Montag, 15. Juni 2009

Bildungsstreik - Tag 1

Der Bildungsstreik hat begonnen und ich habe mich entschlossen hier jeden Tag einen kleinen Bericht zu veröffentlichen, wie ich den Streik miterlebt habe und über was diskutiert wurde. Also hier Teil 1:

Für die streikenden Studierenden in Kassel ging der Tag um 14 Uhr los, wo eine Vollversammlung auf dem Campus stattfand. Dort wurde neben kurzen Berichten über den Bologna Prozess und den Streik eine Resolution verabschiedet, welche aussagte dass sich die Studierenden in den Streik begeben. Bis auf zwei Gegenstimmen, stimmten alle StudentInnen für die Resolution. Die beiden „Nein“ wurden mit einem Mangel an Diskussion begründet, was ich nicht wirklich nachvollziehen kann, da erstens zuvor alle an das Mikro treten durften und zweitens seit drei Monaten der Streik vorbereitet wurde und jede(r) StudentIn daran teilnehmen durfte.

Nach der Vollversammlung fand dann eine Spontan-Demo statt. Zuerst ging es auf die Kreuzung vor dem HoPla, die blockiert wurde um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu erwecken. Als die Polizei eintraf bewegte sich die Demo langsam Richtung Studentenverwaltung. Dort angekommen wurden die Flure belegt bis der Kanzler raus kam und anfing mit uns zu diskutieren, dabei kam raus das er in vielen Punkten unsere Meinung teilt und den Streik aus diesem Grund auch für eine gute Idee hält, als Beamter dürfe er sich jedoch nicht mit uns solidarisieren. Aus der Menge kam die Idee das Präsidium solle eine Presseerklärung rausgeben in der sie sich mit dem Streik solidarisieren, um so zeigen das die Universität hinter den StudentInnen steht, doch dies lehnte der Kanzler ab und zog sich schnell in sein Büro zurück.

Wir entschieden uns dem Kanzler zu folgen und besetzen ca. eine Stunde sein Büro, wobei eine lebhafte Diskussion entstand wovon ich nun ein paar Punkte aufgreifen möchte: Zunächst war auffällig das der Kanzler viele Argumente damit abwerte das er auch nicht viel machen könne, was sicher nur teilweise der Wahrheit entspricht. Ebenfalls seltsam fand ich das einige DemonstratInnen sich dem Vorschlag entgegenstellten das der Asta weiter mit dem Kanzler in Verbindung bleibt und so für eine solidarische Presseerklärung zu sorgen. Sie warfen dem Asta fehlende Kampfbereitschaft vor und zweifelten dass die Referenten für sie sprechen würden. So weit würde ich diese Meinung zwar nicht unterstützen, kann sie aber nachvollziehen. Seltsam war nur das kein Widerspruch kam als vorgeschlagen wurde auch noch das Studierenden Parlament einzuschalten, um das Problem mit dem Asta zu lösen. Es sollte doch klar sein das der Asta von genau dem StuPa gewählt wird, dem nun mehr Vertrauen entgegen gebracht wird als dem Asta. Nun stelle ich mich entweder gegen StuPa und Asta weil ich die repräsentative Demokratie ablehne oder ich erkenne beide als Vertreter der StudentInnen an. Am Ende einigten wir uns also darauf dass das gesamte vier köpfige Präsidium über eine Presseerklärung beraten wird und sowohl Asta als auch StuPa informieren wird.

Nach dem Abzug aus dem Büro gingen einige zum Büro des Asta, andere zu einer Veranstaltung im K19 zum Thema Öffentlichkeitsarbeit. Heut Abend wird es dann noch eine Auftaktparty geben. Ich persönlich werde mich erst morgen wieder am Streik beteiligen, wenn es viel Workshops zu verschiedensten Themen geben wird.

Weiter Infos unter protest-kassel.de

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