sozialtransfers vor. Das Bürgergeld sollte daher nur an Bedürftige nach entsprechender Prüfung ausgezahlt werden. Das zuständige Finanzamt sollte diese Prüfung und auch die Auszahlungen des Bürgergelds vornehmen. Die FDP übernahm diesen Ansatz 1994 in ihr Programm. Das „Liberale Bürgergeld“ wurde auf dem Bundesparteitag 2005 beschlossen.[1] Das Liberale Bürgergeld wird bei Bedürftigkeit und Arbeitsbereitschaft oder Arbeitsunfähigkeit gezahlt und soll einen erhöhten Arbeitsanreiz auslösen, indem zusätzliches Einkommen geringer angerechnet wird als bei heutigen sozialen Sicherungssystemen."

Deine Reizschwelle, ab wann jemand für dich unsozial ist, ist übrigens ziemlich gering muss ich sagen. Geld für Arbeit bieten - und schon ist man ein menschenverachtendes Schwein, dass arme Leute nicht respektiert. Na großartig.

Mezkalin hat gesagt…

„Zwang und Gewalt ist Grundlage jeder sozialistischen Idee“ Nein! Das stimmt einfach nicht, Sozialismus verkörpert gewissen Ansichten, ob die aber mit Gewalt einer Diktatur, durch eine demokratische Entscheidung oder durch Anarchie herbeigeführt werden ist überhaupt nicht definiert. Das ist ja genau der Fehler denn fast alle liberalen und konservativen machen wenn sie den Sozialismus kritisieren, für sie ist Sozialismus immer gleich diktatorischer Sozialismus. Außerdem geht es Sozialisten doch nicht darum das Sozialisten nach einer Daseinsberechtigung suchen, sie wollen die Welt so verändern das sie in ihren Augen besser wird, wenn die Welt bereits ihren Idealen entsprechen würde würden sie nichts mehr verändern wollen.

Ich glaube das wenn die Menschen denn Sinn im Sozialismus erkannt hätten würden sie ihm eine faire Chance geben und nicht versuchen vor ihm wegzulaufen. Wobei bei den Flüchtlingen aus der DDR ja nicht gesagt ist das sie vor dem Sozialismus geflüchtet sind, Sozialismus ist schließlich nur ein Wirtschaftssystem und die Fehler die heute der DDR vorgeworfen werden beziehen sich meistens auf die Diktatur, die ja auch viel Stärker die Freiheit der Menschen eingeschränkt hat als es der Sozialismus jemals hätte machen können.

UNSER Wohlstand hier in Deutschland ist ein Ergebnis der Ausbeutung, das es auch andere Möglichkeiten gibt Wohlstand zu schaffen ist doch logisch, nur hat keine dieser Möglichkeiten etwas mit dem Wirtschaftssystem zu tun.

Am besten es werden gar keine Kriege mehr geführt und die Länder mit Diktatoren werden wirtschaftlich boykottiert, das muss aber natürlich auch dann konsequent durchgezogen werden, selbst wenn die eigene Wirtschaft darunter leiden könnte.

Das ist ein Beispiel, es wäre ja nicht so das aus jedem Ortsverband der Linken den es in Deutschland gibt 13 Mitglieder ausgetreten sind.

Haben Menschen denn deiner Meinung nach keine zweite Chance verdient? Selbst wenn Gysi damals mit der Stasi was auch immer zu tun hat, so ist seine Partei heute gegen solche Überwachungsmethoden und da finde ich das er es einfach verdient hat noch ein Chance zu bekommen und nicht immer auf seine Vergangenheit angesprochen wird. Es zählt doch eh viel mehr was für Politik er heute macht oder machen möchte.

Kommunismus und Sozialismus sind ja eng miteinander verbunden und da ich nicht weiß was konkret die Europäische Kommunistische Partei will, ist das für mich auch keine Begründung nach dem Inhalt. Die SPD hat ja auch immer noch das Sozialdemokratisch im Namen, obwohl sie garantiert nicht mehr das verkörpern was Marx einst als Sozialdemokratie definiert hat.

Dann handelt es sich hierbei um ein anderes Bürgergeld als das was die sämtliche CDU und Grüne unter Bürgergeld verstehen, bei den beiden habe ich die Diskussion darüber verfolgt, bei der FDP bisher nicht.

Jan Filter hat gesagt…

Tja dann bin ich nach deiner Definition wohl Sozialist. Wenn ich mich freiwillig für Menschen einsetzen kann, dann mach ich das nämlich gerne und oft. Außerdem versuche ich auch andere zu überzeugen, ab und zu mal was für die Allgemeinheit zu tun - und wenn es nur unentgeltliches Blutspenden ist.

Wenn sich aber eine politische Partei den Sozialismus auf die Fahne schreibt, dann geht es ihr immer um etwas ganz anderes. Parteien wollen über Politik gestalten, das heißt über Gesetze - und also eben doch wieder nur mit Zwang und Gewalt. Gegen das sozialistische Verhalten Einzelner hat kein Mensch was, leider bleibt es bei vielen aber nicht dabei, sondern es wird nach dem Staat gerufen. Und dass ist zu kritisieren.

Was ist denn der Sinn des Sozialismus? So im Gegensatz zum Sinn jedes anderen Wirtschaftssystems? Du kannst den Menschen doch nicht einfach unterstellen, sie würden den Sinn nicht erkennen können. Vielleicht sind sie einfach der Ansicht, dass dieser Sinn so nur unter einem Preis erreicht werden kann, den sie nicht zu zahlen bereit sind? Das ist doch absolut legitim.

Die Fehler der DDR hatten maßgeblich mit ihrem Wirtschaftssystem zu tun. Die Mauer gab es wegen dem Wirtschaftssystem. Keine Reisefreiheit ebenso und keine Autos genauso.

Der Wohlstand der Deutschen basiert darauf, dass mit deutschen Maschinen riesige Fabriken in der dritten Welt hochgezogen werden können, die Millionen Menschen Arbeit und ein Einkommen geben. Wenn dass Ausbeutung ist, dann brauchen wir viel, viel mehr davon.

"Am besten es werden gar keine Kriege mehr geführt und die Länder mit Diktatoren werden wirtschaftlich boykottiert, das muss aber natürlich auch dann konsequent durchgezogen werden, selbst wenn die eigene Wirtschaft darunter leiden könnte."

Die eigene und die fremde, wohlgemerkt. Das verursacht dann fast zwangsläufig Hungersnöte, Tod und Elend. Inhaltlich ist das bestimmt ein gangbarer Weg aber die Erfahrung zeigt, dass die Bevölkerung sich schnell gegen solche Härte wendet und man sich politisch mit sowas ziemlich aufs Glatteis begibt. Unter dem Strich ergeben sich daraus dann die gleichen Probleme wie mit Kriegen: Man macht sich einfach nur unbeliebt, in diesem Fall allerdings ohne aktiv etwas zu verändern. Dafür erledigt dass dann vermutlich irgendwelche Iraner, Chinesen oder andere aufstrebende Mächte, die sich Einfluss sichern möchten. Auch dass muss man dann seiner Wählerschaft irgendwie erklären. Nicht alles, was in der Theorie sinnvoll erscheint ist praktisch einfach so umsetzbar.

"Haben Menschen denn deiner Meinung nach keine zweite Chance verdient?"

Wenn sie aufrichtig sind schon aber Gysi ist es nicht, sondern verhöhnt seine damaligen Opfer sogar noch. Ich finde das widerlich. Allerdings kann man ja auch nicht grade behaupten, dass dieser Mensch seine Chance nicht hätte. Über mangelnden Erfolg kann er sich jedenfalls nicht beschweren. Nicht wenige Menschen gerade im Osten finden es übrigens ziemlich unangenehm, dass dort Die Linke / SED heute wieder soviel zu sagen hat. Deren Gefühle treten Politiker wie Gysi, Lafontaine oder der unsägliche Bisky rücksichtslos mit Füßen, um Aussöhnung bemüht sich da keiner von denen.

Und die Politiker der SED heute zielt wie damals auf sozialistische Zwangsmaßnahmen ab. Dass da keiner offen eine Mauer bauen will ist schon klar. Aber sogar Walter Ulbricht hat noch Tage vor dem Mauerbau verkündet, es hätte niemand die Absicht eine Mauer zu errichten. Viele arme Berliner haben ihm das zu ihrem Leidwesen auch damals schon geglaubt.

"Dann handelt es sich hierbei um ein anderes Bürgergeld als das was die sämtliche CDU und Grüne unter Bürgergeld verstehen"

Es handelt sich um die allgemeine Definition aus der Wikipedia, beziehungsweise wie es seit 2005 FDP-Programmatik ist. Die Idee geht auf Milton Friedman zurück und ich kann dir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass zumindest Grüne sich wohl eher nicht bei ihm konzeptionell bedienen würden. Die CDU setzt meines Wissens weiterhin auf HartzIV.

Mezkalin hat gesagt…

Und wenn sich ein Partei liberal auf die Fahnen schreibt wollen sie dann in Wirklichkeit auch gar keinen Liberalismus, sondern nur die Politik gestalten? Das ergibt für mich irgendwie keinen Sinn, schließlich geben diese Ideologien doch nur vor in welche Richtung die Politik gestaltet wird.

Welcher Preis soll das sein? Der einzige Preis den ein System kostet ist das ein anderes weichen muss und wenn die Menschen wirklich alle Wirtschaftssysteme verstanden hätten, dann würde es nicht so weit kommen das über 80% der Wähler sich für das eins davon entscheiden.

Ach das ist mir neu das es in der DDR keine Autos gab.... Die Mauer und Reisefreiheit war kein Ergebnis vom Sozialismus, sondern ein Ergebnis der Diktatur um den Sozialismus zu stärken.

Es werden Unternehmen in anderen Ländern hochgezogen um da Menschen schlecht zu bezahlen und Arbeitsbedingungen zu verschlechtern, wenn das nicht der Fall wäre müssten die Unternehmen dafür ja auch nicht ins Ausland gehen und im Ausland selber würde vielleicht auch mal eine stabile Wirtschaft entstehen.

So ein Unsinn, hätte die gesamte westliche Welt den Irak wirtschaftlich boykottiert statt anzugreifen, wären wir hier in Deutschland auch nicht verhungert. Im Irak wären die Menschen kurzfristig schlecht dran gewesen, es wären aber sicher keine verhungert. Stattdessen hätte die irakische Führung die Wahl gehabt eine Demokratie einzuführen oder einen Volksaufstand zu riskieren. Ich wette das es viel weniger, wenn nicht sogar gar keine zivilen Opfer gegeben hätte. Aber warum sollten die westlichen Länder so handeln und ihrer Wirtschaft schaden, wenn ein Krieg im Gegensatz sogar noch der Wirtschaft hilft?

Ich meinte auch mehr die Chance die du ihm gibst, da du ihm ja gerne irgendwelche sinnlosen Sachen unterstellst, anstatt die Chance die ihm seine Wähler geben.

Ich wohne in Hessen und da gibt es auch genug Leute es unangenehm finden das Rechtsradikale die Regierung stellen, die Faschos von der Landesregierung sind auch nicht um Aussöhnung bemüht, warum auch? Sind doch politische Gegner, von daher sehe ich keinen wirklichen Sinn in deiner Argumentation.

Hast du auch irgendeinen Beweis für die sozialistischen Zwangsmaßnamen und den Aufbau einer neuen Mauer oder kann es sein das dir deine Fantasie mal wieder einen Streich spielt?

Die CDU hat seit 2007 eine Kommission „Solidarisches Bürgergeld“ unter der Leitung von Dieter Althaus, die Grünen haben ein ähnliches Modell mal intern diskutiert, allerdings gab es wolh viele Gegner in der Partei.

Jan Filter hat gesagt…

Der Unterschied zwischen liberaler und sozialistischer Politik ist der, dass im einen Fall der Mensch und sein Wirken im Mittelpunkt steht und im anderen alles von oben vorgegeben wird. Daraus folgt zwangsläufig, dass Sozialisten mehr regeln, mehr vorgeben und verordnen wollen, als Liberale. Und das hat zur Folge, dass bei sozialistischer Politik zwangsläufig auch mehr Zwang am Ende rauskommt, ist gar nicht zu vermeiden und eben das Wesen solcher Politik.

Ich denke nicht, dass die meisten Menschen nicht begriffen haben, worum es im Sozialismus geht. Das dahinterstehende Wirtschaftssystem gründet sich allerdings auf völliger Entmündigung des Einzelnen und da der Mensch an sich sich nunmal ungern alle Fäden aus der Hand nehmen lässt, haben viele eben gewisse prinzipielle Probleme mit so etwas.

"Ach das ist mir neu das es in der DDR keine Autos gab"

Diese Pappkisten, die die dortige Regierung Auto genannt hat, waren zwar vorhanden aber du hast sie ja nicht einfach so kaufen können.

"Die Mauer und Reisefreiheit war kein Ergebnis vom Sozialismus, sondern ein Ergebnis der Diktatur um den Sozialismus zu stärken."

Das sagt sich so leicht dahin. Faktisch ist es doch so, dass der DDR-Sozialismus schon sehr viel eher zusammengebrochen wäre, wenn die Regierung ihre Untertanen Freiheit gewährt hätte. Und genau die selben Effekte treten komischerweise überall auf, wo sozialistische Politik wirkt. Selbst bei unseren eher moderaten Sozialisten in der jetztigen Bundesregierung stellen wir fest, dass viele junge Leute, vor allem solche, die gut ausgebildet sind, aus Deutschland abhauen. Das ist kein Zufall, das ist systembedingt.

"Es werden Unternehmen in anderen Ländern hochgezogen um da Menschen schlecht zu bezahlen und Arbeitsbedingungen zu verschlechtern"

Schuldigung aber du kannst nicht einfach deutsche Löhne und deutsche Arbeitsbedingungen nehmen und sagen, in anderen Ländern wäre beides schlechter und darum ist dass dann Ausbeutung. Die Menschen in China oder Indien gehen in neuen Industriebetrieben arbeiten, weil Bezahlung und Arbeitsbedingungen besser sind, als alle Alternativen. Die haben nicht die Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen und hier zu arbeiten und es sind übrigens nicht zuletzt sozialistische Politiker, die auch hier immer wieder Beschränkungen einführen, Wettbewerb ist ja böse usw.

Solche Unternehmen sind Teil einer stabilen Wirtschaft. Nimm nur mal die VW-Werke in Brasilien, Mexiko oder auch China. Für die Menschen dort waren die ein Segen, haben der dortigen Automobilindustrie oft überhaupt erst Leben eingehaucht. Und die vielen deutschen Textilmaschinen, die in chinesischen Fabriken stehen, dürften die Arbeitsbedingungen dort ebenfalls mit Sicherheit verbessert und nicht verschlechtert haben.

Eine stabile Wirtschaft bräuchte ewig, wenn sie "von allein" und unter Abschottung von der Außenwelt entstehen sollte. Wie stellst du dir dass denn vor? Investitionen bedeuten Geld, bedeuten Arbeitsplätze. Das ist doch nichts Schlechtes. Die meisten Menschen, die in solchen Ländern in Fabriken arbeiten gehen, haben noch nicht einmal den nötigen Landbesitz, um etwas eigenes aufziehen zu können. Was willst du denen denn als Alternative zu ihrem Job anbieten, wenn du Investoren aus dem Land schmeissen willst?

"So ein Unsinn, hätte die gesamte westliche Welt den Irak wirtschaftlich boykottiert statt anzugreifen, wären wir hier in Deutschland auch nicht verhungert."

Es gab eine solche Blockade gegen den Irak. Dem Regime dort hat es wenig geschadet, der Zivilbevölkerung dagegen schon. Das Problem ist, dass eine solche Blockade ja nie von allen Staaten mitgemacht wird. Irgendwer kommt immer und nutzt sie für seine Ziele aus, macht die Menschen von sich abhängig weil er halt der Einzige ist, der sie noch versorgt. Ganz so einfach ist das also nicht und die Leidtragenden sind in jedem Fall die ganz normalen Menschen, egal ob es Krieg gibt oder man sie einfach so verrecken lässt. Volksaufstände scheinen meistens nicht vor zu kommen, egal wie dreckig es den Menschen geht. Siehe Nordkorea, wo zeitweise an die 100% aller Nahrungsmittel aus dem (kapitalistischen) Ausland kamen, nachdem bereits hunderttausende verhungert sind.

Es ist schlicht falsch, dass Kriege irgendwie wirtschaftlich positiv wären. Ausnahmen sind natürlich Kriege um Rohstoffe, da kann sich das am Ende womöglich doch irgendwie rechnen aber auch dass halte ich für ziemliche Augenwischerei. Die wahren Gründe jedenfalls sind meistens weniger konkrete wirtschaftliche Interessen, sondern passen in größere Strategische Konzepte. Im Irak doch auch, sicher gibts da Öl - aber das gibts da in der Gegend ja überall und wenn dass der wahre Grund gewesen wäre, hätte man wohl besser Arabien angegriffen, so rein von der Kosten-Nutzen-Abwägung. ich denke daher, dass es eher darum ging, den wachsenden Einfluss des Irans im Irak und dem ganzen Mittleren Osten einzudämmen und zu versuchen, im Irak Stabilität herzustellen. Ob dass nun so einen Krieg rechtfertigt, ist eine andere Frage aber um Wirtschaft ging es da höchstens am Rande.

Richtig ist allerdings, dass die Ablehnung Deutschlands dieses Krieges weitgehend wirtschaftlich motiviert war, weil deutsche Firmen gute Geschäfte mit dem Irak gemacht haben, was natürlich mit dem Krieg vorbei gewesen ist. Gilt für Frankreich genauso. Aber ob nun Angst vor ausbleibenden Geschäften eine so ethische Position ist, wage ich auch mal zu bezweifeln.

Es ist keine sinnlose Unterstellung, wenn ich sage, dass Gysi wirklich Anwalt in der DDR war und dort ausgerechnet mit Stasi-Opfern zu tun hatte, die sich heute von ihm verarscht fühlen. Das sind bis dahin erstmal Fakten und die machen immerhin deutlich, dass Herr Gysi offensichtlich bestens mit dem System DDR klar gekommen ist. Dass er nach wie vor führendes Mitglied der SED ist, rundet das Bild eigentlich nur ab. Tut mir leid aber du erwartest wirklich ein bisschen viel, wenn ich so jemandem irgendwelches Vertrauen schenken soll.

Ich würde sagen, der entscheidende Unterschied zwischen CDU und SED ist der, dass die CDU ihre Gegner nicht verfolgt und umgebracht hat, die SED dagegen schon.

"Hast du auch irgendeinen Beweis für die sozialistischen Zwangsmaßnamen und den Aufbau einer neuen Mauer oder kann es sein das dir deine Fantasie mal wieder einen Streich spielt?"

So ziemlich alles, was von ganz links (oder von ganz rechts, das macht in der Beziehung keinen Unterschied) kommt, lässt sich ohne Zwang gar nicht durchsetzen. Beweise gibt es also wie Sand am Meer. Die Mauer brauchen wir spätestens, wenn der zu groß gewordene Zwang die Menschen ansonsten vertreiben würde. Dafür gibt es keine Beweise, nur historische Erfahrungen.

Was da in der CDU oder bei den Grünen als Bürgergeld diskutiert wurde, ist mit dem in der FDP-Programmatik bereits beschlossenen Variante durchaus verwandt. So wie ich das verstanden habe, geht es aber auch dort eben nicht darum, jedem etwas zu zahlen, wär ja auch ziemlich blöde (wenn jeder netto was kriegt ist ja schließlich niemand mehr da, der das bezahlt). Aber dort wird eben noch rumdiskutiert, bei uns ist das längst zentraler Bestandteil unserer Sozialpolitik.

Mezkalin hat gesagt…

„Der Unterschied zwischen liberaler und sozialistischer Politik ist der, dass im einen Fall der Mensch und sein Wirken im Mittelpunkt steht und im anderen alles von oben vorgegeben wird.“ Ja da stimme ich dir vollkommen zu, nur genau umgedreht als wie du es meinst. Beim Sozialismus geht es darum das beste für Menschen und ihr Wirken zu tun, denn beim Sozialismus steht der Mensch im Mittelpunkt. So hatte es jedenfalls Marx geplant, was Führer aus der DDR und anderen Diktaturen daraus gemacht haben ist natürlich was anderes. Bei liberaler Politik wird von oben den Menschen gesagt das sie sich selbst um sich kümmern muss.

Der Mensch lässt sich nicht die Fäden aus der Hand nehmen, nur weil ein Sozialismus herrscht. Sicher bestimmt der Staat viel darüber wo und was für Wirtschaft gebraucht wird, trotzdem kann sich auch im Sozialismus jeder seinen Beruf aussuchen und schließlich kann er über freie Wahlen mit entscheiden wie der Staat die Wirtschaft lenkt.

Mein Bruder hat zufällig so eine Pappkiste und nach 20 Jahren fährt sie noch immer gut durch die Gegend, ich weiß nicht warum man sie also nicht als Auto bezeichnen sollte. Das man Jahre lang auf dieses Auto warten musste und es nicht beim Autohändler um die Ecke kaufen konnte, ist in der Tat ein Zeichen von schlechter Wirtschaftspolitik, der Staat hätte sich in dem Fall ruhig für eine schnellere und größere Produktion einsetzen können.

Ja genau, das ist ja das Problem am diktatorischen Sozialismus, da flüchten die Menschen vor der Diktatur und der Sozialismus ist auf das Volk angewiesen, Sozialismus funktioniert dauerhaft nur auf freiwilliger Basis, also per Demokratie.

Menschen werden aufgrund ihres Wohnorts schlechter behandelt als andere, das ist einfach Ausbeutung. Den Menschen wird vorgetäuscht sie könnten ihr Leben verbessern, wenn sie ein bisschen mehr Geld im Monat verdienen, dabei ist es genau das was sie immer kleiner hält als diejenigen es sind, die sie ausbeuten. Die Chinesen können nicht nach Deutschland kommen, aber die Deutschen können deutsche Löhne und deutsche Arbeitsbedingungen nach China bringen, doch den Chinesen wird diese Chance des Wohlstands nicht gelassen. Sicher haben die VW-Werke in Südamerika dort wichtige und gute Arbeitsplätze geschaffen, nur nicht so gut wie Deutsche und somit werden sie auf deutsches Niveau kommen.

Ich finde es immer erstaunlich wie Menschen wie du über Nordkorea urteilen können, es ist doch einfach so das wir kaum wissen was dort wirklich geschieht, das meiste sind Vermutungen die von den amerikanischen Gegnern ausgehen.

„Es ist schlicht falsch, dass Kriege irgendwie wirtschaftlich positiv wären.“ Also wirklich, für ein FDP Mitglied kennst du dich aber ganz schön wenig mit Wirtschaft aus. Zuerst profitiert die Rüstungsindustrie von der steigenden Nachfrage, dann werden Gebäude neu aufgebaut, schließlich Unternehmen gegründet um nach der Kriegszeit wieder alle Bedürfnisse des Volkes zu stillen, kaum Arbeitslosigkeit weil ja viele Menschen umgekommen sind und dadurch weniger Geld was in Sozialleistungen investiert werden muss. Bei allem hilft natürlich der Sieger des Kriegs. Jeder Wirtschaftswissenschaftler wird dir bestätigen das Krieg sich definitiv positiv auf die Wirtschaft auswirkt. Natürlich ist das so eine Frage ob man nur wegen der Wirtschaft einen Krieg anfängt, das sicher nicht, aber im Zweifelsfall neigen kapitalistische Staaten einfach eher zum Krieg weil wirtschaftlicher Boykott schadet und sie vom Krieg profitieren.

Du sollst Gysi ja kein Vertrauen schenken, du kannst in den Debatten ja ruhig sagen das du ihm glaubst wenn er mit den Linken sich beispielsweise gegen den Überwachungsstaat einsetzt, deswegen musst du aber noch nicht anfangen Lügen über ihn zu verbreiten und ihm alle möglichen Hirngespinste zu unterstellen.

Es gibt angeblich noch genug die einzahlen, weil sich ja jeder etwas dazu verdienen kann und das auch viele machen würden.

Jan Filter hat gesagt…

"Bei liberaler Politik wird von oben den Menschen gesagt das sie sich selbst um sich kümmern muss."

Sie werden aber nicht gezwungen, sie erhalten überhaupt erst die Möglichkeit, sich um sich selbst kümmern zu können, während sozialistische Ansätze auffällig oft darauf abzielen, einem das Denken komplett abzunehmen.

"Der Mensch lässt sich nicht die Fäden aus der Hand nehmen, nur weil ein Sozialismus herrscht."

Doch, genau dass geschieht. Das ist doch der Witz daran: Staat wird alles, du wirst zum Nichts. Das mit der freien Berufswahl dürfte allenfalls Theorie sein. Einen Beruf, der grade nicht gefragt ist, wirst du auch nicht einfach so wählen können, weil das der Wirtschaft schaden würde. In einer freien Gesellschaft würdest du diese Wahl gar nicht treffen, weil du dann arbeitslos wärst aber im Sozialismus muss ja an Stelle des Marktes irgendwer entscheiden, was grade gebraucht wird und darum wäre es ziemlich fatal, den Menschen hier die freie Wahl zu lassen. Im Endeffekt würde doch jeder seinen Traumberuf wählen und fertig. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn dabei zufällig genau das Ergebnis herauskommt, dass mit den Bedürfnissen übereinstimmt.

Demokratie hat doch nichts mit freiwillig zu tun. Okay, ich habe die freie Wahl, alle paar Jahre. Aber das Ergebnis muss ich zwangsweise anerkennen. Ich kann nicht einfach sagen nö, diese Regierung gilt nicht für mich. Und da fängt der Zwang an. Im Endeffekt hat man dann trotzdem eine Art Diktatur. Grund genug zum Flüchten jedenfalls haben viele Menschen auch jetzt schon, auch wenn das bisher als Problem noch nicht erkannt wurde. Fragt sich nur, wie lange noch.

"Menschen werden aufgrund ihres Wohnorts schlechter behandelt als andere"

Das ist ziemlicher Unfug. Erstmal tut das ja niemand mit Absicht. Es ist doch völlig klar: Wenn man in China Sachen herstellen will, die dann hier verkauft werden, dann müssen schon aufgrund der Entfernung die Produktionskosten dort ein gutes Stück geringer sein, wenn man sich a) die Mühe machen soll, so weit weg ein Werk aufzubauen und b) den ganzen Krempel dann immer erstmal hierherzubefördern.

Was denkst du denn, warum die chinesische Regierung zum Beispiel nicht darauf besteht, deutsche Löhne von Unternehmen mit deutscher Beteiligung zu verlangen? Doch wohl weil das zwangsläufig zur Folge hätte, dass dort gar nichts mehr passiert und die Leute alle wieder Reis pflanzen gehen können, wenn überhaupt. Wer will schon bescheidene Anfänge von Wohlstand gegen Armut und Mittelalter eintauschen? Das ist keine Ausbeutung, dass ist die Entscheidung der Menschen dort. Von hier aus kann man natürlich leicht sagen, dass die ja alle verrückt sind, für so wenig zu arbeiten aber ich finde das doch sehr zynisch. Es war eigentlich selten eine gute Idee, die ganze Welt nach deutschen Regeln gestalten zu wollen. Das Gelbe vom Ei sind die auch jetzt nicht grade.

"Ich finde es immer erstaunlich wie Menschen wie du über Nordkorea urteilen können"

Also Moment. Das ist ja nicht meine Privatmeinung, sondern zum Beispiel auch die der Uno, die ja jedes Mal im Dreieck springt, wenn die Nordkoreanische Regierung ankommt und sagt, dass sie übrigens nur noch Essen für drei Wochen haben.

"Also wirklich, für ein FDP Mitglied kennst du dich aber ganz schön wenig mit Wirtschaft aus."

Aha, Vorurteile haben wir keine, wie?

Es ist sicherlich richtig, dass man ein gewaltiges Wirtschaftswachstum hinbekommen kann, wenn man sein eigenes Land erstmal in Schutt und Asche gelegt hat. Dann frag ich mich aber, was sich die Afghanen so anstellen, deren Land ist ja nun wirklich kaputt ohne Ende - und dass schon, seitdem die Russen da gewesen sind und nicht erst seit 2002.

Das für einzelne Branchen ein Krieg toll ist, ist offensichtlich. Aber das Geld kommt dafür ja nicht aus der Wirtschaft, sondern vom Steuerzahler. Das ist immer schlecht und schadet unter dem Strich mehr als es nützt, denn das gleiche Geld kann ja nicht mehr für andere Dinge eingesetzt werden.

Die meisten Kriegsopfer kommen gar nicht um, sondern werden verwundet. Und dass kommt eine Gesellschaft erst recht teuer zu stehen. Außerdem können Tote weder produzieren noch konsumieren, sind also für die Wirtschaft ein herber Verlust. Du fantasierst dir da ganz schön was zusammen, jenseits jeder wirtschaftstheoretischen Grundsätze. Dass es ausgerechnet kapitalistische Staaten wären, die Kriege anfangen, ist außerdem ein Märchen. Denn die sind ja im Regelfall demokratisch organisiert und Demokratie nunmal erfordert, dass die Menschen so einen Krieg erstmal wollen müssen. Historisch belegbar scheint mir deine These auch nicht zu sein. Die Sowjetunion, die DDR, China, Irak, halb Afrika - das sind alles wenig demokratisch organisierte Gegenden (gewesen), und trotzdem alles andere als unmilitärisch oder friedlich. Kriege sind doch meistens die Folge irgendwie definierter "nationaler Interessen". Dafür braucht es keinen Kapitalismus, dafür braucht es einen Staatsapparat, der mächtig genug ist, Krieg anzufangen.

"du kannst in den Debatten ja ruhig sagen das du ihm glaubst wenn er mit den Linken sich beispielsweise gegen den Überwachungsstaat einsetzt"

Aber genau dass glaub ich ihm ja nicht. Also ich glaube ihm soweit, dass ich mir schon vorstellen kann, dass er persönlich da nicht für eintritt aber seine Partei hat was das angeht ja nunmal eine ziemlich aussagekräftige Geschichte. Was soll man denn davon halten? Solchen Leuten kann ich nicht vertrauen. Außerdem haben viele Linke die etwas nervige Angewohnheit, Grundprinzipien ganz schnell über Bord zu werfen, wenn es der eigenen Ideologie irgendwie dient. Das ist Rechts natürlich auch so aber denen trau ich genausowenig über den Weg.

Und wie gesagt: Dass er DDR-Anwalt war und mit Stasi-Opfern zu tun hatte, dass sind Fakten. Dass er in der DDR prima gelebt und nie Probleme mit der Staatsmacht hatte, ebeneso. Nun kann man sich aussuchen, ob er trotzdem oder gerade deswegen nie Probleme hatte aber die Fakten liegen auf dem Tisch und wie pervers dieser Unrechtsstaat funktioniert hat, wissen wir ja auch alle. Kann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen.

"Es gibt angeblich noch genug die einzahlen, weil sich ja jeder etwas dazu verdienen kann und das auch viele machen würden."

Ja aber die wären dann ja auch keine Netto-Empfänger.

Mezkalin hat gesagt…

Sie werden gezwungen auf sich und das Schicksal angewiesen zu sein, eine Hilfestellung vom Staat gibt es nicht und wenn mal nicht alles nach Plan verläuft ist das Leben der Menschen kaputt.Das ist es was liberale Politik will und das ist schlicht weg asozial.

Der Staat wird alles aber was ist denn der Staat? Der Staat das sind doch nur Vertreter die vom Volk gewählt wurden, also ist der Staat indirekt das Volk und wenn das Volk alles wird ist das eine Verbesserung der Demokratie. Auch im Sozialismus gäbe es mehr Arbeitnehmer als Arbeitsplätze und somit könnte auch eine Sozialismus kontrollierte Konkurrenz zulassen und die Menschen könnten auch Berufe erlernen die zur Zeit nicht gefragt sind.

Demokratie ist die Unterdrückung von Minderheiten durch die Masse, in dem Sinn hast du sicher recht das die Minderheiten gezwungen werden, aber es gibt halt keine bessere Alternative und wenn Sozialismus demokratisch gewählt würde und somit die Mehrheit des Volkes dahinter steht, sind keine Mauern und andere Gesetze einer Diktatur nötig.

„Erstmal tut das ja niemand mit Absicht.“ Das ist jetzt ein Witz oder? Die Unternehmen bezahlen natürlich mit Absicht in China weniger als in Deutschland und die Verbraucher kaufen mit Absicht so gut wie gar keine fair traide Ware. Als vorläufiges Ziel wäre es ja schon schön wenn die Arbeiter in China (oder Wahlweise einem anderen Land wo ausgebeutet wird) so viel verdienen das mit den Transport-Kosten die Ware genau so teuer wäre wie die in Deutschland produzierte, dadurch könnten sich die Chinesen entwickeln und Kinder armer Familien wären nicht gezwungen genau so wie ihre Eltern zu enden.

China ist das Land mit dem größten Volk auf der ganze Erde, wenn die Chinesen nicht mehr für uns produzieren würden, würden sie vielleicht mehr für sich produzieren und sie bräuchten selber nicht mehr in Autos fahren die wir vor 20 Jahren gefahren haben oder Kleidung tragen die hier vor fünf Jahren mal modern war. China ist für die Diskussion aber eigentlich auch ein schlechtes Beispiel da hier die Wirtschaft ja bis zur Krise deutlich im Aufschwung war, es gibt andere ausgebeutete Länder mit wesentlich schlechteren Bedingungen.

Ich finde es sehr arrogant wenn du dich einfach hinstellst und sagst es sei die Entscheidung der Chinesen für einen Hungerlohn zu arbeiten, die haben nur die Wahl zu verhungern oder den Hungerlohn zu nehmen. Es liegt an uns, denn wir haben die Wahl Billigprodukte oder fair traide Produkte zu kaufen und damit zu bestimmen wie viel die Chinesen verdienen.

Es ist kein Vorurteil das die FDP sich immer als eine Partei mit hoher Wirtschaftskompetenz in die Öffentlichkeit stellt und es ist auch kein Vorurteil das du weder das ökonomische Prinzip kanntest noch wusstest wie sich Krieg auf die Wirtschaft auswirkt.

Wenn das Geld erstmal in einer Branche investiert wird hilft es auch der restlichen Wirtschaft, die Menschen aus der einen Branche erlangen einen Wohlstand der befriedigt werden möchte und investieren somit wieder in andere Branchen. Wie die genaue Wirtschaftslage in Afghanistan ist, ist mir nicht bekannt, aber ein perfektes Beispiel ist doch Deutschland, nach einem Jahr langem Weltkrieg hat es nur wenige Jahrzehnte gedauert bis Deutschland wieder an der Weltspitze der Wirtschaftsnationen war und das lag sicher nicht an der Politik oder den Menschen, sondern viel mehr daran das durch den Wiederaufbau massenhaft Geld im Umlauf war, was man in einem nicht zerstörten Land vielleicht eher zur Bank gebracht hätte.

Du kannst es anzweifeln solange du willst, aber kauf dir doch einfach mal ein paar Bücher über Volkswirtschaftslehre und du wirst genau das was ich dir hier erzähle nachlesen können, das sind ja keine Sachen die ich mir ausgedacht habe, sonder Tatsachen die ich in drei Jahren Wirtschaft als Leistungsfach an der Schule und einem Semester an der Uni als Nebenfach gelernt habe.

„Solchen Leuten kann ich nicht vertrauen.“ Dann glaub ihnen nicht, ist ja dein Entscheidung, dann stell aber irgendwelche Vermutungen von dir auch nicht als Tatsachen dar, denn das ist schlicht weg Lügen und davon profitiert am Ende sogar noch die Linke.

Jan Filter hat gesagt…

"Sie werden gezwungen auf sich und das Schicksal angewiesen zu sein, eine Hilfestellung vom Staat gibt es nicht und wenn mal nicht alles nach Plan verläuft ist das Leben der Menschen kaputt.Das ist es was liberale Politik will und das ist schlicht weg asozial."

Du kannst doch nicht von einem unnatürlichen Zustand (eben dem Vorhandensein eines zahlungsfähigen Staates) ausgehen und sagen, die Sachzwänge, die ohne diesen bestünden, wären echte Zwänge. Dass der Mensch essen und trinken muss ist naturbedingt und kein bewusst geschaffener Zwang, für den irgendwer Schuld trägt.

Der Witz an der Sozialen Marktwirtschaft ist doch gerade, dass wenn mal nicht alles glatt läuft, eben die Gesellschaft einspringt. Mit einer Krankenversicherung, mit Rentenversicherungen, Arbeitslosenversicherungen, Sozialhilfen usw. usf. Nur weil dir vielleicht die Ausgestaltung im Detail nicht passen mag, ist ja nicht gleich das ganze System schlecht und ich finde alle diese Einrichtungen abgesehen von all ihren Mängeln, für deren Beseitigung ich eintrete, für nicht asozial.

Wie kommst du darauf, Liberale würden Menschenleben zerstören wollen? Das unterstelle ich nichtmal Sozialisten, wenngleich die sowas ständig aktiv betreiben. Ein hanebüchene Vorwurf. Wer irgendwem von vornherein an den Kopf wirft, ja sowieso nicht das Beste für die Menschen zu wollen, verschließt sich doch jeder weiteren demokratischen Debatte.

"Der Staat wird alles aber was ist denn der Staat? Der Staat das sind doch nur Vertreter die vom Volk gewählt wurden, also ist der Staat indirekt das Volk und wenn das Volk alles wird ist das eine Verbesserung der Demokratie."

Theorie und Praxis klaffen allerdings je nach Ausgestaltung weit auseinander. Bei einem Parlament, dass aus gut 600 in bestem Wortsinn auserwählten Menschen besteht, fühlt sich der einzelne mit Recht allenfalls mittelmäßig vertreten. Die Regierung indes ist noch viel kleiner. Ich fühle meine Interessen durch diese Regierung verraten und verkauft und mit mir eine ganze Menge Menschen. Dieser Staat handelt so gut wie nie in meinem Interesse, sehr selten übrigens überhaupt im Interesse gerade jüngerer Menschen. Das würde auch nicht besser, wenn er mehr Machtbefugnisse bekäme, wie es Sozialismus vorsieht. Demokratie alleine ist nunmal kein Allheilmittel, man muss sie auch in ein ordentliches System verpacken und das heißt für mich vor allem mehr Subsidiarität, also Bürgernähe.

"Auch im Sozialismus gäbe es mehr Arbeitnehmer als Arbeitsplätze und somit könnte auch eine Sozialismus kontrollierte Konkurrenz zulassen und die Menschen könnten auch Berufe erlernen die zur Zeit nicht gefragt sind."

Also dass habe ich beim besten Willen nicht begriffen und Frage darum einfach nochmal etwas direkter: Wovon sollen theoretisch denkbare 80 Millionen Lokführer, von denen 99,9% arbeitslos wären, leben?

"wenn Sozialismus demokratisch gewählt würde und somit die Mehrheit des Volkes dahinter steht, sind keine Mauern und andere Gesetze einer Diktatur nötig."

Es sei denn, die Minderheit ist "zufällig" der leistungsfähigere und -willigere Teil der Menschen und haut ab. Sozialismus bedeutet, wie du ja schon geschrieben hast, Gleichheit. Gleichheit um jeden Preis. Das bedeutet: Wer so gut ist, dass er Millionen verdienen könnte, wird im sozialismus davon abgehalten. Den wirst du folglich kaum im Lande halten können und ihm folgen andere, die, ob dir das gefällt oder nicht, durchaus ihren Wert für die Gesellschaft haben. Da die Balance zu halten, ist nicht leicht, in der DDR ist es offenkundig nicht gelungen - da sind zuletzt selbst Facharbeiter in Scharen unter Einsatz ihres Lebens weggelaufen, weil sie anderswo besser leben konnten. Im Sozialismus wird nunmal angestrebt, dass alle nach dem selben Durchschnitt leben sollen. Wer drüber liegt, haut ab.

Das Lohnniveau in China legen doch nicht ausländische Investoren fest! Das ist dort bereits vorhanden und Grund, überhaupt erst dorthin zu gehen. Worum es mir geht: Das ist gleichzeitig im Interesse der chinesischen Arbeiter und der deutschen Verbraucher.

Hast du irgendwie nicht mitgekriegt, dass sich China entwickelt wie Hulle? Wie passt das mit deiner These, die Menschen dort verdienten dank Milliardeninvestitionen zu wenig, als dass es dort Entwicklung geben könnte, zusammen? Faktisch bedeutet ein Industriearbeitsplatz für viele Chinesen einen enormen wirtschaftlicehn Aufstieg.

Sind nicht "Fair-Trade"-Waren erheblich teurer? Dir sollte klar sein, dass sich die schlicht nicht jeder leisten kann. Pauschal von Unwillen auszuehen, greift da wohl etwas kurz. "Fair Trade" ist irgendwo eine Marke und Markenware muss man sich erstmal leisten können. Ich kann das beispielsweise nicht. Wenn du mir deswegen Absicht unterstellen willst, bitte. Ich finde das lächerlich.

Wo sollte denn der Anreiz für eine Firma liegen, nach China zu gehen, dort richtig viel Geld auszugeben, wenn sie die Waren im Ergebnis hier ja doch nicht günstiger als ihre Konkurrenz anbieten würde, die diesen mutigen Schritt nicht gehen? Würde doch kein Mensch machen.

"...und Kinder armer Familien wären nicht gezwungen genau so wie ihre Eltern zu enden."

Und genau dass ist in China zunehmend der Fall - dank ausländischer Investitionen und nicht zuletzt deutscher Maschinen. Soviel zum Thema Ausbeutung. Und das Gleiche ist auch anderswo möglich, Voraussetzung für solche Milliardeninvestitionen ist und bleibt allerdings eine gewisse wirtschaftliche und politische Stabilität. Damit können viele arme Länder eben leider nicht dienen. Bemühungen, dass zu ändern, gibt es reichlich aber so wirklich von Erfolg gekrönt sind Eingriffe von Außen ja scheinbar nur selten.

"Ich finde es sehr arrogant wenn du dich einfach hinstellst und sagst es sei die Entscheidung der Chinesen für einen Hungerlohn zu arbeiten, die haben nur die Wahl zu verhungern oder den Hungerlohn zu nehmen. Es liegt an uns, denn wir haben die Wahl Billigprodukte oder fair traide Produkte zu kaufen und damit zu bestimmen wie viel die Chinesen verdienen."

Aha. Du sagst also, es genügt nicht, überhaupt ausländische Produkte zu kaufen und dadurch deren Wirtschaft zu stärken, sondern es müssen auch auf jeden Fall stets die teuersten sein? Es freut mich, dass du scheinbar in der glücklichen Lage bist, dir das leisten zu können. Millionen andere sind das nicht und die sind froh, dass sie ihren bescheidenen Wohlstand dank günstiger Waren wenigstens ein bisschen ausbauen können. Ich finde es gut, dass Handys heute nicht mehr nur etwas für Reiche oder Geschäftsleute sind. Dass auch dank solcher Technik vielen asiatischen Staaten Aufstiege sondergleichen gelungen sind (Taiwan, Singapur, Indonesien) zeigt doch, dass Marktwirtschaft funktioniert und einst arme Länder zu Wohlstand kommen lässt.

"Wenn das Geld erstmal in einer Branche investiert wird hilft es auch der restlichen Wirtschaft"

Nein. Wie denn? Das Geld wächst doch nicht auf Bäumen, es muss doch irgendwo her kommen. Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden und es werden nicht 2 Euro draus, nur weil eine Regierung festlegt, wofür er ausgegeben wird. Das ist der Grundfehler bei 90% aller "wirtschaftsfördernden" Maßnahmen. Man kann eine Wirtschaft nicht damit beflügeln, indem man ihr Geld entzieht und es an anderer Stelle wieder reingibt. Man beflügelt allenfalls einzelne Branchen, was manchmal sogar sinnvoll sein kann. Aber der Wirtschaft insgesamt hilft sowas nur dann, wenn Geld von Außen (sprich: Investitionen) rein kommt.

"ein perfektes Beispiel ist doch Deutschland, nach einem Jahr langem Weltkrieg hat es nur wenige Jahrzehnte gedauert bis Deutschland wieder an der Weltspitze der Wirtschaftsnationen war und das lag sicher nicht an der Politik oder den Menschen, sondern viel mehr daran das durch den Wiederaufbau massenhaft Geld im Umlauf war, was man in einem nicht zerstörten Land vielleicht eher zur Bank gebracht hätte."

Du meine Güte. Also erstmal hast du eine etwas falsche Vorstellung von dem, was eine Bank so tut. Das ist nicht schlimm, diese Vorstellung ist leider sehr verbreitet (und trägt maßgeblich mit Schuld an der Bankenkrise). Banken sind nicht Onkel Dagoberts Geldspeicher, wo in einem riesigen Tresor Geld darauf wartet, dass sein Besitzer es abholt. Wäre dem so, wären z.B. Desaster wie bei der HRE oder IKB gar nicht denkbar gewesen und uns vieles erspart geblieben. Banken arbeiten mit dem Geld. Das heißt, dass Geld auf der Bank eben kein totes Kapital ist, sondern auf seine Art für wirtschaftliche Blüte sorgt. Das mal vorweg.

Der Grund für Deutschlands aufstieg nach dem Krieg war ganz maßgeblich auch die Politik. Ohne Währungsreform wäre da gar nichts passiert und ohne Erhardts freie Marktwirtschaft ebenso. Das waren beides politische Entscheidungen, recht umstrittene zudem.

Erkläre mir dummem Menschen mal bitte, wie "durch den Wiederaufbau" Geld in Umlauf kommen soll. Ich behaupte: Es waren die Menschen, die das möglich gemacht haben, nicht der Schutt.

"Du kannst es anzweifeln solange du willst, aber kauf dir doch einfach mal ein paar Bücher über Volkswirtschaftslehre und du wirst genau das was ich dir hier erzähle nachlesen können, das sind ja keine Sachen die ich mir ausgedacht habe, sonder Tatsachen die ich in drei Jahren Wirtschaft als Leistungsfach an der Schule und einem Semester an der Uni als Nebenfach gelernt habe."

Das spricht aber nicht grade für das deutsche Bildungswesen.

Wie gesagt: Anwalt Gysi kam nachgewiesenermaßen bestens mit dem Unrechtsregime klar. Sagt er selber, kann also wohl kaum eine Lüge meinerseits sein.

Mezkalin hat gesagt…

Das Menschen essen und trinken müssen ist ein Zwang der Natur der sich nicht umgehen lässt, das Menschen genug zu essen und zu trinken haben ist aber ein Zwang der Natur dem der Staat durchaus entgegenwirken kann.

Diese Einrichtungen sind sogar sehr sozial, sie sind jedoch nicht das was eine wahre liberale Politik fordert, eine wahre liberale Politik steht auch für die freie Marktwirtschaft und nicht für die soziale Marktwirtschaft. Da so etwas aber schwer umzusetzen ist machen liberale Politiker wie du und deine FDP natürlich einige Einschränkungen und das was ihr vertretet ist mehr eine abgeschwächte Form vom Liberalismus.

„Theorie und Praxis klaffen allerdings je nach Ausgestaltung weit auseinander.“ Wie kannst du über die Praxis des demokratischen Sozialismus urteilen wenn es ihn noch nie gegeben hat? Bürgernähe ist sicher zu befürworten, aber auch nicht immer einfach da fast 50% der Bürger mit Politik einfach nichts zu tun haben wollen, das gilt für jedes System.

Gehen wir doch lieber von realistischen Umständen aus wo niemals so viele Menschen sich für den gleichen Beruf entscheiden das 99% arbeitslos werden und wo sogar ganz im Gegenteil sich automatisch weniger Menschen für einen Beruf entscheiden wenn es bereits zu viele davon gibt. Da muss auch ein Sozialismus nicht eingreifen, der sorgt einfach dafür das jeder Beruf vernünftig und gleich bezahlt wird und schon erledigt sich das Problem von alleine.

Wer Sozialismus wählt, dem sollte auch klar sein das er sich dann leistungsfähig verhalten muss, wenn die Minderheit abhaut die jetzt nur aufgrund des besseren Lohns leistungsfähig ist, macht das gar nichts solange die Wähler des Sozialismus leistungsfähiger werden um ihr System damit zu unterstützen. Auch wenn es für einen Liberalen wie dich sicher schwer nachvollziehbar ist, gibt es Menschen die auf Geld verzichten wenn sie dafür in einer fairen Gemeinschaft leben.

Nur weil alle anderen Unternehmen in China einen bestimmten Lohn bezahlen, hindert das doch nicht neuen Unternehmer einen höheren Lohn zu zahlen der seiner Meinung nach gerecht ist. Das Problem liegt ja au8ch eher beim deutschen Verbraucher, der nicht bereit ist ein paar Euro mehr zu zahlen damit die Chinesen besser verdienen. Im Interesse der Chinesen liegt es sicher nicht wenn sie dauerhaft von dem Wohlstand der westlichen Länder ferngehalten werden, die haben halt keine wirkliche andere Möglichkeit.

Wie ich bereits sagte ist China ein schlechtes Beispiel weil diese sich der westlichen Welt immer weiter nähern, bessere Beispiele wären Taiwan oder auch der Teile des Südamerikanischen Kontinents, wo die Menschen von keiner zukünftigen Weltmacht regiert werden. Nach china wandern ausländische Unternehmen ja auch kaum noch.

Wieso müssen die Firmen denn überhaupt einen Anreiz haben ins Ausland zu gehen, können die nicht einfach da produzieren wo sie bereits sitzen?

Ein fair traide und bio t-shirt kriegt man schon für 15 Euro, wird aber kaum gekauft, ein Marken shirt wo hauptsächlich die Unternehmen und weniger die Mitarbeiter von profitieren kostet häufig 20 euro oder mehr oder ein Fußballtrikot kostet 50 Euro, solche Sachen werden massenhaft gekauft und wenn es dann darum geht bei der Kleidung auf ein fair traide Logo zu achten haben die Menschen zu wenig Geld? Tut mir Leid aber dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Wenn die Menschen nur etwas bewusste konsumieren würden könnte das schon vielen Menschen in der dritten Welt helfen.

„Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden“ Nein das stimmt nicht, wenn der Euro einmal ausgegeben wurde hat er nur den Besitzer gewechselt und der neue Besitzer kann ihn wieder ausgeben. Ein kleines Beispiel: Eine Putzfrau putzt in einmal die Woche einem Friseursalon und kriegt dafür 10 Euro, mit den 10 Euro geht sie jedes Wochenende ins Kino. Der Kassierer im Kino bekommt diese 10 Euro in seinem Lohn und weil er gut aussehen will geht er jede Woche zum Friseur und bezahlt 10 Euro für seinen Haarschnitt. Der Friseur gibt das Geld wieder der Putzfrau und so weiter... jeder Woche wandern die 10 Euro also einmal in die Runde und jeder der drei beteiligten profitiert davon. Das Beispiel ist jetzt natürlich sehr vereinfacht, aber es zeigt wie die Menschen und somit die Wirtschaft davon profitieren wenn erst einmal Geld im Umlauf ist. Wenn eine Branche jetzt also viel Gewinn macht werden die Mitarbeiter von dem steigenden Einkommen mehr kaufen und das bringt den ganzen Kreislauf wieder in Schwung. Wenn durch den Wiederaufbau eine Branche zu Wohlstand kommt, wirkt es sich also auch auf den Rest des Landes aus.

Wir leben dank der Globalisierung in einer Weltwirtschaft, ausländische Investoren bedueten also auch nur das Geld im Umlauf ist und nicht das es mehr wird.

Wie kommst du auf die Idee das ich nicht wüsste wie eine Bank funktioniert?

Ja das höre ich immer wieder wie die Marktwirtschaft Deutschland nach vorne gebracht hat, aber Tatsache ist halt das es keinen Beweis gibt wie es mit einem anderen System gelaufen wäre und genau so wenig wie es gelaufen wäre wenn wir nicht Waren aus dritte Welt Ländern besonders billig bekommen würden. Und eine wirkliche logische Begründung warum die Marktwirtschaft hier verantwortlich ist existiert schlicht weg nicht.

Merkel kam auch mit der DDR gut klar und hat da die Grundsteine ihrer politischen Tariere gelegt, trotzdem wird wohl niemand behaupte sie wolle eine Mauer wieder aufbauen.

Jan Filter hat gesagt…

"...das Menschen genug zu essen und zu trinken haben ist aber ein Zwang der Natur dem der Staat durchaus entgegenwirken kann."

Ich schätze mal da fehlt ein "nicht". Tut der Staat genau dass, entstehen natürlich unweigerlich Butterberge und Milchseen. Was besser als hungern ist, leider aber schnell zu etwas abartigen Übertreibungen führt - und nebenbei Armut in anderen Gegenden auch nicht grade abbauen hilft.

Der Libertarismus hat in Deutschland noch nicht einmal eine irgendwie öffentlich wahrgenommene Partei, tritt auch meines Wissens in keiner Form zu den Bundestagswahlen an. Wenn du also ein Bündnis gegen liberale Politik forderst, dann musst du doch die FDP und damit letztlich auch ihre soziale Marktwirtschaft meinen, zumindest weiss ich nicht, wie ich es anders verstehen sollte. Und ja: Der Neoliberalismus ist selbstverständlich eine abgeschwächte Form, ist eben nicht die reine Lehre sondern ein Liberalismus, der einen Schuss Sozialismus als notwendig erachtet. Aber nur diese Form des Liberalismus spielt in Deutschland überhaupt eine relevante Rolle, also warum sich nicht daran orientieren, statt an theoretischen Konstrukten, die offensichtlich eh keiner will?

"Wie kannst du über die Praxis des demokratischen Sozialismus urteilen wenn es ihn noch nie gegeben hat?"

Indem ich beschreibe, wie Demokratie funktioniert (habe ich ja getan), erkläre, dass Hannover, Berlin und Brüssel von den meisten Menschen als ferne Planeten und andere Welten wahrgenommen werden, weil sie politisch noch weiter weg von den Problemen der Menschen vor Ort sind, als sie es ohnehin schon räumlich sind und dass dieser Effekt mit Sicherheit nicht abnehmen kann, wenn man diesen Planeten nur immer noch mehr Befugnisse und Macht zuspricht, was ja nunmal Sinn und Zweck des Sozialismus ist, denn dort wird immer nur zentralisiert und Macht zusammengeballt, statt Subsidiarität zu leben.

Ausnahmslos alle Bürger interessieren sich für die Probleme, die sie gerade haben. Das ist einmal der Grundgedanke der Demokratie gewesen aber in einem Staat mit 80 Millionen Bürgern geht solcher Individualismus logischerweise vor die Hunde, wenn alles aus der fernen Zentrale heraus gemacht wird. Das ist, was wir erleben. Und das ist, was politikverdrossen macht. Und was dieses Gefühl der Machtlosigkeit verursacht, dass viele Menschen spüren. Denn es ist eben wirklich nicht einfach, etwas zu verändern, nicht unter solchen Umständen.

Wenn bundesweit aber eine kritische Masse bei einigen Fragen überschritten wird, kümmert sich plötzlich selbst die Bundesregierung Zuständigkeiten völlig ignorierend um jeden Scheiss, lässt aber die anderen 70-80% der Menschen verwundert und oft sogar geschädigt zurück, die nicht nachvollziehen können, was da passiert. Tut mir leid aber eine Potenzierung dieser Mechanismen kann doch nur in den Untergang führen.

"...wo sogar ganz im Gegenteil sich automatisch weniger Menschen für einen Beruf entscheiden wenn es bereits zu viele davon gibt"

Wie funktioniert dieser Automatismus, wenn man doch jeden Beruf ausüben darf, in jedem das gleiche Geld und auf jeden Fall eine Arbeitsstelle kriegen kann?

"Wer Sozialismus wählt, dem sollte auch klar sein das er sich dann leistungsfähig verhalten muss"

Sollte, ist aber nicht. Und wenn der Durchschnitt, also dass Maß der Gerechtigkeit, immer geringer wird, je mehr Menschen abhauen, fühlt sich irgendwann auch der kleine Handwerker unfair behandelt und will abhauen. Und dann muss doch wieder eine Mauer her.

"Nur weil alle anderen Unternehmen in China einen bestimmten Lohn bezahlen, hindert das doch nicht neuen Unternehmer einen höheren Lohn zu zahlen der seiner Meinung nach gerecht ist."

Würde so etwas in Deutschland geschehen, würde sich allerdings jeder drüber aufregen, dass ein kleiner Teil plötzlich das hundertfache verdient, wie seine Kollegen. Und wenn die dann auch noch durch sozialistische Gleichmacherei dazu gezwungen werden sollten, einfach auch genausoviel zu verdienen, würden sie vor die Hunde gehen. Davon hätte doch am Ende keiner was.

"Das Problem liegt ja au8ch eher beim deutschen Verbraucher, der nicht bereit ist ein paar Euro mehr zu zahlen damit die Chinesen besser verdienen. Im Interesse der Chinesen liegt es sicher nicht wenn sie dauerhaft von dem Wohlstand der westlichen Länder ferngehalten werden, die haben halt keine wirkliche andere Möglichkeit."

Den Verbraucher müssen wir nehmen, wie er ist. Die Chinesen (und andere ehemals arme Staaten) verdienen aber nicht schlechter, sondern tendenziell besser und gerade der Westen hat außerdem ein wirtschaftliches Interesse daran, neue Märkte zu finden. Das geht nur über wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand anderswo. So gesehen decken sich da eindeutig unsere Interessen mit denen, armer Länder.

"Wie ich bereits sagte ist China ein schlechtes Beispiel weil diese sich der westlichen Welt immer weiter nähern"

Richtig und damit auch dem Kapitlismus und er Marktwirtschaft. Erstaunlich, dass das funktioniert, wo es doch alles so böses Zeug ist.

"bessere Beispiele wären Taiwan oder auch der Teile des Südamerikanischen Kontinents, wo die Menschen von keiner zukünftigen Weltmacht regiert werden."

Taiwan blüht. Sogar trotz grassierenden Marktradikalismus. Naja und in Südamerika scheinen sich vielerorts die Menschen für demokratischen Sozialismus entschieden zu haben. Ich gehe davon aus, dass sich das bei einigen bereits rächt aber das wird nur der Anfang bleiben.

"Wieso müssen die Firmen denn überhaupt einen Anreiz haben ins Ausland zu gehen, können die nicht einfach da produzieren wo sie bereits sitzen?"

Und arme Länder bleiben dann halt arm, Produkte teurer als sie sein müssten und Fortschritt und industrieller Wandel findet gar nicht oder wenigstens woanders statt? Ja, machbar. Aber wem soll das dienen?

"Ein fair traide und bio t-shirt kriegt man schon für 15 Euro"

...und ich würde nie im Leben ein einzelnes T-Shirt für 15 Euro kaufen. Ist ja richtig, dass es auch teurere Klamotten gibt aber dann sollten diese Fairtrader halt mal an ihrem Marketing arbeiten, dann klappt das schon. Trotzdem beweisen doch so Händler wie Kik, dass es ein offenstlich großes Bedürfnis nach günstigen Klamotten gibt. Marken wie Fairtrade oder Adidas sind nichts für Leute mit wenig Geld oder für Leute, die in Kleidung keine Statussymbole sehen.

Was du aber irgendwie völlig außer Acht lässt: Selbst wer kein Fairtrade kauft, spendet dafür vielleicht mal was oder zahlt zumindest Steuern und sorgt so für Entwicklungshilfe. Inwieweit dass alles so sinnvoll ist, sei mal dahingestellt, nur ist es eben auch nicht richtig, Menschen zu unterstellen, sie würden sich nicht gegen Armut engagieren, nur weil sie lieber Adidas als Fairtrade tragen.

Weisst du, dass interessante an dem von dir beschriebenem Wirtschaftskreislauf ist, dass er genau dass bestätigt, was ich meine: die 10 Euro sind eben nicht mehr geworden und auch wenn man als Staat an einer beliebigen Stelle 19% entnimmt und das gleiche Geld (Minus Bearbeitungsaufwand) an anderer Stelle wieder zurückfließen lässt, bleiben es maximal 10 Euro, nur mit dem Unterschied, dass der eine geschröpft und der andere gepäppelt wird. Sofern dass dazu führt, dass der Frisör technisch aufrüstet und sich einen Automaten hinstellt, der den Haarschnitt für ein Drittel der Kosten macht, profitieren vielleicht sogar alle von diesem Eingriff - den der Frisör allerdings auch ohne den Staat hinbekommen kann, wenn er sich bei den anderen Geld leihen würde. Oder indem ihn ein (womöglich ausländischer, erzkapitalistischer) Investor unterstützt.

Mehr Geld kann ja nur dann "entstehen", wenn mehr Arbeit geleistet, also Werte geschaffen werden. Also: Beschäftigungshemmnissen abbauen. Und genau dass ist in Deutschland nach dem Krieg der Fall gewesen.

"Wie kommst du auf die Idee das ich nicht wüsste wie eine Bank funktioniert?"

Weil du die Vermutung geäußert hast, dass wenn man Geld zur Bank bringt, dass etwas grundlegend anderes und für die Gesellschaft schlechteres wäre, als wenn man das Geld zum Baumarkt trägt und anfängt, ein Haus zu bauen.

"Ja das höre ich immer wieder wie die Marktwirtschaft Deutschland nach vorne gebracht hat, aber Tatsache ist halt das es keinen Beweis gibt wie es mit einem anderen System gelaufen wäre"

DDR: Gleiche Voraussetzungen, anderes System, verheerendes Ergebnis. Den gesamten Ostblock und das nicht minder zerstörte Westeuropa kann man analog genauso vergleichen.

"und genau so wenig wie es gelaufen wäre wenn wir nicht Waren aus dritte Welt Ländern besonders billig bekommen würden."

Also Handys und Computer hätten wir heute dann jedenfalls nicht alle, wenn die nicht so im Preis gesunken wären.

"Und eine wirkliche logische Begründung warum die Marktwirtschaft hier verantwortlich ist existiert schlicht weg nicht."

Was müsste eine "logische Begründung" denn erklären, wenn Wohlstand allein dir da nicht genügt?

"Merkel kam auch mit der DDR gut klar und hat da die Grundsteine ihrer politischen Tariere gelegt, trotzdem wird wohl niemand behaupte sie wolle eine Mauer wieder aufbauen."

Doch, manche tun dass. Und ich trau ihr auch nicht besonders. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass sie in keiner sozialistisch-kommunistischen Partei, die dazu noch die DDR zu verharmlosen versucht mitwirkt. Die Linke versucht ja noch nichtmal, ihren Hang zum Sozialismus zu verbergen.

Mezkalin hat gesagt…

Wieso sollten „Butterberge und Milchseen“ entstehen wenn der Staat den ärmeren Bürger genug Geld gibt damit die nicht verhungern müssen?

Ich fordere keine Bündnis gegen liberale Politik oder ähnliches, ich fordere ein Bündnis der linke Parteien die in Deutschland eine klare Mehrheit haben und inhaltlich eine größere Übereinstimmung als alle anderen möglichen Bündnisse. Das hat mit der liberalen Politik erstmal gar nichts zu tun, aber wenn wir es schon vergleichen dann wird auch dir auffallen das ohne die Wirtschafts- und Sozialpolitk die liberalen von diesem modernen linken Bündnis gar nicht so weit entfernt sind.

Du kannst so viel du willst über die demokratischen Verhältnisse in Deutschland schimpfen und den diktatorischen Sozialismus verurteilen, das sagt trotzdem nichts über den demokratischen Sozialismus aus.

Wer sagt das man im Sozialismus auf jeden Fall eine Arbeitsstelle bekommt? Wenn keine Arbeit da ist der Sozialismus auch keine herbei zaubern und wenn man überall das gleich verdient sucht man sich den Job wo man an meisten Spaß dran hat und gleichzeitig eine realistische Chance auch einen Arbeitsplatz zu bekommen.

„Und wenn der Durchschnitt, also dass Maß der Gerechtigkeit, immer geringer wird, je mehr Menschen abhauen, fühlt sich irgendwann auch der kleine Handwerker unfair behandelt und will abhauen. Und dann muss doch wieder eine Mauer her.“ Und bevor das passiert können die Menschen den Sozialismus ja wieder abwählen weil sie merken das sie nicht damit klar kommen.

Jetzt vermischt du aber die einzelnen Punkte der Diskussion, Menschen in dritte Welt Ländern einen anständigen Lohn zu zahlen hat nichts mit Sozialismus zu tun. Und wenn die anderen Unternehmen dort dann auch mehr bezahlen ist das doch nur gut so, dann verdienen die Menschen endlich mal genug um sich dauerhaft weiterzuentwickeln. Das einzige schlechte daran ist Wohl das wir in Deutschland ein paar Euro mehr bezahlen müssen, aber das ist es mir wert.

Du verdrehst Tatsachen, nur weil China im Aufschwung ist gilt das nicht auch für die ganze dritte Welt, es gibt immer noch viele Menschen die zu Hungerlöhnen arbeiten, diese Länder werden schön klein gehalten. Und warum sollen wir den Verbraucher nehmen wir er ist? Warum dürfen wir mit Aufklärung nicht dagegen an wirken und versuchen den Menschen aufzuzeigen was ihr Konsum für Auswirkungen hat? Warum will jemand wie du der sich Neoliberal bezeichnet das verbieten? Das ergibt doch keinen Sinn.

Erstaunlich das China immer noch starke sozialistische Einflüsse hat die dem Kapitalismus entgegenwirken, scheint fast so als würde gerade eine Mischung aus beiden System zur Weltmacht werden. Spricht irgendwie nicht für den Marktwirtschaft.

Taiwan blüht? Wenn du da mal zufällig im Urlaub bist geh doch bitte in ein Slum und sag einem der zahlreichen hungernden Kindern ins Gesicht das Taiwans Wirtschaft blüht. In Südamerika gibt es immer noch mehr Länder die an der Marktwirtschaft hängen als welche die am Sozialismus hängen, Probleme gibt es trotzdem auf dem ganzen Kontinent.

„Und arme Länder bleiben dann halt arm,“ Genau, weil die Menschen in armen Ländern einfach zu faul und zu dumm sind selber unternehmen auf zumachen und selber für eine bessere Wirtschaft zu sorgen. Unterstützung wird durch Hilfsprojekte der westlichen Welt ja geboten und sind sicher noch ausbaufähig.

„Produkte teurer als sie sein müssten und Fortschritt und industrieller Wandel findet gar nicht oder wenigstens woanders statt?“ Oh nein, da müssten wir möglicherweise auf Teile unseres Wohlstandes verzichten und das trotz der Marktwirtschaft? Seltsam wie mag das nur kommen?

Ich lebe vom Bafög und kann mir fair traide Klamotten leisten ohne dabei großartig auf mein Geld zu achten. Sicher gibt es Leute die lieber ihre Kleidung bei kik und Co. kaufen um dann das Geld für andere teure Luxusdinge auszugeben, aber genau diese Leute kann man aufklären was ihr handeln für Folgen hat und dann werden sicher einige ihr Verhalten ändern. Wer spendet oder durch Steuern Entwicklungshilfe leistet weiß nie wo sein Geld am Ende ankommt, sicher durchaus bei Leuten die es brauchen aber sicher nicht bei den Leuten die man vorher durch die Käufe ausgebeutet hat. Außerdem ist es teilweise auch einfach nicht sinnvoll den Menschen das Geld einfach so zu geben, die Wirtschaft dort aufzubauen wäre sicher sinnvoller und das kriegt man super hin wenn die Menschen mehr verdienen und mehr Geld in den Kreislauf pumpen.

Warum muss der Friseur den überhaupt sein Geschäft weiterentwickeln? Das ist doch total plump einfach zu unterstellen der Fortschritt wäre nötig wenn es allen Menschen im Kreislauf bereits gut geht. Aber um zum Ausgang zurück zu kommen zeigt der Kreislauf ganz eindeutig wie Wirtschaft vom Krieg profitiert, dafür muss sich das Geld auch nicht vermehren.

Mehr Geld kann gar nicht entstehen, es gibt auf der Welt nur eine begrenzte Menge und wenn du dein Geld vermehrst verliert dafür jemand anderes sein Geld.

Die DDR hatte viel viel schlechtere Voraussetzungen, während im Westen nach dem Krieg Siegermächte am Werk wahren die ein stabiles Land aufbauen wollten, haben sich im Osten alle das zurück geholt was sie durch den Krieg verloren haben, die USA hatte doch kaum schaden vom zweiten Weltkrieg, währen Polen ud halb Russland vollkommen zerstört war. Die Voraussetzungen zwischen DDR und BRD waren vollkommen anderen.

Wenn wir keine Handys und Computer hätten würden wir sie auch nicht vermissen, weil wir nie welche hatten.

Eine logische Begründung müsste zeigen das der Wohlstand auch irgendeinen Zusammenhang mit der Marktwirtschaft hat, das sind doch bisher nur Vermutungen, niemand kann sagen welche Auswirkungen der Marktwirtschaft für den Wohlstand verantwortlich sind. Und diese Begründung müsste auch entkräften das jegliche andere Gegebenheiten am Wohlstand beteiligt sein könnten.

Merkel will also wieder ein Mauer aufbauen und einen Sozialismus in Deutschland errichten? Ich hoffe du merkst selbst wie lächerlich das klingt und wenn du jetzt jedem DDR Bürger der nicht an der Grenze erschossen wurde unterstellst unglaubwürdig zu sein, das ist das schlicht weg nur noch Hass auf Menschen anderer Herkunft, also Faschismus.

Jan Filter hat gesagt…

Angela Merkel treibt im Augenblick eine klar sozialistische Politik voran. Es werden Gesetze erlassen, die eine Verstaatlichung ermöglichen, es werden Milliarden an riesige Unternehmen verschenkt, davor bereits wurden Steuern erhöht ohne Ende, gleichzeitig Schulden weiter aufgehäuft und dem Überwachungsstaat sind wir auch ein großes Stück näher gekommen. Darum unterstellen ihr manche Menschen komische Sachen. Nicht ich tue dass und schon gar nicht würde ich dass dermaßen verallgemeinern.

Einen Faschisten lasse ich mich nicht nennen.

Mezkalin hat gesagt…

Du zeigst die Ignoranz die FDP gut auf. Es gibt halt bei manchen Banken und Unternehmen in Zeiten wie diese nur 2 Möglichkeiten, Pleite gehen lassen, damit die Wirtschaft in den Abgrund stürzen und Millionen von Arbeitsplätzen gefährden oder kurzfristige Verstaatlichung um die Unternehmen zu retten und zu garantieren das das Geld über Gewinne wieder zurück kommt. Danach werden die Unternehmen ja wieder privatisiert, das hat absolut nichts mit Sozialismus zu tun, wo sämtliche Unternehmen dauerhaft dem Staat gehören.

Steuererhöhungen, Schulden und der Überwachungsstaat sind vom Wirtschaftssystem unabhängig.

Hör auf so abwertend über Ostdeutsche zu reden und die Bezeichnung Faschist steht dir auch nicht mehr zu.

Jan Filter hat gesagt…

Nö sorry, auf so einen Scheiss geh ich echt nicht weiter ein. Schalt mal den Kopf ein bevor du Faschismus verharmlost und vernünftige Diskussionen mit sinnlosen Unterstellungen abtötest. Da fällt einem echt nichts mehr zu ein.

Mezkalin hat gesagt…

Ich glaube mein Kopf läuft dauerhaft ganz gut, solche unbegründeten Beleidigungen müssen echt nicht sein.

Ich verharmlose Faschismus nicht indem ich auf Faschismus in bürgerlichen Meinungen aufmerksam mache. Wenn du allen Ostdeutschen die nicht gegen die SED gekämpft haben die Glaubwürdigkeit absprichst, weil ihnen in DDR Zeiten das eigene Leben wichtiger war als die herrschende Politik, dann ist das kein Stück besser als wenn zurück gebliebene Rechte gegen Ausländer hetzen. Du sprichst Millionen von Menschen (die teilweise unter der SED gelitten haben) die Glaubwürdigkeit ab, nur weil sie in einem Land geboren wurden und dort gelebt haben, sie hatten nicht mal eine wirkliche Möglichkeit was dagegen zu tun und trotzdem sind sie für dich das ganze Leben lang Menschen denen man nicht mehr trauen kann. Ich finde das sind wirklich unglaublich schreckliche diskriminierende Aussagen von dir.

Du solltest lieber die Kritik so hinnehmen und etwas über dein Verhältnis zu ostdeutschen Mitbürgern nachdenken, statt hier so empört zu reagieren.

Jan Filter hat gesagt…

Ne sorry. Ich weiss noch nicht mal wie überhaupt auf den ganzen Scheiss kommst. Es gibt irgendwo Grenzen. Wenn du mich für einen Faschisten hältst, bitte. Für mich erübrigt sich da jede weitere Diskussion.

Mezkalin hat gesagt…

Ich würde jetzt nicht sagen das du ein Faschist bist, da ein Faschist durch und durch ein Faschist ist. So wie nicht jeder der mal für ein Abstimmung ist gleich ein Demokrat ist oder jeder der sich mal auf Freiheit beruft nicht gleich ein Liberaler ist, bist du in meinen Augen auch nicht gleich ein Faschist. Allerdings finde ich in deiner Einstellung gegenüber ehemaligen DDR Bürgern doch klare faschistische Inhalte.

Ich finde es übrigens auch erstaunlich wie du dich aufregst, obwohl du selber bereits auf meinem Blog die Linke mit der NSDAP verglichen hast, was ja mindestens eine genau so harte Kritik an anders denkenden ist.

 
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