Sonntag, 14. Juni 2009

Bildungsstreik 2009 – Mehr als nur Blau machen!

Wenn in der nächsten Woche sich ein(e) LehrerIn oder DozentIn wundert wo alle SchülerInnen oder StudentInnen hin sind, dann hat es zu mindestens so weit geklappt das alle Lernenden dem Aufruf zum Bildungsstreik gefolgt sind. Und wenn am Mittwoch in den Nachrichten über Demonstrationen im ganzen Land berichtet wird, dann hat es zu mindestens so weit geklappt das die Öffentlichkeit auf die Krise aufmerksam wird, in der das Bildungssystem schon seit Jahren steckt. Denn hinter dem Streik steckt mehr als ein Haufen fauler Jugendlicher die ihre eigene Bildung schlecht reden wollen:

Es fängt schon in der Schule an, zu wenig LehrerInnen, zu viele SchülerInnen in einer Klasse, häufig wird bereits nach der vierten Klasse sortiert wer was werden darf und wer nicht, dann soll der Stoff im Abitur nur schon in 2 Jahren vermittelt werden, statt in 3 wie zuvor. Stress wird gefördert, individuelle Förderung eingeschränkt.

Während das ganze Land nach mehr gut gebildeten Menschen schreit, investiert unsere Politik lieber in insolvente Banken statt die Universitäten und Hochschulen auszubauen. Wenn wir mehr Akademiker brauchen, brauchen wir auch mehr SchülerInnen die die Chance kriegen zu studieren, dazu zählen natürlich nicht nur mehr Plätze an den Universitäten, auch die finanzielle Seite muss beachtet werden. Studiengebühren sorgen nur dafür das ausschließlich Jugendliche mit reichen Eltern studieren dürfen, anders herum kriegen diese kaum Bafög und sind weiter von ihren Eltern abhängig, was zur Folge hat das diese teilweise in das Studium reinreden.

Doch selbst wenn wir diese Hürden genommen haben und am studieren sind wird nichts besser. Hörsäle sind meistens überfüllt und ständige Prüfungen bringen StudentInnen dazu mehr auswendig zu lernen als zu verstehen. Die Stundenpläne sind im Bachelor und Master-System voll gestopft, ist ja auch kein Wunder wenn die eine Studienregelzeit von 6 Semestern eingeführt wird. Studieren mit Kind wird dadurch praktisch unmöglich und wer nebenher arbeiten muss, darf nicht mit guten Ergebnissen rechnen. Das bei dieses Verkürzung ordentlich gestrichen wurde ist auch klar und so verwundert es nicht das zu einem großen Teil vorgegeben wird was man zu lernen hat, eigene Schwerpunktsetzung scheint unmöglich. Eigenständig zu entscheiden welche Veranstaltung gut zum lernen ist und welcher Stoff besser alleine erlernt werden soll geht auch nicht, Anwesenheitslisten zwingen zum erscheinen und verschwenden häufig wichtige Zeit.

Wenn also in der kommenden Woche tausende von StudentInnen und SchülerInnen auf die Straße statt in die Schule oder Universität gehen, ist das nicht keine Lust auf Bildung, sondern ganz im Gegenteil der Aufruf zu besserer Bildung bei der alle mehr lernen!

Mehr Infos: bildungsstreik2009.de

Termine für Kassel:
Montag 14 Uhr: Vollversammlung auf dem Platz vor der Bibliothek
Mittwoch 10 Uhr: Demo vom HoPla zum Rathaus
Zwischendurch: Verschieden Workshops und jeden Abend leckeres Essen im Campuscenter

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