Freitag, 13. Februar 2009

Brief an Mehdorn

Sehr geehrter Herr Mehdorn,

hiermit kündigen wir Bürgerinnen und Bürger Ihren Arbeitsvertrag als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG mit sofortiger Wirkung.

Gründe:

- Sie haben zu verantworten, dass die Revisionsabteilung der Bahn heimlich und ohne konkreten Verdacht bis zu 188.602 Mitarbeiter/innen angeblich zum Zwecke der Korruptionsbekämpfung über Jahre ausgespäht hat.

- Sie haben die Bahn zum internationalen Logistikunternehmen ausgebaut, anstatt für zuverlässige, günstige und häufige Zugverbindungen zu sorgen. In Ihrer Amtszeit wurden 3.600 Kilometer Schiene abgebaut, sämtliche InterRegio-Verbindungen eingestellt und 400 Bahnhöfe geschlossen.

- Sie werben weiter für einen Börsengang der Bahn, auch wenn dieser auf Grund der Finanzkrise ausgesetzt wurde. Sie wollen öffentliches Eigentum zu einem Spottpreis verscherbeln und die Bahn den Profitinteressen von Kapitalinvestoren unterwerfen.

Für Ihren weiteren beruflichen Werdegang wünschen wir Ihnen dennoch viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen


Unterschreiben und abschicken!

Aber mal ehrlich, selbstverständlich wird Herr Mehdorn seinen Arbeitsplatz nach solchen Briefen nicht räumen. Trotzdem ist es eine nette Aktion um die Öffentlichkeit auf dessen schlechte Arbeit aufmerksam zu machen.

16 Kommentare:

Jan Filter hat gesagt…

Ist auch ein klein wenig anmaßend, Briefe im Namen aller Bürger zu schreiben, oder? Die Bundesbahn ist doch eh n Staatsbetrieb, die Politik hat sowieso 100% Einfluss darauf, weswegen ja nun vor allem "Börsenbahn"-Feinde sich durchaus den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass die heute passierenden Missstände womöglich viel damit zu tun haben, dass es an Wettbewerb fehlt, der der Bundesbahn gefährlich werden könnte.

Mezkalin hat gesagt…

Deswegen sollen ja möglichst viele Bürger den Brief unterzeichnen. Wer mit einzelnen Punkten nicht einverstanden ist kann die ja auch löschen oder eigene hinzufügen. Der Brief spricht also keineswegs im Namen aller Bürger.

Ich glaube nicht das Wettbewerb sich positiv bei der Bahn auswirken würde. Die Fahrpreise würden insgesamt teurer werden weil die Tarife immer nur für eine Strecke gelten und dann für ein anderes Unternehmen eine neue Fahrkarte benötigt wird, Rabattsysteme macht das ganze dann auch kaputt und außerdem schreckt es Kunden ab. Genau das lässt sich meines Wissens nach in England beobachten. Die Arbeitsverhältnisse und Gehälter für die Angestellten würden sich auch kaum ändern, denn bei dem Konkurrenzkampf müssen Preise gedrückt werden, so das noch weniger für die Mitarbeiter bleibt.

Jan Filter hat gesagt…

Naja. Die Bundesbahn ist derzeit ne Tochter des Bundes und damit die schlimmste Form, die ein Unternehen haben kann. Denn einerseits erwartet man Gewinne und andererseits redet man ständig in Unternehmensfragen rein. Auf Dauer wird da nicht in des Kunden Interesse gesprochen, das geht nicht. Ich denke, man muss sich da der Ehrlichkeit halber schon entscheiden, wem man es Recht machen will. Ich bin auf der Seite der Bürger - und dass sind Bahnkunden.

Mezkalin hat gesagt…

Die Bahn soll als Unternehmen des Bundes nicht nur Gewinn machen, sondern auch für gute Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sorgen und jeden potentiellen Kunden die Möglichkeit bieten möglichst günstig von A nach B zu kommen. Sicher ein schwieriger Spagat, aber ein Fehler in der Unternehmensform kann ich da nicht entdecken.

Wenn du auf der Seite der Kunden wärst, dürftest du nicht für eine Privatisierung sein, denn die führt dazu das die Bahn mehr am Gewinn interessiert ist als am Wohl des Kunden. Außerdem, wie bereits gesagt würden mehrere Unternehmen entstehen, die dazu führen das man alle paar Stationen ein neues Ticket braucht was es insgesamt teurer macht und Rabattsysteme wie die Bahncard würden nicht funktionieren weil sie nur bei ein paar der Unternehmen gelten würden.

Außerdem sind die Mitarbeiter der Bahn auch Bürger!

Jan Filter hat gesagt…

Also nur weil du kein Vertrauen in freie Märkte hast, muss ich das ja noch lange nicht genauso sehen. Aber meinetwegen: Lass die Bundesbahn Bundesbahn bleiben, dann allerdings muss wenigstens Wettbewerb her. Wie wäre das?

Kennst du übrigens Payback & Co? Nicht dass ich viel davon halten würde - aber das funktioniert offensichtlich quer durch verschiedene (private!) Unternehmen. Nenn mir bitte auch nur einen vernünftigen Grund, wieso es sowas im Verkehrswesen nicht geben kann.

Und ja, Mitarbeiter der Bahn sind auch Bürger. Aber mit dem Argument dürfte es natürlich am Ende gar keine Privatunternehmen geben, denn jeder Mitarbeiter ist selbstverständlich Bürger. Wohin soll dass führen?

Freier Markt bietet übrigens auch Bürgern/Arbeitnehmern immerhin die Chance, bei mehr als nur einem Unternehmen Arbeit zu finden. Ist mit der fast-monopolistischen Bundesbahn derzeit ein wenig schwierig. Wer mit der Bahn als sein Arbeitgeber unzufrieden ist, der hat dann halt einfach Pech gehabt. Finde ich unbefriedigend.

Mezkalin hat gesagt…

Das hat nichts mit Vertrauen in den freien Markt zu tun, es ist einfach eine Tatsache das Unternehmen am freien Markt sich zwangsläufig an der Gewinnmaximierung orientieren MÜSSEN. Das dabei in vielen Fällen gute Arbeitsbedingungen, ein vernünftiges Lohnniveau und Kundenservice auch für Geringverdiener auf der Strecke bleiben ist nur logisch.

Wettbewerb nur wenn die Bahn sich verpflichtet trotzdem weiterhin auf allen Strecken zu fahren und das zu vernünftigen Preisen. Wenn sie so wie jetzt manche Strecken aussortiert und der Konkurrenz überlässt haben wir ja schließlich die gleichen Folgen wie bei einer Privatisierung.

Bei Payback machen auch nur ein paar Unternehmen mit, wenn nur die Hälfte der Bahnunternehmen sich an den Rabattsystemen beteiligen, bringt es nur in seltenen Fällen etwas für die Kunden. Denn dann kann man die Hälfte der Strecke mit dem Rabattsystem fahren und die andere Hälfte ist wieder teurer. Bei Payback rennt man eben ins nächste Geschäft, bei Bahnunternehmen geht das halt nicht so einfach.

Es kann ruhig Privatunternehmen geben, solange es Gesetze wie den Mindestlohn und ähnliches gibt, die vernünftige Lohnverhältnisse und vernünftige Arbeitsbedingungen sichern. So werden die Mitarbeiter geschützt. Auf der anderen Seite sollte es für alle Grundbedürfnis im weiteren Sinne ein staatliches Unternehmen geben, welches jeden Bürger die Möglichkeit gibt Kunde zu werden.

Und was wenn auf einem freien Markt alle Unternehmen schlechte Arbeitgeber sind? Dann sind wir genau so weit wie jetzt und in dem Fall ist es für den Staat schwieriger daran was zu ändern.

Jan Filter hat gesagt…

Die Bahn fährt doch jetzt auch längst nicht allen Strecken und im Grunde auf keiner Strecke so oft, dass jeder zufrieden ist. Den Nahverkehr hat bei uns längst ein anderes Unternehmen übernommen (dass das übrigens interessanterweise wesentlich Kundenfreundlicher hinbekommt). Aber selbst dort, wo die Bahn noch fährt, würde sie dass doch auch heute niemals tun, wenn nicht die jeweiligen Gemeinden diesen Service teuer bei ihr einkaufen würden. Und es ist doch bereits jetzt so, dass natürlich die Gemeinden letztlich den Ticketpreis entscheidend mit festlegen, eben über ihre Beteiligung aus Steuergeld. Anders ist Nahverkehr schlicht nicht machbar und ich glaube nicht, dass es Aufgabe des Dienstleisters Bahn sein sollte, sich um die Bedürfnisse in jedem kleinen Ort zu kümmern. Die Menschen vor Ort wissen nämlich meistens am besten, was sie wirklich brauchen.

Einen Mindestlohn gibt es meines Wissens derzeit auch nicht aber wenn du dir ansiehst, wo hohe und wo niedrige Löhne bezahlt werden, dann wirst du feststellen, dass das sehr oft damit zusammenhängt, inwieweit die Mitarbeiter gewerkschaftlich organisiert sind. Frisöre verdienen genau deswegen total beschissen, Autobauer genau deswegen so viel besser.

Eisenbahner, dass erleben wir jedes Jahr, sind gewerkschaftlich stark engagiert, weswegen ich da grade nicht die von dir ausgemachte Notwendigkeit für einen Mindeslohn erkennen kann.

Dass Marktwirtschaft grundsätzlich für niedrige Löhne sorgten würde, ist natürlich Unsinn, wie dir ein Vergleich der Löhne und der Lebensstandards zwischen Staaten, die marktwirtschaftlich orientiert sind und solchen, die sich eher auf Staatswirtschaft stützen schnell beweisen kann.

Mezkalin hat gesagt…

Stimmt, das Problem existiert bereits ohne Privatisierung und würde mit noch weiter ausgebaut, weil die Bahn sich dann noch stärker zum Logistikunternehmen wird und der Staat gar nichts mehr sagen kann.

Und was spricht dagegen das der Nahverkehr von den Gemeinden mitfinanziert wird? Ich glaube wenn die Bürger den Nahverkehr nicht wollen, werden sie ihn nicht benutzen und die Gemeinden werden sie nicht mehr unterstützen. Also bestimmen die Menschen vor Ort doch letzten endlich über den Nahverkehr.

Stimmt, ein Mindestlohn fehlt auch noch, nicht nur bei den Mitarbeitern der Bahn. Die Gewerkschaften die mit der Bahn zu tun haben sind auch nur deswegen so engagiert, weil es teilweise einfach nötig ist. Nicht ein engagierte Gewerkschaft spricht für gute Gehälter und gute Arbeitsbedingungen, sondern ein starke aber stille Gewerkschaft.

Nicht nur die Politik und das Wirtschaftssystem sind für Löhne verantwortlich, da spielen auch noch viele andere Aspekte eine Rolle.

Jan Filter hat gesagt…

Wieso ist es denn ein "Problem", wenn manche Strecken halt nicht von der Bahn, sondern von anderen Unternehmen bedient werden? Wie gesagt: Zahlen muss das so oder so der Steuerzahler, zumindest teilweise.

Und gegen diese Praxis spricht gar nichts, es geht schließlich gar nicht anders. Nur ist es eben eine Lüge, zu behaupten, die Bahn würde sich als Staatsunternehmen um kleine Orte kümmern. Es sind jetzt die Orte (und die Kreise und die Länder usw., es zahlen ja schließlich alle ihren Teil) selbst und das würden sie auch bleiben. Das ist schlicht kein Argument, dass irgendwas mit Privatisierung zu tun hat.

Wozu brauchst du einen Mindestlohn, wenn die Leute, um die es geht, längst mehr als den verdienen? Hast du bedenken, dass der Politik die Probleme ausgehen könnten, dass sie sich schonmal um welche kümmern sollte, die gar nicht existieren?

Und findest du, dass in manchen Branchen Gewerkschaften unnötig sind oder wie soll ich verstehen, dass sie ausgerechnet bei der Bahn "teilweise einfach nötig" sein sollen?

"Nicht ein engagierte Gewerkschaft spricht für gute Gehälter und gute Arbeitsbedingungen, sondern ein starke aber stille Gewerkschaft."

Und das musst du mir jetzt auch mal erklären. Eine Gewerkschaft, die brav die Klappe hält, soll gut für die Mitarbeiter sein? Finde ich reichlich unrealistisch.

Laut Grundgesetz ist die Politik übrigens nicht für Löhne verantwortlich. Tarifautonomie und so.

Aber wenn du schon der Meinung bist, dass Marktwirtschaft Löhne grundsätzlich drückt, bin ich auf deine Erklärung gespannt, wieso ausgerechnet in den am marktwirtschaftlichsten orientierten Ländern im weltweiten Vergleich die höchsten Löhne gezahlt werden.

Nicht nur die Politik und das Wirtschaftssystem sind für Löhne verantwortlich, da spielen auch noch viele andere Aspekte eine Rolle.

Mezkalin hat gesagt…

Das andere Unternehmen wäre auf der Strecke Monopolist und würde die Preise in eine Höhe setzen wo sie am meisten Gewinn machen, was häufig zu hoch für einige Kunden ist. Wenn die Bahn auf der Strecke Monopolist ist, kann der Staat notfalls eingreifen.

Wer sagt das die Leute auch weiterhin genug verdienen? Durch die Inflation ist das Geld immer weniger wert. Die Politik kann doch auch mal vorbeugen.

In Branchen wo die Arbeitnehmer selten sind, sind keine Gewerkschaften nötig, denn da überbieten sich die Unternehmen von allein.

Ein Gewerkschaft „die brav die Klappe hält“ muss nicht gut für die Mitarbeiter sein. Nur wenn eine Gewerkschaft nicht handelt, dann kriegen die Mitarbeiter wohl schon genug Geld. Wenn die Gewerkschaft bei schlechten Verhältnissen schweigt, steigen die Mitglieder aus und die Gewerkschaft geht pleite. Ist eine Gewerkschaft dagegen sehr aktiv, spricht es dafür das für Missstände die bei anderen Branchen nicht vorhanden sind.

Es ist vieles Gesetz was manch einem nicht gefällt.

Weil das Volk von Ländern wie Deutschland auf Ausbeutung von Arbeitnehmern in anderen Länder setzen. Würden die Menschen hier einen fairen Preis für ausländische Produkte zahlen, wären Löhne und Gehälter in anderen Ländern weit aus höher und unser Geld wäre wesentlich weniger Wert. Das ist doch überhaupt alles was hinter dem ganzen Wohlstand steckt: Ausbeutung!

Jan Filter hat gesagt…

Zunächst mal: Jeder Preis ist für einige potenzielle Kunden zu hoch, das ist ja der Witz an der Sache. Wären Güter in unbegrenzter Menge vorhanden, könnte man das als Missstand betrachten aber Preise haben ja nunmal auch die Funktion, zu regulieren, dass nur solche Leute an ein Gut kommen, die es wirklich haben wollen und nicht jeder nach dem Motto "erstmal haben" sich alles mögliche unter den Nagel reißt.

Im Nahverkehr ist das allerdings anders, da guckt man schon, dass Preise erschwinglich bleiben. Das geschieht aber seitens der Politik, die Unternehmen müssen selbstverständlich kostendeckend arbeiten - das gilt für die Bahn wie für private Konkurrenten (die allerdings fast alle immer halbstaatlich sind bisher). Wer genau nun ein Monopol hält ist dabei doch wirklich schnurzegal, ich hatte bisher auch nicht dein Eindruck, dass dich ein Bahnmonopol irgendwie stören würde.

Allerdings: Gib den Gemeinden die Möglichkeit, den Monopolisten zu wechseln und schon hast du Wettbewerb und Monopolmissbrauch wird recht schwierig. Da ist faktisch ein staatlicher Eingriff, wie du ihn nennst und der kann unabhängig davon stattfinden, ob die jeweilige Bahn dem Bund, dem Land, den Gemeinden oder Aktionären gehört. Man ist Vertragspartner und Verträge gehören erfüllt und können auch geändert oder aufgelöst werden.

Den größtmöglichen Gewinn zu machen ist Aufgabe jeder Firma, ich denke nicht, dass es dagegen prinzipielle Bedenken geben sollte. Anders gehts doch in Wirklichkeit gar nicht.

"Wer sagt das die Leute auch weiterhin genug verdienen? Durch die Inflation ist das Geld immer weniger wert. Die Politik kann doch auch mal vorbeugen."

Wie denn? Mit dem Schaffen von Mindestlöhnen, auf die sich Unternehmen dann berufen können? Denkst du nicht, dass genau dass dann auch geschehen könnte und die Leute am Ende genau deswegen plötzlich nicht mehr Tarif- sondern Mindestlohn verdienen könnten? Wo wäre denn der Vorteil (also der für die Mitarbeiter, nicht für die Bahn)?

"In Branchen wo die Arbeitnehmer selten sind, sind keine Gewerkschaften nötig, denn da überbieten sich die Unternehmen von allein."

Interessant, dass trotzdem Mindestlöhne für solche Branchen eingeführt werden mussten. Ich würde daher sagen, dass das ziemlicher Quatsch ist. Auch finde ich es nicht in Ordnung, einfach zu sagen, dass hier oder dort keine Gewerkschaften nötig sind, denn dass sollten jawohl die Menschen selber entscheiden.

Faktisch ist es so, dass im Handwerk vielfach beschissen bezahlt wird. Gleichzeitig sind die dort beschäftigten Menschen sehr oft gewerkschaftlich nicht organisiert, erzähl mir doch nicht, dass es da keinen Zusammenhang geben sollte. Diese Leute für ihr Nicht-Engagement noch zu belohnen, indem der Staat das übernimmt, was ihre eigene verdammte Pflicht und Schuldigkeit wäre, finde ich so auch nicht in Ordnung aber offenbar hat der Vollkasko-Staat grade so richtig Oberwasser. Nunja, wir werden sehen wohin das führt.

So eine Gewerkschaft besteht im Optimalfall aus Mitgliedern. Damit meine ich, dass man sich auch damit identifiziet und hinter ihren Zielen steht. In Deutschland hat das vielfach sehr gelitten, weil Gewerkschaften zu quasi-staatlichen Veranstaltungen gemacht wurden und sich so ein Stückweit von den Mitarbeitern entfremdet haben. Ich finde das sehr schade, weil ich die Idee der Gewerkschaft gar nicht so schlecht finde, sie mir im Allgemeinen aber ihre Kompetenzen viel zu weit überschreiten.

Aber jedenfalls greift es etwas zu kurz, so in der Weise das Verhalten von Gewerkschaften zu analysieren denn die Interessen der Mitarbeiter und vor allem der Organisierungsgrad spielen dort immer auch eine entscheidende Rolle. Natürlich beeinflusst sich alles gegenseitig aber dass zum Beispiel Elektriker im Handwerk im Vergleich zu ihren Kollegen in der Industrie so mies bezahlt werden, dass liegt sicher nicht daran, dass Handwerker irgendwie genügsamer sind - nein, sie sind einfach zu schlecht organisiert.

"Es ist vieles Gesetz was manch einem nicht gefällt."

Ahso, also ist Tarifautonomie etwas Schlechtes, oder wie? Du scheinst ein ernstes Problem mit Gewerkschaften und deren Rechten zu haben, was ich grade ein wenig irritierend finde.

Was ist ein "fairer" Preis, wer legt den fest? Attac?

Die besten Autos und die besten Maschinen der Welt haben deiner Meinung nach wohl nichts zum Wohlstand beigetragen. Interessantes Weltbild.

Mezkalin hat gesagt…

Das jeder sich erstmal jedes Gut kaufen könnte, würde ja voraus setzen das entweder jeder unbegrenzt Geld hat oder alles Umsonst ist. Es geht auch gar nicht darum das sich jeder alles leisten kann, sondern das jeder von A befördert B wird ohne dabei Pleite zu gehen.

Ein Unternehmen was dauerhaft nur kostendeckend arbeitet kann nicht existieren, ein Unternehmen muss Gewinn machen und mit dem Fortschritt mitzuhalten.

Du gehst nur vom Nahverkehr aus, die Bahn dient ja auch für weitere Strecken und da haben die Gemeinden recht wenig Einfluss, genau so wie der Staat wenn die Bahn nicht mehr dem Bund gehört.

Die Unternehmen müssen nur einen größtmöglichen Gewinn machen weil wir in einem nicht funktionierenden Wirtschaftssystem leben und sich diese notwendige Gewinn-Geilheit auf die Löhne und Arbeitsbedingungen auswirkt finde ich Bedenken sind geradezu Pflicht.

Der Vorteil besteht dann wenn der Mindestlohn automatisch prozentual mit der Inflationsrate steigt. So wird schlechte Bezahlung automatisch ausgeschlossen und Arbeitnehmer müssen nicht mehr unter möglicher schlechter Gewerkschaftsarbeit leiden.

Wer sagt denn das die Arbeitnehmer weiterhin zu wenig bleiben? Ganz im Gegenteil, sicher Jobs und steigende Gehälter, das lockt doch viele Menschen an und schnell sind es zu viele Arbeitnehmer, so das sich alle wünschen es hätte einen Mindestlohn gegeben bevor die Löhne dramatisch eingebrochen sind. Wenn die Mitarbeiter dieser Branche ihr Geld in eine Gewerkschaft stecken wollen, bitte, ich sage ja nicht das es verboten werden sollte, es ist halt bloß sinnlos.

Das ist doch ein Teufelskreis, die Handwerker verdienen wenig, gehen nicht in Gewerkschaften weil es zu teuer, verdienen noch weniger und gehen noch seltener in Gewerkschaften. Wenn der Staat nicht eingreift wer dann?

Wenn Tarifautonomie bedeutet das Menschen trotz Arbeit so wenig verdienen das sie arm werden, ist es durchaus etwas schlechtes und dringend überarbeitungswürdig.

In fairer Preis ist jeder solange er auf der ganzen Welt der gleiche ist und die Branchenunterschiede nicht zu groß sind.

Und woher kommen die guten Maschinen und Autos? Die haben doch Deutsche nur wegen hervorragender Bildung (im Vergleich zu 3. Welt Ländern) entwickeln können und diese ist nur dank des bestehenden Wohlstandes möglich.

Jan Filter hat gesagt…

Auch Fernverkehr ließe sich subventionieren. Im Flugverkehr geschieht das ja beispielsweise und das ginge, wenn man wollte, natürlich auch im Fernverkehr aber der scheint sich eigentlich auch so zu rechnen, übermäßig teuer ist er auch nicht (verglichen mit anderen Verkehrsmitteln wie dem Auto oder Flieger). Aber auch hier könnte man, wiederum analog zum Flugverkehr, auch private Anbieter zulassen und so für Wettbewerb sorgen. Die Preise würde dass sicher nicht in die Höhe treiben.

Gewinnstreben hat überhaupt nichts mit einem jeweiligen Wirtschaftssystem zu tun. Jeder möchte mit minimalem Einsatz größtmögliche Erfolge erzielen, das ist weder unmoralisch noch rational falsch. Wie kann ein Wirtschaftssystem, dass exakt darauf basiert falsch sein? Gewinne sind dabei etwas Tolles, jeder gewinnt doch schließlich gerne. Kein Mensch gründet schließlich ein Unternehmen, um einen Schuldenberg anzuhäufen (es sei denn, er ist kriminell). Gewinnstreben ist die Garantie dafür, dass Wirtschaft überhaupt stattfindet - und zwar unabhängig davon, ob man nun Marktwirtschaft will oder nicht.

Du bist wirklich der Meinung, dass ein Mindestlohn per se eine gute Bezahlung darstellt? Da bin ich aber gänzlich anderer Meinung.

Schlechte Gewerkschaftsarbeit hat, wie gesagt, ihre Ursache in zu wenig Engagement ich bin dagegen, Faulheit mit Spezialgesetzen zu belohnen und die Engagierten auf diese Weise geradezu zu verhöhnen. Das geht einfach nicht, die Menschen müssen wenigstens ein Mindestmaß an Verantwortung für sich selbst übernehmen. Wer unter schlechter Gewerkschaftsarbeitet wirklich leidet, was hält den davon ab, seinen Arsch hochzukriegen??

Wenn du natürlich Gewerkschaften insgesamt sinnlos findet, reden wir eh aneinander vorbei.

Und dass manche Menschen sich eine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft nicht leisten können glaubst du wohl nicht im Ernst, oder? So wenig verdienen Handwerker nun auch wieder nicht. Zudem sind die Beiträge prozentual an die Löhne angepasst.

Als erstes sind die Menschen in der Pflicht, ihre Rechte wahrzunehmen. Wenn das nicht geht, dann mag der Ruf nach dem Staat ja berechtigt sein aber bloß weil sich einige Herrschaften lieber zurücklehnen die Gewerkschaften zu entmachten, dass geht nicht.

Tarifautonomie bedeutet lediglich, dass die Beteiligten sich auf Löhne einigen dürfen, ohne dass der Staat sich einmischt. Das ist vernünftig und richtig und wird gerade von den Gewerkschaften immer wieder gefordert und hochgehalten. Autonomie ist ein neutraler Begriff. Die Autonomie hört auf, wenn man Vorschriften erlässt, an die sich gehalten werden muss, egal in welche Richtung. Die Aufstände des 17. Juni waren damals beispielsweise ziemlich direkte Folge mangelnder Tarifautonomie, der Staat konnte einfach die Löhne festlegen - und tat dies in der wirtschaftlich gebotenen Form. Also musste länger für das gleiche Geld gearbeitet werden. Streichst du die Autonomie, legst du für so eine erneute Entwicklung ohne es zu wollen unweigerlich den Grundstein.

"In fairer Preis ist jeder solange er auf der ganzen Welt der gleiche ist und die Branchenunterschiede nicht zu groß sind."

Das dürfte praktisch vollkommen unmöglich sein. Selbst wenn konkrete Tätigkeiten allerorten gleich bezahlt würden, müsste eine kubanische Zigarre immer noch irgendwie nach Deutschland gelangen und wäre damit hier teurer als dort, während der hier produzierte VW Golf erstmal gegen Geld rübergefahren werden muss. Besonders lustig wirds aber erst, wenn du auch noch Branchenunterschiede ignorieren willst. Wie soll ich mir das vorstellen, kostet ne Cola dann bald soviel wie ein Airbus? Oder soll der Straßenkehrer soviel verdienen wie ein Architekt?

"Und woher kommen die guten Maschinen und Autos? Die haben doch Deutsche nur wegen hervorragender Bildung (im Vergleich zu 3. Welt Ländern) entwickeln können und diese ist nur dank des bestehenden Wohlstandes möglich."

Ja. Aber jedenfalls hat dass nichts mit Ausbeutung zu tun und würden die immensen Mittel an Entwicklungshilfe nicht von verrückten Führern für Waffen etc. auf den Kopf gehauen, könnte da vielleicht endlich auch irgendwann mal ernstzunehmende Konkurrenz entstehen.

Mezkalin hat gesagt…

Eben, Fernverkehr rechnet sich auch so und wenn der Staat ihn nicht subventionieren muss hat er keinen Einfluss mehr, da hilft halt nur ein Bahnunternehmen was dem Bund gehört. Die Einzelpreise würde Konkurrenz sicher nicht in die Höhe treiben, aber Rabattsysteme würden wohl wieder weites gehend flach fallen und das die Mitarbeiter unter der Konkurrenz ihre Arbeitnehmer nicht leiden ist auch nicht sicher.

„Jeder möchte mit minimalem Einsatz größtmögliche Erfolge erzielen“ Da würde glaub ich jeder VWL Professor einen einen Kollaps kriegen xD Nach dem ökonomischen Prinzip versucht ein Unternehmen immer entweder mit einem bestimmten Einsatz den größtmöglichen Erfolg zu erzielen oder mit einen vorgegebenen Erfolg mit möglichst wenig Aufwand. Mit minimalem Aufwand den maximalen Ertrag erzielen ist einfach Unsinn.

Gewinne sollten nicht der Sinn eines Unternehmens sein, ein Unternehmen sollte dazu sein etwas für die Gesellschaft zu tun und dabei eine stabile Finanzielle Finanzlage zu haben. Ein Unternehmen muss ja nicht gleich Pleite gehen wenn der Gewinn nicht mehr das wichtigste Ziel ist.

Ein Mindestlohn in anständiger Höhe der stetig mit der Inflation wächst stellt durchaus eine gute Bezahlung dar.

Und was ist nach deiner Logik mit dem Einzelnen engagierten Mitarbeiter zwischen lauter Faulen, der soll jetzt unter seiner Branche leiden weil seine einzelne Stimme nichts bringt? Das Mindestmaß an Verantwortung übernehmen die Mirarbeiter doch wenn sie Wählen gehen.

Ich sage nicht das Gewerkschaften sinnlos sind, nur das die meisten schlechte Arbeit machen.

Sicher kann sich jede reine Gewerkschaft leisten, aber wenn ich eh nicht viel verdiene überlege ich mir doch ganz genau ob ich das Geld in eine untätige Gewerkschaft stecke oder lieber einmal im Monat ins Kino gehe oder so was.

Ich wäre ja schon zufrieden wenn die Produkte aus Taiwan und Cao hier genau so viel kosten wie die heimischen, dann verdienen die Arbeitnehmer dort zwar immer noch etwas weniger aber besser als jetzt.

Das ist doch Quatsch, nicht die Produkte der Branchen sollen in etwa gleich viel Kosten, die Lohnunterschiede zwischen einzelnen Branchen sollen kleiner werden.

Wenn die Menschen anfangen würden mehr fair traide Produkte zu kaufen, könnte auch Wettbewerb entstehen, ohne das ein verrückter Führer dazwischen funken könnte. Aber dafür fehlt den Menschen scheinbar der Anstand. Wenn das keine Ausbeutung ist was dann?

Jan Filter hat gesagt…

Der Staat muss doch auch überhaupt keinen Einfluss auf den Fernverkehr ausüben, wenn der bereits so läuft, wie man sich das vorstellt. Warum es Rabattsysteme ausschließtlich im Bahnbereich nicht Firmenübergreifend geben kann, bleibt jedenfalls dein Geheimnis. Gerade weil Gewinnmaximierung eh im Vordergrund steht, würde sich doch an der Preisstruktur (zu der die Bahncard gehört) wohl kaum Maßgebliches ändern.

Das Arbeitnehmer nicht unter Staatsunternehmen zu leiden haben, ist übrigens genauso unsicher. Als Argument gegen die Abschaffung von Monopolen taugt dass wohl nicht. Im Fall der Fälle würdest du doch ohnehin Mindestlöhne einführen, mit denen die Leute dann gefälligst zufrieden sein müssen.

"Mit minimalem Aufwand den maximalen Ertrag erzielen ist einfach Unsinn." Achso. Und wenn du 1000 Euro hast, dann gehst du mit der Bank mit den niedrigsten Zinsen, oder wie? Und bei deinem Arbeitsverhältnis strebst du nicht an, möglichst viel Geld für möglichst wenig Arbeit zu bekommen? Preise vergleichen im Supermarkt ist auch überflüssig?

"Gewinne sollten nicht der Sinn eines Unternehmens sein"

Wunschdenken bringt uns allerdings nicht weiter. Wie gesagt: Kein Mensch unternimmt irgendwas, wenn er sich davon nicht gewisse Erfolge verspricht. Du etwa?

"Ein Unternehmen muss ja nicht gleich Pleite gehen wenn der Gewinn nicht mehr das wichtigste Ziel ist."

Nö aber tendenziell ist die Chance natürlich hoch (siehe Fanny Mae etc).

"Ein Mindestlohn in anständiger Höhe der stetig mit der Inflation wächst stellt durchaus eine gute Bezahlung dar."

Dann wäre es doch kein Mindestlohn, sondern ein normaler Lohn! Oder willst du Normallöhne auch gleich abschaffen und alles hübsch vereinheitlichen? Klingt ein bisschen so.

"Und was ist nach deiner Logik mit dem Einzelnen engagierten Mitarbeiter zwischen lauter Faulen, der soll jetzt unter seiner Branche leiden weil seine einzelne Stimme nichts bringt?"

Der Spürt dann eben, so wie viele andere Menschen auch, die Schattenseiten des Prinzips Demokratie. Es ist interessant, dass du abwechselnd Einzelschicksale berücksichtigen willst und sie als nächstes durch demokratische Mehrheiten plattgewalzt sehen willst. Aber wenn es dem einen so auf den Sack geht, ausgebeutet zu werden, dann sollte er vielleicht sein eigenes Unternehmen aufmachen. Gerade im Handwerk ist das ja verhältnismäßig einfach (jedenfalls in den meisten Branchen), weil eh für gewöhnlich eigene Werkzeuge benutzt werden.

"Das Mindestmaß an Verantwortung übernehmen die Mirarbeiter doch wenn sie Wählen gehen."

Wählen gehen hat mit Verantwortung wohl nur mittelbar etwas zu tun. Verantwortung gilt es zu allererst für sich selbst zu übernehmen. Verantwortung dafür zu tragen, wer in irgendwelchen Parlamenten die Steuern erhöht, wäre für mich persönlich erstmal die zweitwichtigste Form bürgerlichen Engagements. Entspricht aber dem Zeitgeist, anderen die eigenen Probleme zuzuschanzen und nach Lösungen zu fordern, statt selbst zu denken.

"Sicher kann sich jede reine Gewerkschaft leisten, aber wenn ich eh nicht viel verdiene überlege ich mir doch ganz genau ob ich das Geld in eine untätige Gewerkschaft stecke oder lieber einmal im Monat ins Kino gehe oder so was."

Ja sorry aber wer die gesetzlich gebotenen Möglichkeiten nicht nutzt, der ist doch selbst schuld. Vollkaskomentalität: Die haben sich zu kümmern, sonst gehe ich lieber ins Kino und jammere über meine Situation. Klasse. Und das soll die Gesellschaft noch belohnen, oder wie?

"Ich wäre ja schon zufrieden wenn die Produkte aus Taiwan und Cao hier genau so viel kosten wie die heimischen, dann verdienen die Arbeitnehmer dort zwar immer noch etwas weniger aber besser als jetzt."

Was für Produkte sollen das sein? Ist dir nicht aufgefallen, dass die in Deutschland zunehmend gar nicht mehr hergestellt werden? Was denkst du, wieviele Trigema-Affen sich halten könnten?

Aber selbst wenn: Meinst du nicht, dass das eher dazu führen würde, dass die Leute mehr heimische Produkte kaufen würden? Wie erklärst du dass den Arbeitslosen in ärmeren Ländern?

"die Lohnunterschiede zwischen einzelnen Branchen sollen kleiner werden."

...ist aber ideologisch genauso unsinnig wie Produktpreise anzugleichen. Bei McDonalds zu lernen, wie man einen Burger baut, dauert ein paar Minuten. Zu lernen, wie man eine Schweissnaht rissfest und dicht zieht ist da schon schwieriger zu lernen und bis man in der Lage ist, ein Computerspiel zu programmieren, braucht es noch viel mehr Lernzeit. Arbeiten sind Leistungen, sind Produkte deren Herstellung unterschiedlichen Aufwand voraussetzt. Der deutlichste Effekt, den du mit Lohnangleichungen erzielen würdest, ist dass die Leute ihren Aufwand an die neuen Regeln anpassen würden. Denn wir wollen alle mit minimalem Aufwand das Maximum an Effekt herausholen. Wenn Burgerbraten so einträglich ist wie jahrelange Ausbildungen, gehe ich Burgerbraten.

"Aber dafür fehlt den Menschen scheinbar der Anstand. Wenn das keine Ausbeutung ist was dann?"

Das ist Heuchelei. Und leider nichts, an dem eine Regierung etwas ändern kann (außer die Menschen zu zwingen, was aber abzulehnen ist).

Mezkalin hat gesagt…

Und was wenn der Fernverkehr irgendwann mal nicht mehr funktioniert? Dann hätte der Staat kaum Eingriffsmöglichkeiten. Und wie gesagt müssen im Falle der Bahnunternehmen wirklich jedes einzelne sich an dem Rabattsystem beteiligen, damit der gleiche Vorteil für den Kunden raus springt wie jetzt und das ist ja wohl mehr als unrealistisch. Außerdem glaube ich eh das bei einer Privatisierung nur Konkurrenz entstehen wird die von der Bahn zugelassen wird. Den bei der Bahn handelt es sich um ein natürliches Monopol, das bedeutet da die Durchschnittskosten dauerhaft und eindeutig sinken und dadurch jedes größere Unternehmen klar im Vorteil gegenüber kleinen ist. Wenn die Bahn ökonomisch clever handelt würde sie das Monopol behalten.

Klar, wenn Menschen an der Macht sind denen das Wohl der Mitarbeiter egal ist, leiden die Arbeitnehmer natürlich. Aber wenn der Mindestlohn in angemessener Höhe ist, warum sollten die Arbeitnehmer nicht zufrieden sein?

„Und wenn du 1000 Euro hast, dann gehst du mit der Bank mit den niedrigsten Zinsen, oder wie?“ Wenn du 1000 Euro hast, hast einen gegebener Aufwand, du versuchst mit gegebenen Aufwand einen maximalen Ertrag zu erzielen, nicht minimalen Aufwand. Das nennt sich Maximal-Prinzip. „Preise vergleichen im Supermarkt ist auch überflüssig?“ Du überlegst dir vor dein Einkauf was du alles brauchst (Ertrag) und guckst dann nach Preisen um möglichst wenig zu bezahlen (Aufwand). Du versuchst also ein vorgegebenen Ertrag mit minimalen Aufwand zu erreichen: Minimalprinzip. Kannst dir ja mal ein Buch zur Mikroökonomie kaufen und unter ökonomisches Prinzip nach gucken, da wird dir das dann genau erklärt.

Wenn jede Veränderung Wunschdenken ist müsste sich kein Mensch mehr mit Politik befassen, durch einen Systemwandel wäre es möglich Unternehmen zu anderen handeln zu bringen.

Ist ein Mindestlohn für dich nur dann ein Mindestlohn wenn er schön niedrig ist? Wieso darf ein Mindestlohn nicht steigen?

Sehr schön, du willst also das der Lohn sich nicht nach der Art, Menge und Qualität der Arbeit richtet, sondern nach demokratischen Entscheidungen? Ein eigenes Unternehmen aufmachen ist immer ein gewisses Risiko, was verständlicherweise nicht jeder Mensch eingehen möchte, trotzdem sollte doch wohl jeder Mensch Anspruch auf einen ordentlichen Lohn haben.

Es ist doch das gleiche Problem, was bringt es wenn sich der eine Mitarbeiter in der Gewerkschaft engagiert, wenn er der einzige bleibt? Logisch das man dann lieber ins Kino geht als neben dem Geld auch noch die Zeit weg zuwerfen weil die Mitarbeiter einfach zu faul sind. Das Problem lässt sich übrigens sehr schön mit dem Gefangenen-Dilemma belegen, falls dir das ein Begriff ist.

Natürlich werden die nicht mehr in Deutschland produziert wenn man die Mitarbeiter im ausland so schön ausbeuten kann. Und ich glaube das führt eher dazu das die Leute Produkte mit besserer Qualität kaufen, was nicht zwangsläufig heimische sind.

Deswegen sollen die Lohnunterschied ja auch nur kleiner werden und nicht wegfallen, wer lange für seine Tätigkeit gelernt hat muss auch mehr verdienen, logisch. Aber wenn eine Person eine 3 jährige Ausbildung, während die andere 6 Jahre studieren geht, warum sollte dann die studierte Person gleich das 5 oder 6 fache kriegen? Die Lohnunterschiede sind einfach viel zu hoch, das ist das Problem. Es tut mir übrigens jede Person Leid die nur wegen dem Geld einen Job erlernt hat und sonst bei MC´s oder sonst wem gelandet wäre.

Die Regierung kann in der Tat nur bedingt was ändern, aber das bisschen kann die Regierung machen und Beispielsweise anfangen ein Bewusstsein für fair-traide zu Produkte vermitteln oder zu zeigen wie unser leckeres Essen produziert wird.

 
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