Donnerstag, 24. September 2009

So wählte ich

Am Sonntag ist es so weit, es ist Bundestagswahl. Das nahmen sich einige Radakteur der taz zum Anlass sich zu outen und zu sagen wen sie wählen oder gewählt haben und warum. Dies nehme ich zum Anlass hier das gleiche zu tun. Übrigens habe ich schon per Briefwahl meine Stimme abgegeben.

Ich beginne mit der Zweitstimme, da mir diese Wahl etwas leichter gefallen ist. Auf Parteien die so gar nicht meine Ansichten widerspiegeln gehe ich mal nicht ein, FPD, CDU oder irgendwelche Rechte sind damit ausgeschlossen. Es bleibt die Entscheidung zwischen SPD, Grüne, Linke, einer kleinen Partei (z.B. Piraten), ungültige Stimme und nicht wählen. Nicht wählen scheidet durch meine demokratische Überzeugung aus. Eine ungültige Stimme hebt nur die Wahlbeteiligung, wird aber bei den Prozenten der anderen nicht berücksichtigt, es hilft NICHT gegen rechte Parteien wie so oft behauptet, deswegen kommt es auch nicht in Frage.Eine Splitterpartei, wie die Piraten, könnte ich wählen, jedoch sind diese meistens nicht umsonst Splitterparteien. Sie sind so klein weil sie sich nur auf ein Thema stürzen, denn jede Grundhaltung ist schon vergeben. Natürlich beschäftige ich mich trotzdem mit den „Kleinen“, dieses mal besonders mit der ÖDP, doch wirklich zusagen tut mir keine.

Somit viel meine Entscheidung zwischen den drei „Großen“, SPD, Linke oder Grüne. Natürlich könnte ich mich an Grundsatzfragen aufhalten, will ich den Sozialismus? Die Linke will ihn angeblich, die SPD laut Grundsatzprogramm auch, die Grünen irgendwie nicht, inhaltlich manchmal aber schon. Ich könnte nach Taktik wählen, SPD und Grüne könnten zu Koalitionen führen die ich nicht will, die Linke dagegen wird nicht regieren und somit nichts umsetzen. Oder ich halte mich an die Geschichte, die Linke besteht aus der SED und somit aus einer Diktatur die Menschenrechte mit Füßen getreten hat. Die SPD hat durch ihre Verweigerung den Kommunisten gegenüber, einst dem Nationalsozialismus geholfen, die Grünen haben in 7 Jahren Regierung einiges an Mist gebaut. Aber ich richte mich lieber nach aktuellen Programmen.

Die SPD will Managergehälter nicht begrenzen, ist für Online-Durchsuchungen oder hält Tierversuche nicht für falsch. Zu viele Differenzen, die Sozialdemokraten sind draußen! Bei den Grünen und bei den Linken sehe ich weniger Differenzen, in der Außenpolitik kann ich mich mit keiner der beiden Parteien anfreunden. Die Linke halte ich teilweise für unrealistisch, die Grünen für zu Sozialdemokratisch. Was im Enddefekt meine Entscheidung gebracht hat waren die Innerparteilichen Streitigkeiten, während bei den Linken von Attac, über GewerkschaftlerInnen bis zu Kommunisten alles dabei ist, haben die Grünen eine klare Linie! Wähle ich die Linken weiß ich nicht wer meine Stimme wirklich vertritt, deswegen ging die Zweitstimme an die Grünen.

Nun zur Erststimme. Wieder möchte ich nach dem Inhalt gehen und inhaltlich stellen sich in etwa die gleichen Fragen wie bei der Zweitstimme, daher sind alle außer Grüne und Linke draußen. Nur kommt hier noch ein weiterer Punkt hinzu: Wer setzt sich mehr für die Bürger des Wahlkreises ein? Da haben die Grünen mit Nicole Maisch eine super Kandidatin, die eine gute Politik vertritt und im auftreibenden Wind ist. Nur sehe ich auch genau da das Problem, ich würde mich nicht wundern wenn sie in 8 Jahren Spitzenkandidatin im Wahlkampf ist, nur wird sich eine solche Karriere-Politikerin nicht für die BürgerInnen vor Ort einsetzen. Daher viel bei der Erststimme meine Wahl auf den Kandidaten der Linken, einen Lehrer der eigentlich keine Chance auf einen Platz im Parlament, aber trotzdem engagiert für Kassel streiten wird.

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