Freitag, 19. Juni 2009

Bildungsstreik - Tag 5

Der Bildungsstreik geht in seinen letzten Tag, aber nicht für mich, das Programm ist am Ende mit einem Workshop und gemeinsamen Grillen nicht mehr groß bestückt und da ich freitags eh keine Veranstaltung habe kann ich auch nichts mehr bestreiken. Also verlasse ich bereits am Vormittag Kassel und wenn ich am Montag zurück komme wird der Studienalltag schon wieder eingekehrt sein.

Was bleibt ist Zeit für ein Fazit:
Es gab gute Sachen am Streik, aber auch leider auch schlechte, doch Anfangen möchte ich mit den Guten. Es herrschte eine Super Stimmung unter den DemonstrantInnen, auf der einen Seite gab es in Kassel und fast allen anderen Städten keine Randale, auf der anderen Seite war sich kaum jemand zu schade auch mal gegen Gesetze zu verstoßen und so wie hier mit mehreren Hundert StudentInnen am Montag einfach mal das Büro vom Kanzler zu besetzen. Womit ich auch gleich beim nächsten Punkt bin, denn von DozentInnen über GewerkschaftlerInnen bis zu völlig unbeteiligten Menschen am Bildungssystem, viele solidarisierten sich mit dem Streik (Erklärung der Uni-Kassel). Doch auch besonders viele DemonstrantInnen waren vor Ort, insgesamt 240 000 und somit 90 000 mehr als erwartet. Die Medien berichteten zum größten Teil positiv und eine Aufmerksamkeit in der Bevölkerung wurde garantiert geschaffen. Doch es gab auch nicht so schöne Seiten an dem Streik und die kamen eigentlich ausschließlich von der Politik. Frau Schavan nahm die Demonstranten nicht ernst und von den BildungsministerInnen aus den Ländern (immerhin ist Bildungspolitik zum größten Teil Ländersache) habe ich noch gar nichts gehört. Und damit stellt sich natürlich die Frage ob der Streik überhaupt was gebracht hat? Die verantwortlichen PolitikerInnen werden wohl nicht reagieren und die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung ist erweckt doch wenn es zur Wahl geht gibt es für die meisten sicher wichtigere Themen, weswegen ich nicht glaube das sich an den Umfragewerten etwas ändern wird.

Umsonst war der Bildungsstreik dennoch nicht! Der Protest muss nur einfach weiter gehen, es war nicht das erste mal das DemonstrantInnen gegen G8 und Bologna auf die Straße gegangen sind und es darf auch nicht das letzte mal gewesen. Wenn wir weiter demonstrieren bleibt irgendwann auch einer Frau Schavan nichts übrig als uns ernst zu nehmen und endlich mal sich unsere Kritik anzunehmen. Dementsprechend möchte ich die Reihe beenden mit „Viva la Revolution – unser Kampf geht weiter!“

http://www.protest-kassel.de/

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