Montag, 12. Januar 2009

Vom Opfer zum Täter gemacht

So muss sich der vor knapp einen Monat niedergestochene Polizist Mannichl fühlen. Nachdem die Ermittlungen nicht in kürzester Zeit einen Täter finden konnten, stürzen sich viele Medien gerade zu auf den Polizisten und Journalisten werden zu Ermittlern. Nachdem schon ein NPD-Verbot, aufgrund dieses Falls, neu diskutiert wurde und die Rechtsradikale Szene analysiert wurde, scheint es mir fast als bräuchten die Medien einen neuen Schwerpunkt um die Geschichte noch spannend zu machen.

Schade das dadurch die eigentliche Debatte vollkommen verloren geht, denn sollte sich heraus stellen das es sich wirklich um ein Verbrechen mit rechtem Hintergrund handelt ist dies nur ein weitere Beweis für die Brutalität mit der Nazis vorgehen. Natürlich ist noch nichts bewiesen, doch die gewalttätigen Überfällen von Rechtsradikalen sind zahlreich und tauchen selten bis nie in der Presse auf. Darum wäre eine derartige Diskussion in den Medien längst überfällig, aber entweder ist das einfach zu langweilig für die potentiellen Kunden oder es besteht einfach kein Interesse von Medienseiten den Naziterror aufzudecken. Da viele Medien als Linksliberal angesehen werden, vermute ich eher Ersteres, wer hört schon gern Woche für Woche von einem nach dem anderen Überfall. Schade denn die Medien wären ein gutes Druckmittel um die Politik zu zwingen endlich mal zu handeln.

Doch zurück zum Fall Mannichl, hier wird nicht nur nichts über Rechte Gewalt geschrieben, nein hier wird den Rechten sogar noch Schutzschild aufgebaut. So können sich die Nazis nun in zahlreichen Internetforen als Opfer darstellen und es anhand des Fallbeispiels Mannichl auf alle möglichen anderen Fälle übertragen.

Es ist schon traurig wenn die Medien nur um möglichst viel Gewinn zu machen, eine Geschichte so ausschlachten, statt einfach mal abzuwarten zu welchem Ergebnis die Ermittler kommen. Und über die Folgen scheinen sich die Journalisten erst recht keine Gedanken zu machen.

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